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TTB 117: Lichter des Grauens

TTB 117: Lichter des Grauens

Titel: TTB 117: Lichter des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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nacheinander mit Verbesserungen oder Änderungen: Wir statteten die Schiffe mit einem reichhaltigen Unterhaltungsprogramm in vier Kommunikationsarten aus – Hören, Sehen, Fühlen und enzephalitischer Punktreizung. Vergeblich. Der Anblick der Sterne war stärker.
    Wir gaben den Piloten außergewöhnlich schöne Mädchen mit, die Kabine, Steuerung und den Rest mit den Männern teilten: Vergeblich. Stets dann, wenn sich das Schiff aus dem Pararaum schwang und die Sterne erschienen, wurde alles andere sekundär. Wir ersetzten die Steuerung durch einen Robot.
    Er brachte das Schiff nach vier Korrekturen in Sonnennähe, erkannte die Gefahr, vermochte nicht, einen mathematisch unlogischen – aber einzigartig wirkungsvollen – Kurs anzusetzen und verbrannte mit dem Schiff.
    Wir ergänzten die Mannschaft, indem wir einen vollwertigen Kopiloten ins Schiff brachten, der sich mit dem Piloten unterhalten konnte. Die zwei Männer brachten sich schließlich gegenseitig um. Alles war sinnlos.
    Der alte Zustand blieb. Normale Piloten steuerten als eine Art lebende Bombe die Schiffe so lange, bis die Männer eines Tages wahnsinnig wurden. Oftmals geschah dies zu einer Zeit, als die Steuerung nicht voll aktiviert war – ein Rettungsschiff holte das Schiff heraus und brachte einen neuen Piloten an Bord. Meist jedoch war der geistige Tod des Piloten auch das Ende des Schiffes. Und so ging es weiter. Wir zitterten bei jedem der dreitausend jährlichen Starts. Mit Recht, denn wir verloren innerhalb weniger Jahre auf diese Weise über dreißig Schiffe. Insgesamt betrug die Ausfallquote sechsunddreißig Prozent aller jemals gebauten terranischen Sternenschiffe. Bis zu einem Tag. An diesem Tag setzten wir die Idioten ein.«
    Ein verblüfftes Murmeln erhob sich im Auditorium, aber alles blieb im Rahmen; die Robots brauchten nicht einzugreifen. T’Glastonbury sah mehr als erstaunt vom Richter zum Ankläger. Dieser gab seinen Blick ebenso erstaunt zurück.
    »Diese Idioten waren und sind unsere einzige, letzte und beste Waffe gegen das Weltall. Das psychologische Korps ging etwa folgenden Gedanken nach: Wenn ein normaler Mensch angesichts der Erhabenheit der Sterne wahnsinnig wird, dann könnte es sein, daß ein Debiler oder Schwachsinniger durch eben diesen Anblick normal wird.
    Wir sammelten in neun Stationen – den Hügeln der zerbrochenen Seelen, wie sie der Volksmund nennt – die körperlich intakten, nicht mißgebildeten Schwachsinnigen. Unter dem Vorwand einer sozialen Großtat begannen wir, sie zu schulen und aufzuziehen.
    Zunächst galt es, körperliche und, bis zu einem niedrigen Grad, seelische Verwahrlosung zu bannen. Dies gelingt in sämtlichen Fällen.
    Dann erfolgt ein Training, das sich bis zu einer Dauer von zwanzig oder vierundzwanzig Jahren erstrecken kann. Diese Männer – sehr selten sind auch Mädchen darunter – sind nach dieser Zeit das Optimum. Sie sind hochkonditioniert. Betriebsintern sind sportliche Höchstleistungen beobachtet worden, die jeden Rekord in Zweifel stellen würden, trüge man sie auf öffentlichen Bahnen aus. Diese zukünftigen Piloten verfügen über einen anwendbaren Wortschatz von fünfhundert bis siebenhundert Wörtern, übertreffen somit die Leistungen gewisser Schriftsteller um etwa zehn Wörter im Durchschnitt; entsprechende Analysen sind bei mir einzusehen.
    Nach diesem Training können die Piloten lesen, schreiben, sprechen; dies alles nur bis zu einem gewissen Schwierigkeitsgrad. Auch halten wir Angehörige des anderen Geschlechts fern; Robots mit Muttermerkmalen sorgen für die armen Wesen. Der Schock des geschlechtlichen Erwachens würde unseren Erfolg in Frage stellen und die Schiffahrt gefährden, unmöglich machen. Dieses Jahr verfügen die neun Stationen, die sich auf der ganzen Erde befinden, über rund vierhundert Piloten. Die Piloten sind geschult für etwas, das sie das ›Große Spiel‹ nennen. Sie kennen diesen Ausdruck nicht?
    Das Spiel ist nichts anderes als ein Sternenflug, eingeteilt in rund fünfundzwanzig Phasen, wie ein schachähnliches Spiel. Ein hochkomplizierter Computer, deren Pseudoglieder und Einrichtungen auch den Piloten bedienen, spielt mit dem Piloten dieses Spiel. Es beginnt mit dem Start auf Terra oder einer Kolonialwelt und geht über die einzelnen Sprünge in und aus dem Hyperraum bis zur Landung auf einer Kolonie oder wieder auf Terra. Hierbei übernimmt die Maschine alles, was eine Maschine übernehmen kann, und das ist viel. Etwas kann sie sicher

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