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TTB 117: Lichter des Grauens

TTB 117: Lichter des Grauens

Titel: TTB 117: Lichter des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Eindruck, daß hier ein Mörder unter ihnen saß.
    Dann verließen sie das Büro.
    Abend. Alphard verschwand hinter dem Horizont, als ein ungeheures Donnern über der Stadt die Luft erzittern ließ. Die Männer des Suchtrupps hatten das Sternenschiff gefunden und es hierher gebracht.
    Die CID flog in etwa einem halben Kilometer Höhe über die flachen Bauten T’Citys und stellte sich dann, von den mächtigen Landehilfsscheinwerfern des Raumhafens eingefangen, während des Fluges auf. Aus dem Heck brachen Flammen, dann stand die stählerne Säule senkrecht. Schweigend beobachteten die drei Greenboroughs die Landung. Die Scheinwerfer erloschen. Die Motoren wurden abgeschaltet.
    »Diese Landung – nur einen Monat früher und an der gleichen Stelle …«, murmelte Randall. Er fühlte sich ausgebrannt – jetzt nahmen die Dinge unabänderlich ihren Lauf.
    »Los!« sagte Abram, »gehen wir ins Hotel. Weißt du den Weg, Randall?«
    »Ja, sicher.«
    Sie gingen über den freien Platz mit der Statue des Tejedor, folgten einem breiten Weg, an dessen beiden Seiten sich hellerleuchtete Schaufenster befanden, hinter denen sich Kunden und Verkäufer bewegten. Ein Polizeigleiter raste vorbei. Sie fielen auf. Die grobe Kleidung der Farmer, die Abram trug, mitsamt dem auffälligen Waffengurt und die Pilotenuniform des Jüngeren waren unverwechselbare Merkmale. Hier geht ein Mörder mit seinen Verwandten, schienen die Menschen zu denken, als sie sich umdrehten; warum hat dieser Mann die Tat ausgerechnet hier begangen? Randall schob das Kinn vor und ging weiter. Zweihundert Meter geradeaus, an einem Straßencafé vorbei, um eine Ecke und dann die Arkaden bis zum Hotel. Ruhig wandte Abram sich an die Sekretärin.
    »Mein Name ist Greenborough«, sagte er, und einige Gäste drehten sich nach ihm um. »Ich habe hier drei Zimmer bestellt. Würden Sie mir die Schlüssel geben?«
    Die Sekretärin, schlank und blauhaarig, blickte Abram an. Sie erkannte in seinen Augen, welche Gedanken den Mann erfüllten, und sie vergaß nun das Pflichtlächeln.
    »Bitte«, sagte sie und legte die vier Würfel auf die Platte. »Die Nummern stehen darauf. Der weiße Schlüssel ist für den Aufenthaltsraum. Sollten Sie etwas brauchen, rufen Sie mich, Sir.«
    »Danke, Mädchen«, sagte Abram. Dann erstarrte er plötzlich. Seine Ohren, jahrelang an die feinen Geräusche der planetaren Wildnis gewohnt, hatten etwas gehört. Es waren Bruchteile der Gespräche gewesen, die zwei Männer miteinander führten.
    »Randall … Greenborough … Mörder.«
    Abram winkte Anjanet und sagte: »Geht bitte vor, ich habe etwas zu erledigen.« Damit schob er die Frau von sich weg. Randall und Anjanet traten in den gläsernen Lift und wählten den vierten Stock. Abram legte die rechte Hand nachdrücklich auf den Kolben seiner Waffe. Dann ging er auf die beiden Männer zu. Sie sahen ihn sofort und hörten auf, zu sprechen. Ohne Höflichkeit sagte der Greis:
    »Ich bin Abram Greenborough, einer der Pioniere, die für Rednertalente wie Sie diese Stadt gebaut haben. Ich hörte soeben in Ihrer Unterhaltung drei Worte, die mir nicht gefallen.«
    »Hören Sie, Farmer …«, sagte der Mann, der rechts von ihm stand. Abram zog die Waffe, entsicherte sie und deutete mit dem Lauf auf den Boden.
    »Nein«, sagte er, »ich höre nicht, ich rede. Diese drei Worte höre ich nicht gern. Mein Sohn ist kein Mörder, bevor nicht ein Gericht das bestätigt. Jedenfalls nicht für Sie. Schweigen Sie also, und ziehen Sie sich keine Unannehmlichkeiten zu.«
    »Unannehmlichkeiten?«
    »Ja. Ich fordere Sie sonst wegen Beleidigung. Mich nennt niemand ungestraft ›Farmer‹. Sollte ich in den nächsten Tagen, in denen wir hier wohnen, mehr von Ihnen bemerken, als einen Blick, duellieren wir uns. Sie können den Polizeichef fragen, wie gut ich schieße. Das war’s.«
    Abram drehte sich brüsk um, stampfte zum Lift und fuhr hinauf. Dort oben, an der Tür zum Zimmer Acht, klebte der Magnetwürfel bereits an der Kodeplatte des Schlosses. Abram stieß die Tür auf, schloß sie wieder und fiel dann in einen Sessel. Es klopfte.
    »Ja?«
    Es war der Hotelrobot. »Sir, Ihr Gepäck befindet sich in diesem Schrank. Haben Sie noch bestimmte Wünsche?«
    »Nein«, knurrte Abram, »ich danke. Ich kenne das Plaza gut.«
    »Dann«, erwiderte der Robot höflich, »wünsche ich Ihnen einen in jeder Hinsicht vorzüglichen Aufenthalt. Die Hotelleitung wird …«
    »Raus!« sagte Abram scharf. Der Robot ging. Leise schloß

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