Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

Titel: TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith - Diplomat der Grenzwelten TTB 176 - Laumer
Vom Netzwerk:
interessiert. Die halten sich an die großen Passagierschiffe.«
    »Wie?« Magnan warf Bludgin einen scharfen Blick zu. »Woher wissen Sie denn das, Mister Bludgin?«
    »Von meinem Vetter Averill – ich meine …« Der Kapitän fing sich. »Ich – äh – die Jungen erzählen …« Er räusperte sich. »Gerüchte«, meinte er dann. »Aber jetzt kehren wir einmal zu diesen widerlichen Fremden zurück …«
    »Mister Bludget!« Magnan richtete sich zu voller Größe auf und starrte hinauf in das unrasierte Gesicht seines Besuchers. »Noch eine dieser anti-extraterrestrischen Bekundungen, und ich werde Schritte in die Wege leiten, die Sie erstaunen werden!«
    »Häh?« Bludgin rutschte vom Schreibtisch und sah den erregten Diplomaten an. »Mister, ich wollte doch nur …«
    »Mister Magnan weiß, was Sie wollten, Gus«, sagte Retief. »Deshalb regt er sich ja so auf.« Er stand auf, schob eine Hand unter den Ellbogen des Kapitäns und steuerte ihn in Richtung Tür. »Ich habe ein paar Stunden frei. Wir können uns einen Drink gönnen und dabei die Sache in aller Ruhe besprechen.«
    »Ja – sicher.« Gus drehte sich noch einmal zu Magnan um. »Aber was wird aus den Krebsen?«
    »Sie können versichert sein, daß das Corps Diplomatique Terrestrienne die Situation in der Hand hat, Sir«, erklärte Magnan steif. »Übrigens, Retief«, fügte er leiser hinzu, als der Kapitän hinausging, »mit den terranischen Piraten und gewissen fehlgeleiteten Fremden ist das Reisen in unserem Sektor allmählich unmöglich. Und wenn sich dann noch solche Hitzköpfe wie der Kapitän einmischen, wird alles verdorben. Sie sehen, wie wichtig unser Projekt BAUER ist, und ich erwarte, daß Sie nichts unversucht lassen, um die Freundschaft der Extraterrestrier zu gewinnen.«
    »Ich werde mein Bestes tun«, versicherte Retief.
    Im Korridor eilte er dem Kapitän nach. »So, Gus«, meinte er, als sie auf die Bar zusteuerten. »Jetzt erzählen Sie mir alles über Ihren Vetter Averill, bevor mein Schiff startet.«

 
2
     
    »Es war eine ziemlich ereignislose Reise, Mister Retief.« Kapitän MacWivery des Linienschiffes Herrscherin von Arabien schüttelte den Kopf, als ihm der Barkeeper einen fragenden Blick zuwarf. »Unser nächster Hafen ist Rotauge, die Endstation. Und wir haben noch keinen der Schufte gesehen – weder die Terraner noch die Haterakans.«
    »Nun, die Fahrt war nicht ohne Reize.« Retief erhob sich, als eine gut gebaute Blondine in einem eng anliegenden Kleid aus Iridiumgeflecht näherkam.
    »Hallo«, rief sie atemlos, »darf ich zu Ihnen kommen?«
    »Ich muß auf die Brücke.« MacWivery verbeugte sich und ging.
    »Alter Brummbär«, sagte das Mädchen. »Macht er sich immer noch Sorgen wegen dieser dämlichen Piraten?«
    Ein hagerer ältlicher Herr, tadellos gekleidet, aber mit schiefsitzender Krawatte, beugte sich vom Nebentisch zu ihr herüber. »Sally, mein Kind, du bist albern. Schließlich hat er die Verantwortung, und man muß ihn unterstützen, anstatt ihn auszulachen.«
    »Du scheinst auf sein Wohl getrunken zu haben.« Sally lachte und wandte sich Retief zu. »Ich habe Sie gestern auf dem Maskenball gesucht. Ich ging als Seife. Außer ein wenig Lavendel hatte ich nichts an.«
    »Und ich war ein Stück Tapete«, erklärte Retief. »Sie lehnten sich an mich, als Sie die Geschichte von der Meerjungfrau und dem Tintenfisch erzählten.«
    »Also, das ist nicht …« Sie unterbrach sich, als ein leichtes Zittern das Schiff durchlief.
    »Was in aller Welt war das?« Sie runzelte die Stirn.
    Eine zweite Erschütterung ließ die Gläser auf den Tischen klirren.
    »Wenn ich es nicht besser wüßte«, meinte der Mann vom Nebentisch, »würde ich schwören, daß man das Schiff beschießt.«
    »Das hier waren unsere Heckbatterien«, erklärte Retief und stand auf.
    »Aber …« Sally sah ihn erschrocken an. »Ich dachte, die hätten wir nur als eine Art Dekoration.«
    »Mehr sind sie auch nicht wert.« Retief horchte angespannt. Er warf einen Blick auf die Uhr, als ein dritter Stoß durch das Schiff ging. Aufgeregtes Stimmengewirr durchdrang den Speisesaal.
    »Donnerwetter, das war eine Kanone!« rief ihr Nachbar.
    »Von Backbord«, sagte Retief. »Sechzehn Millimeter. Sie scheinen rasch aufzuholen.«
    »Sie meinen – Piraten?«
    »Sieht so aus. Ich habe so das Gefühl, daß in ein paar Minuten der Ansturm auf die Lifts beginnt. Wir sollten gleich starten.«
    Ängstliche Stimmen waren im Korridor zu vernehmen, als das Trio sich

Weitere Kostenlose Bücher