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TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

Titel: TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith - Diplomat der Grenzwelten TTB 176 - Laumer
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einen Weg zum nächsten Lift bahnte. Wieder wurde das Schiff durchgeschüttelt.
    »Sie haben ein Enterkabel angebracht«, sagte Retief, als ein leichtes metallisches Klirren hörbar wurde. »Ich schätze, daß sie in ein paar Sekunden an Bord kommen.«
    »Sie … sie werden an Bord kommen?« keuchte Sally.
    »M-hm. Nur eine kleine Gruppe. Keine Angst. Den Passagieren werden sie nichts tun.«
    Im nächsten Moment knisterte die Sprechanlage, und eine Stimme sagte: »Alle Passagiere haben sich sofort im Hauptaufenthaltsraum Erster Klasse auf Deck B einzufinden. Das gleiche gilt für die Mannschaft. Ausgenommen ist nur das Personal im Maschinenraum …« Die Aussprache einiger Worte schien dem Sprecher schwerzufallen.
    »Also ein Überfall, wie ich es mir dachte«, meinte Retief. »Ich bin überzeugt davon, daß sie keine Sekunde zu verlieren haben. Sie werden den Zeitplan des Schiffes kennen und wissen, daß sie im Höchstfall zwanzig Minuten an Bord bleiben dürfen. Gehen Sie lieber in den Aufenthaltsraum. Es heißt, daß Nachzügler schlecht behandelt werden.«
    »Und was haben Sie vor?« fragte Sally mit großen Augen.
    »Ich will sehen, ob ich die Routine nicht ein wenig durcheinanderbringen kann«, meinte Retief und schob sich rasch durch die Menge.
     
    *
     
    Die aufgeregten Passagiere versperrten ihm den Weg. Ein ängstlicher Schiffsoffizier entdeckte ihn, wie er gegen den Strom ankämpfte, und rief scharf: »Hier, Freund, der Salon liegt in dieser Richtung.«
    »Ich hole nur schnell meinen Hörapparat«, schrie Retief fröhlich und drängte weiter. Am nächsten Querkorridor wandte er sich nach links. Vor ihm leuchtete das Bernsteinlicht des Lastenaufzugs. Er fuhr sechs Etagen nach unten, stieg am K-Deck aus und folgte einem schmalen Gang, der an leeren Verwaltungsbüros vorbeiführte. Er blieb stehen und versteckte sich rasch in einem dunklen Lagerraum, als vor ihm schwere Schritte aufklangen. Dann kam eine Gruppe der Piraten näher: fünf rauhe Typen in verknitterten Schiffsanzügen, angeführt von einem schlaksigen, hakennasigen Kerl, der ein Militärgewehr trug. Als sie vorbei waren, huschte Retief weiter. Er kam an der Energiezentrale vorbei, kürzte den Weg durch einen vollen Laderaum ab und tauchte endlich in einer Bucht zwischen den Decks auf, die den Rettungsbooten vorbehalten war. Er hatte den Schiffsaufbau genau studiert und wußte, daß sich dicht unter dem Zwischendeck die Enterschleuse befand. Im Schiff war es jetzt sonderbar still. Retief schlich zur Niedergangstreppe und lauschte. Er hörte ein unterdrücktes Stimmengemurmel.
    Neben der Luke befand sich eine Handkurbel für Notbetrieb. Er drehte sie dreimal herum, und die Luke öffnete sich einen winzigen Spalt. Retief sah ein Stück graues Deck, die inneren Schleusentüren und zwei Männer, beide bullig und mit kantigen Gesichtern. Der Jüngere von beiden hatte ein modernes Gewehr unter dem Arm.
    Der andere spielte mit einem 3-mm-Strahler herum.
    »… zu knapp«, murrte der Jüngere besorgt. »Eines Tages wird Lou sich verschätzen …«
    »Und was geht uns das an?« Der andere spuckte auf das makellos geschrubbte Deck. »Du kennst den Befehl. Wenn oben etwas schiefgeht, haben wir zu verschwinden.«
    »Du würdest Lou und die Jungs oben lassen?« Der Junge legte einen Kommunikator, den er am Handgelenk trug, dicht an die Ohrmuschel und horchte.
    »Fünfzehn Sekunden gut«, sagte er.
    »Was ist das schon? Sie haben immer noch ganze fünfzehn Minuten, in denen sie alles vermurksen können.«
    »Vierzehn.«
    Retief ging vorsichtig von dem Spalt weg, schlich durch den Raum und trat gebückt durch eine winzige Verbindungstür. Er holte einen flachen Kasten aus der Tasche, öffnete ihn und zog einen winzigen Zylinder hervor. Im Halbdunkel vor ihm befanden sich die Fächer eines Ventilators. Er brach den Kopf des kleinen Zylinders ab und steckte die Teile in die Mittelachse des Ventilators. Dann kehrte er zur Luke zurück.
    Eine Minute verging. Die beiden Männer unterhielten sich leise und nervös. Dann hob der jüngere Mann den Kopf und schnüffelte.
    »He, Ben«, sagte er. »Irgendwas riecht da verbrannt.«
    »Immer mit der Ruhe«, meinte der andere. »Du bildest dir alles mögliche ein.«
    »Nein – da stimmt was nicht!« Die Stimme des Jüngeren klang angespannt. »Vielleicht sollte ich Lou verständigen …« Er hob den Kommunikator an die Lippen.
    »Laß das«, unterbrach ihn sein Partner. »Ich mache eine Runde und sehe mich um. Du bleibst

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