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Turm der Hexer

Turm der Hexer

Titel: Turm der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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entschuldigst und diese lächerliche Rüstung ausziehst und etwas Anständiges dafür anziehst, verzeihe ich dir vielleicht. Andernfalls zwingst du mich, dich zu bestrafen.«
    »Bestrafen? Bestrafen!«
    »Schrei mich nicht an, Ce’Nedra«, sagte der Kaiser wütend.
    »Die Lage scheint sich rapide zuzuspitzen«, meinte Barak trocken zu Anheg.
    »Das habe ich auch bemerkt«, antwortete Anheg.
    »Ich bin die Rivanische Königin!« schrie Ce’Nedra ihren Vater an.
    »Du bist ein dummes Gör!« brüllte er zurück.
    »Das reicht, Vater«, erklärte sie und sprang auf. »Du wirst mir sofort den Oberbefehl über deine Legionen erteilen, und dann kehrst du zurück nach Tol Honeth, wo deine Diener dich in Decken wickeln und mit Grütze füttern können, da du offensichtlich zu senil bist, um noch von Nutzen zu sein.«
    »Senil?« schrie der Kaiser, ebenfalls aufspringend. »Geh mir aus den Augen! Schaff sofort deine stinkende alornische Armee aus Tolnedra, sonst befehle ich meinen Legionen, euch hinauszuwerfen.«
    Ce’Nedra stürmte jedoch bereits auf den Ausgang des Zeltes zu.
    »Du kommst sofort zurück!« tobte er. »Ich bin noch nicht fertig mit dir.«
    »Doch, das bist du, Vater«, schrie sie zurück. »Jetzt rede ich. Barak, ich brauche den Sack, den du an deinen Sattel gebunden hast.« Sie lief aus dem Zelt und kletterte auf ihr Pferd, in scheinbarer Wut vor sich hinschimpfend.
    »Weißt du auch genau, was du tust?« fragte Barak, als er den Sack mit den Angarakmünzen an ihren Sattel band.
    Baraks Augen wurden schmal, als er sie näher betrachtete. »Du scheinst deine Fassung in bemerkenswert kurzer Zeit wiedergewonnen zu haben.«
    »Ich hatte sie nie verloren, Barak.«
    »Du hast das nur gespielt?«
    »Sicher. Wenigstens teilweise. Mein Vater wird etwa eine Stunde brauchen, um sich wieder zu fassen, und dann wird es zu spät sein. Sag Rhodar und den anderen, sie sollen die Armee marschbereit machen. Die Legionen werden mit uns kommen.«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Ich werde sie jetzt holen.« Sie wandte sich an Mandorallen, der gerade aus dem Zelt auftauchte. »Wo warst du?« fragte sie. »Komm mit. Ich brauche eine Eskorte.«
    »Bitte, wohin gehen wir?« fragte der Ritter.
    »Das wirst du schon sehen«, gab sie zurück, machte kehrt und trabte auf den Hügel zu, wo sich die Legionen versammelt hatten. Mandorallen tauschte einen hilflosen Blick mit Barak, dann schwang er sich in den Sattel, um ihr zu folgen.
    Ce’Nedra legte behutsam die Fingerspitzen auf ihr Amulett. »Dame Polgara«, wisperte sie, »kannst du mich hören?« Sie war nicht sicher, ob das Amulett auf diese Weise auch funktionierte, aber sie mußte es versuchen. »Dame Polgara«, wisperte sie erneut, etwas drängender.
    »Was machst du denn, Ce’Nedra?« Polgaras Stimme erklang ganz deutlich in den Ohren der kleinen Königin.
    »Ich werde zu den Legionen sprechen«, antwortete Ce’Nedra. »Kannst du dafür sorgen, daß sie mich hören?«
    »Schon, aber die Legionen werden kein Interesse an einer Rede über Vaterlandsliebe haben.«
    »Ich habe eine andere für sie«, versicherte Ce’Nedra ihr.
    »Dein Vater hat hier eine Art Anfall. Er hat regelrecht Schaum vor dem Mund.«
    Ce’Nedra seufzte bedauernd. »Ich weiß«, sagte sie.
    »Das passiert ziemlich oft. Graf Morin hat seine Medizin. Bitte achtet darauf, daß er sich nicht die Zunge durchbeißt.«
    »Du hast ihn absichtlich so weit getrieben, nicht wahr, Ce’Nedra?«
    »Ich brauchte Zeit, um zu den Legionen zu sprechen«, antwortete die Prinzessin. »Der Anfall wird ihm nicht weiter schaden. Er hat sein Leben lang Anfälle gehabt. Wenn es vorbei ist, wird er Nasenbluten und furchtbare Kopfschmerzen haben. Bitte kümmere dich um ihn, Polgara. Du mußt wissen, daß ich ihn trotzdem liebe.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann, aber darüber müssen wir beide uns noch ausführlicher unterhalten, junge Dame. Es gibt Dinge, die man einfach nicht tut.«
    »Ich hatte keine Wahl, Polgara. Ich tue es für Garion. Bitte sorge dafür, daß die Legionen mich hören können. Es ist schrecklich wichtig.«
    »Also schön, Ce’Nedra, aber mach keine Dummheiten.« Dann war ihre Stimme fort.
    Ce’Nedra überflog rasch die vor ihr aufragenden Banner und suchte das vertraute Emblem der dreiundachtzigsten Legion. Darauf hielt sie zu. Es war notwendig, daß sie sich vor Männern postierte, die sie kannten und der übrigen Armee ihres Vaters ihre Identität bestätigen konnten. Die Dreiundachtzigste war

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