Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

Titel: TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith - Diplomat der Grenzwelten TTB 176 - Laumer
Vom Netzwerk:
sich der nächste Terry, der die Grenzlinie überschreitet, dick mit Vaseline einreiben sollte«, meinte Retief.
    Magnan warf ihm einen triumphierenden Blick zu. »Ganz offensichtlich ist die Lage reif für die Pläne von BAUER«, stellte er dramatisch fest. »Überlegen Sie doch! Dutzende von Welten, bevölkert von diesen armen, unwissenden Extraterrestriern, die vergeblich darum ringen, aus dem kümmerlichen Boden Nahrung für die Ihren zu holen. Sie warten sehnlichst auf eine helfende Hand …«
    »Immerhin, sie scheinen genug Kräftereserven zu haben, um mit den terranischen Siedlern Streit anzufangen«, kommentierte Retief.
    »Nichts als chauvinistische Gerüchte«, meinte Magnan naserümpfend. »Also, meiner Meinung nach ist jetzt die beste Gelegenheit, BAUER vom Stapel zu lassen. Ich werde befördert, Retief, wenn ich die Teilnahme der Haterakans an diesem Programm sichern kann. Mein Gott! Ich bin ein gemachter Mann – und zugleich hört vielleicht das ewige Gestreite in diesem Sektor auf.«
    Die Sprechanlage unterbrach rüde seine Träume. Magnan wandte sich ärgerlich dem Bildschirm zu, auf dem ein eckiges weibliches Gesicht erschien, die Miene zu ewigem Märtyrerleid erstarrt.
    »Was gibt es denn, Grusona?« Magnans Mundwinkel verzerrten sich zu synthetischer Freundlichkeit.
    »Dieser schleimige kleine Grock, Fisch oder Fix, oder wie er heißen mag, will Sie wieder einmal sprechen«, erklärte die Dame mit der Stimme einer Knochensäge.
    »Der Botschafter der Groaci heißt Fiss, meine Liebe«, korrigierte Magnan streng. »Sagen Sie seiner Exzellenz …«
    »Sagen Sie es ihm selbst«, fauchte Grusona und verschwand vom Bildschirm. An ihrer Stelle tauchte das blasse Gesicht des Groaci mit den fünf Stielaugen auf.
    »Hören Sie, Magnan«, begann der Groaci ohne Einleitung. »Soeben haben mir neutrale Beobachter einen neuen Angriff von imperialistischen Banditen terranischer Herkunft auf eine unschuldige Gruppe feiernder Haterakans gemeldet …«
    »Oh-oh, wo bleiben die Manieren?« Magnan hielt strafend den Zeigefinger hoch. »Ich habe nicht einmal ein höfliches Klicken Ihrer Kinnbacken gehört, bevor Sie Ihre Beschwerde starteten, mein lieber Fiss. Sollten wir nicht wenigstens die äußere Form wahren?«
    »Sssch! Äußere Form!« zischelte Fiss, und sein Kehlsack zitterte. »Wieder einmal liegen die Unschuldigen niedergemetzelt am Boden, erschlagen von kriegslüsternen terranischen Kolonisten.«
    »Nun übertreiben Sie aber!« Magnans Mund zuckte ärgerlich. »In meinem Bericht steht, daß eine kleine Interwelten-Fähre ein Kriegsschiff der Haterakans verscheuchte, das in terranisches Gebiet eindrang …«
    »Ich warne Sie«, flüsterte Fiss. »Die Groaci-Autonomie sieht nicht mehr lange schweigend zu, wie …«
    »Schweigend?« höhnte Magnan. »Sie rufen mich täglich wegen dieser lächerlichen kleinen Zänkereien an. Weshalb schicken Sie nicht wie üblich eine Wiedergutmachungsliste und ersparen sich und mir die Szene?« Er schaltete wütend ab, als der Groaci zur Antwort ansetzen wollte.
    »Ich gestehe, daß mir die Unverschämtheiten von Fiss allmählich auf die Nerven gehen«, sagte er. »Andererseits machen diese Freibeuter die ganze terranische Politik in diesem Sektor zunichte. Wenn Sie schon mal da draußen sind, würde ich vorschlagen, daß sie sich auch gleich um diese Leute kümmern …«
    »Moment, Mister Magnan«, unterbrach ihn Retief. »Sie gehen zu schnell vor. Wenn ich wo draußen bin?«
    »Oh, habe ich das nicht gesagt?« erkundigte sich Magnan strahlend. »Ich schicke Sie auf die Grenzwelten, damit Sie alles für die Ausführung unseres Programms vorbereiten können. Das Gros der Arbeit habe ich ja bereits erledigt.« Er hob ein dickes Pergamentbündel auf, das über und über mit Siegelwachs bekleckst war. »Der Vertrag umfaßt zehn Artikel, einundzwanzig Paragraphen und zweihundertundfünf Einzelklauseln, dazu Erläuterungen, Ergänzungen, Fußnoten und Zusätze. Eine Heidenarbeit, wenn ich das sagen darf.« Er legte das schwere Dokument vor Retief. »So, Sie brauchen lediglich die Unterschriften der Haterakans zu sichern – eine Kleinigkeit – und ich bin so gut wie befördert.«
    »Ich weiß nicht, ob ich mir gerade jetzt Federn wachsen lassen will«, meinte Retief.
    »Aber, aber.« Magnan preßte die Fingerspitzen gegeneinander und nahm einen schelmischen Gesichtsausdruck an. »Wer wird denn schon im voraus an das Allerschlimmste denken? Malen Sie sich lieber die Reise aus –

Weitere Kostenlose Bücher