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Turm der Hexer

Turm der Hexer

Titel: Turm der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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führt die Armee.«
    »Ce’Nedra?« Belgarath wirkte verblüfft.
    »Das scheint der Absatz in dem Kodex zu bedeuten. Sie hat die Arendier aus ihren Bäumen herausgeredet, als ob sie ihr gehörten.«
    »Erstaunlich.«
    »Weißt du, daß die Murgos des Südens sich bereits in Rak Goska sammeln?«
    »Ich habe Gerüchte gehört.«
    »Das ändert die Lage, wie du weißt.«
    »Vielleicht. Wer befehligt die Armee?«
    »Rhodar.«
    »Gut. Sag ihm, er soll so lange wie möglich alle größeren Feindseligkeiten vermeiden, Pol, aber haltet mir den Rücken frei von Angarakanern.«
    »Wir tun, was wir können.« Sie schien einen Moment zu zögern.
    »Geht es dir gut, Vater?« fragte sie behutsam. Die Frage war für sie anscheinend sehr wichtig.
    »Meinst du, ob ich noch in vollem Besitz meiner Fähigkeiten bin?« Er klang belustigt. »Garion hat mir erzählt, daß du dich deshalb gesorgt hast.«
    »Er sollte doch nichts sagen.«
    »Als er damit herausrückte, war die Frage nur noch von rein akademischem Interesse.«
    »Bist du -? Ich meine, kannst du noch -?«
    »Alles scheint genauso zu funktionieren wie früher, Pol«, beruhigte er sie.
    »Grüße Garion von mir.«
    »Natürlich. Laß es nicht zur Gewohnheit werden, aber bleib mit mir in Verbindung.«
    »Bestimmt, Vater.«
    Das Amulett unter Ce’Nedras Fingern bebte wieder. Dann hörte sie Polgaras strenge Stimme. »So, Ce’Nedra«, sagte die Zauberin, »du kannst jetzt aufhören zu lauschen.«
    Schuldbewußt glitten Ce’Nedras Finger von dem Amulett.
    Am nächsten Morgen, noch vor Sonnenaufgang, schickte sie nach Barak und Durnik.
    »Ich brauche jeden Krümel Angarakgold aus der ganzen Armee«, verkündete sie. »Jede einzelne Münze. Kauft es den Männern ab, wenn nötig, aber bringt mir alles Gold, das ihr in die Finger bekommen könnt.«
    »Du willst uns wohl nicht sagen warum«, brummte Barak verdrießlich. Er mochte es nicht, wenn man ihn vor Tagesanbruch aus dem Bett jagte.
    »Ich bin Tolnedrerin«, erklärte sie. »Und ich kenne meine Landsleute. Ich glaube, ich werde einen Köder gebrauchen.«

27
    R an Borune XXIII. Kaiser von Tolnedra, tobte vor Wut. Ce’Nedra bemerkte bestürzt, daß ihr Vater in dem Jahr, seit sie von zu Hause fort war, sichtlich gealtert war, und wünschte, daß ihre Begegnung freundlicher verlaufen würde, als diese hier zu werden versprach.
    Der Kaiser hatte seine Legionen auf die Ebene Nordtolnedras zusammengezogen, und dort standen sie, als Ce’Nedras Armee aus dem Wald von Vordue herauskam. Die Sonne schien warm, und die roten Standarten der Legionen flatterten eindrucksvoll im Sommerwind. Die Legionen hatten auf einer Reihe niedriger Hügel Stellung bezogen, von wo aus sie mit dem taktischen Vorteil des für sie günstigeren Geländes auf Ce’Nedras herankommende Armee hinabsahen.
    König Rhodar machte dies der jungen Königin leise deutlich, als sie abstiegen, um den Kaiser zu begrüßen. »Wir wollen auf keinen Fall eine Provokation«, warnte er. »Versuch dein Bestes, um wenigstens höflich zu bleiben.«
    »Ich weiß schon, was ich tue, Majestät«, sagte sie leichthin, zog den Helm ab und glättete sorgfältig ihr Haar.
    »Ce’Nedra«, sagte Rhodar barsch und umklammerte ihren Arm mit festem Griff, »seit wir an Kap Arendien gelandet sind, spielst du dein eigenes Spiel. Du weißt von einer auf die andere Minute nicht, was du tun wirst. Ich habe auf gar keinen Fall vor, die tolnedrischen Legionen bergauf anzugreifen, also sei höflich zu deinem Vater, sonst lege ich dich übers Knie und walke dich durch. Hast du mich verstanden?«
    »Rhodar!« japste Ce’Nedra. »Wie kann man nur so Furchtbares sagen!«
    »Ich meine es ernst«, sagte er. »Denk an dein Benehmen, junge Dame.«
    »Natürlich«, versprach sie. Sie warf ihm durch klimpernde Wimpern einen scheuen Klein-Mädchen-Blick zu. »Magst du mich denn trotzdem noch, Rhodar?« fragte sie leise.
    Er sah sie hilflos an, dann tätschelte sie ihm die breite Wange.
    »Dann ist alles gut«, versicherte sie. »Hier kommt mein Vater.«
    »Ce’Nedra«, rief Ran Borune zornig, während er auf sie zukam, »was soll das heißen?« Der Kaiser trug eine mit Gold eingelegte Rüstung, und Ce’Nedra fand, daß er darin recht albern wirkte.
    »Wir sind nur auf der Durchreise, Vater«, antwortete sie so harmlos wie möglich. »Ich hoffe, es geht dir gut?«
    »Bis auf die Tatsache, daß du meine Grenzen verletzt hast, geht es mir gut. Wo hast du die Armee her?«
    »Von hier und dort, Vater.« Sie

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