Turkish Luv (German Edition)
genauso wie Fehime. Sven hasste sie. Arrogant, eingebildet
und stets mit irgendwelchen Typen unterwegs. Selbst Hasan, ihr Bruder, hatte
sich ständig mit ihr in der Wolle. Fehime sah Sven meistens abwertend an oder
fing an zu lachen, sobald sich ihre Wege kreuzten. Ganz stark kam sie sich vor,
sobald sie mit ihren Freundinnen zusammen war. Dann stellte sie sich mit ihren
Tussen um Sven herum auf und bombardierte ihn mit Beleidigungen. Meistens
konnte er dem nur entkommen, wenn er sich zu all den Bemerkungen gar nicht
äußerte. Die Weiber verloren dann die Lust ihn fertig zu machen und stolzierten
hochnäsig an ihm vorbei. Sven hätte sie am liebsten erwürgt, doch er wollte
sich die Hände nicht schmutzig machen. Abgesehen davon, wären dann Hunderte von
türkischen Männern aufgetaucht und hätten ihn brutal ermordet. Ja, Sven hasste
sein Leben und wünschte sich nichts mehr als einen Freund an seiner Seite.
Abgesehen davon wollte er endlich aus der Siedlung verschwinden und eine
Ausbildung beginnen. Es waren einfach zu viele Probleme auf einmal. Aber statt
etwas für seine Träume zu tun, hing Sven in seiner Wohnung ab und schaute fern
– oder spielte Playstation.
Sven kam
gerade vom Einkaufen zurück, und trug zwei schwere Tüten. Zum Glück war der
Supermarkt gleich um die Ecke. Dennoch graute es ihm vor dem Heimweg, denn in
der Ferne hörte er schon die Blagen der Familie Erol. Innerlich hoffte er, dass
sie ihn endlich mal in Ruhe lassen würden, doch das war wie immer nur ein
Wunschgedanke. Kaum lief Sven auf die Haustür zu, sah er auch schon Hasan und
seine Geschwister auf der Treppe sitzen. Hasan schaute ihn an. Schnell guckte
Sven zu Boden und versuchte den Blicken des Türkens auszuweichen. Er stellte
die Tüten ab und kramte nach dem Haustürschlüssel. Die Blicke der anderen
konnte er regelrecht auf sich spüren. Es war doch immer so. Erst verstummten
die Türken, dann kicherten sie leise und dann brachte jemand einen dummen
Spruch – so wie jetzt.
„Hey,
Sven!“, sagte Hasan mit starker Stimme.
Fragend
schaute Sven über die Schulter. „Mmh?“
„Du sag
mal“, begann Hasan nachdenklich und noch freundlich.
„Was denn?“
„Heute
schon einen Schwanz gelutscht?“
Genervt
rollte Sven die Augen und steckte den Schlüssel in die Tür. Die Tussen und
Hasan begannen zu lachen.
„Ach,
Sveni!“, neckte Hasan ihn weiter und stand hastig auf. Er ging auf Sven zu,
fasste ihm an die Schulter und grinste ihn frech an. „Was los, Sveni-Boy?“
Sven
registrierte die Hand und schielte kurz darauf. Auf die Frage ging er jedoch
nicht ein und öffnete stattdessen die Tür.
„Hast wohl
heute noch keinen Schwanz gelutscht!“, maulte Hasan ihn an. „Scheiß
Schwuchtel!“
Oh, Mann , dachte Sven nur und
wollte gerade hineingehen, als Hasan ihm unerwartet einen kräftigen Schubs gab
und Sven nach vorn stolperte. Fast wäre er auf der Schnute gelandet, während
Hasan sich einen Ast ablachte.
„Du bist so
erbärmlich!“, meinte Hasan gehässig. Er zog die Rotze hoch und spuckte volle
Kanne in Svens Richtung, der gerade eben noch dem Schleim entkommen konnte.
„Schwuchtel!“, wiederholte Hasan bissig, als die Tür sich endlich schloss.
„Spinner!“,
fluchte Sven leise und begab sich zum Fahrstuhl. Neun Stockwerke musste er
fahren und er hasste es abgrundtief. Der Fahrstuhl war klein und schon des
Öfteren stecken geblieben. In der Wohnung angekommen, verstaute Sven das
Gekaufte in den Schränken und ging dann in sein Zimmer. Er blickte aus dem
Fenster und sah unten Hasan mit seinen Geschwistern. Sie alberten herum und
liefen umher. Zwar war Hasan aus dieser Perspektive ziemlich klein, doch Svens
Blick haftete nur auf ihm. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich total zu dem
Türken hingezogen. Allein der Gedanke, wie Hasan ihn an der Schulter berührt
hatte, ließ seinen kleinen Freund prompt größer werden. Sven musste jetzt
unbedingt den Druck aus seinem Schwanz loswerden, sonst würde er den restlichen
Tag nur noch an Hasan denken können. Natürlich wusste er, dass es bescheuert
war, von einem Typen zu schwärmen, der ihn ständig dumm anmachte, aber genau
dieser Typ war der einzige Mensch, der ihn erregte. Sven zog sich das Oberteil
aus und machte es sich auf seinem Bett gemütlich. Er schloss die Augen und
öffnete den Reißverschluss seiner Hose. In Gedanken stellte er sich vor, wie
Hasan ihn freundlich begrüßte, wie sie sich küssten und streichelten, während
er dabei war, seinen
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