Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)
Wagen erreichten, zitterten Addie und ich am ganzen Körper, unsere Muskeln waren der reinste Wackelpudding. Ryan half uns auf den Rücksitz. Wir ließen uns einfach fallen, atmeten ganz flach ein und aus, weil unsere Rippen bei tiefen Atemzügen zu sehr schmerzten. Ich hatte die Tabletten, die Dr. Lyanne uns gegeben hatte, ohne Wasser hinuntergewürgt, aber bisher schienen sie nicht zu wirken.
» Du wolltest doch zu Peters Wohnung gehen « , flüsterte ich.
Ryan sah uns in die Augen. » Und du wolltest zu Emalia gehen. Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass der einzige Ort, an dem ich sein will, wenn du in Schwierigkeiten gerätst, der an deiner Seite ist? «
Ich wandte den Blick ab.
» Ich bin ja zu Peters Wohnung gegangen « , sagte Ryan. » Aber er war nicht da. Ich habe gewartet, bis Hally dort aufgetaucht ist. Dann ist sie dageblieben, während ich nach Hause bin, um Dr. Lyanne anzurufen. Sie war die einzige andere Person, die mir eingefallen ist, die uns hier rausfahren konnte. « Er zog die Tür hinter uns ins Schloss, während Jackson den Motor anließ. Seine Stimme drohte zu kippen. » Ich hätte mit dir mitkommen sollen, Eva. «
» Solange du nicht dort warst, hättest du behaupten können, von nichts gewusst zu haben « , sagte ich leise. Jacksons und mein Blick trafen sich im Rückspiegel. Mir wurde bewusst, dass er dasselbe Argument benutzt hatte, als es darum ging, dass Sabine ihre Pläne vor mir und Addie geheim gehalten hatte. Aber das hier war nicht dasselbe. Es war ganz und gar nicht dasselbe. » Was ist mit Sabine und Christoph? «
Jackson erzählte, wie er auf der Suche nach uns in Sabine und Christoph hineingelaufen war. Wie sie ihn davon abgehalten hatten, uns in das Gebäude zu folgen – der Wachmann, den ich zur Seite gestoßen hatte, war hinter mir hergerannt, aber ein anderer hatte ihn an der Tür ersetzt.
Diese Wachen hatten in gewisser Weise unser Leben gerettet. Da sie nicht in der Lage gewesen waren, das Gebäude zu betreten, hatten Sabine und Christoph die Bombe draußen platzieren müssen, was der Grund dafür war, dass nur die halbe Anstalt kollabiert war.
Wenn wir die Treppe auf der anderen Seite des Gebäudes genommen hätten …
» Alle anderen « , sagte ich. » Die Regierungsleute, die Ärzte … sind sie alle heil rausgekommen? «
Jackson nickte. » Eine Gruppe ist kurz vor der Explosion aus dem Gebäude gerannt. Sie sind mit ein paar Wachleuten weggefahren. Was ist dadrin passiert, Eva? «
Ich erzählte ihnen von Jenson. Was er gesagt hatte. Wie er uns mehr oder weniger die ganze Zeit beobachtet hatte. Wir fuhren und fuhren und fuhren unter einem dämmernden Himmel dahin. Alles zog an uns vorüber wie ein gestochen scharfer Traum.
Ich legte unseren Kopf an Ryans Schulter und schloss die Augen, als die Stille der Landstraße in die nächtlichen Geräusche der Stadt überging. Anfangs versuchte ich, nicht an Dr. Lyanne zu denken, weil es zu sehr wehtat, und dann dachte ich doch an sie, weil es mir falsch vorkam, es nicht zu tun. Ich flüsterte stille Gebete, dass sie entkommen würde.
Wir öffneten die Augen nicht, als Ryan leise sagte: » Wir sind fast da. «
Wir öffneten die Augen nicht, als Jackson flüsterte: » Da stimmt was nicht. «
Wir öffneten die Augen nicht, bis wir die Polizeisirenen hörten.
Da öffneten wir sie.
Und das letzte bisschen Hoffnung in uns zerfiel zu Staub.
Kapitel 40
Um Emalias Wohnkomplex herum waren Straßensperren errichtet worden. Polizeibeamte und -wagen bevölkerten die ansonsten verlassenen Straßen.
, sagte ich.
Emalia und Sophie und Henri …
Mir war gar nicht klar, dass ich mich bewegte, bis Ryans Arme sich um unsere Schultern schlangen und mich aufhielten. Jackson parkte am Straßenrand, ein paar Blocks von unserer Wohnung entfernt.
Dunkelheit hatte sich über die Stadt gelegt, durchbrochen von Straßenlaternen und Autoscheinwerfern. Als es leise klopfte, hätten wir beinah aufgeschrien. Dann erschien der schattenhafte Umriss eines Gesichts auf der anderen Seite des Wagenfensters: Lissa.
Ich entriegelte die Tür. Lissa öffnete sie vorsichtig und schlüpfte zu uns herein. » Sch « , zischte sie, als Ryan und ich gleichzeitig auf sie einzureden begannen. Sie hielt den Kopf gesenkt und bedeutete uns anderen, uns ebenfalls zu ducken, damit wir schwerer zu sehen waren. Ihr Blick glitt über uns, registrierte mit wachsender Besorgnis die Prellungen, die Schnitte, das Blut.
» Es ist nicht so
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