Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
Vom Netzwerk:
Kopf auf unsere Schulter legen konnte. Ich lächelte. Schob die Gedanken an Addie und Jackson für den Moment beiseite. » Ich dachte, du bist ein Frühaufsteher. «
    Ryan gähnte. Seine Haare kitzelten unsere Wange. » Konnte letzte Nacht nicht schlafen. «
    Jackson quetschte sich zwischen uns und das Fenster, dann schlug er die Tür zu. Mit Cordelia, die auf Ryans anderer Seite saß, waren wir zu viert und passten kaum auf die Rückbank. Die zweistündige Fahrt nach Frandmill war für uns alle schwierig, aber für Addie und mich ganz besonders. Ich schwor mir stumm, dass ich kein Wort sagen würde.
    Ryan fixierte die Pappschachtel zu unseren Füßen. Darin lag eine sorgfältig verpackte Minibombe. Jede Pore seines Körpers verströmte Müdigkeit, aber sein Blick war nach wie vor konzentriert, kalkulierend. Ich konnte beinah die Rädchen sehen, die sich in seinem Kopf drehten, während er jedes Teil und jede Verbindung noch einmal durchging, um sicherzugehen, dass er keinen Fehler gemacht hatte.
    » Hör auf damit « , raunte ich und zog ihn dichter an uns. Er hob den Blick, um uns anzusehen. Zuerst fragend, dann bildeten sich Lachfältchen um seine Augen. Er nickte und lehnte den Kopf zurück an unsere Schulter.
    » Sind alle abfahrbereit? « , fragte Sabine, schnallte sich an und startete den Motor. Eine Reihe gemurmelter Zustimmungen war die Antwort. » Möchtest du das Fenster unten haben, Eva? «
    Ich sah sie verblüfft an, und in mir breitete sich eine dankbare Wärme aus, weil sie sich an meine Abneigung gegen enge Räume erinnert hatte. Ich nickte.
    Schweigend und in einen Nebel aus feinem Regen gehüllt verließen wir den Parkplatz.
    Als wir das Testgelände erreichten, zeugten nur noch tief hängende graue Wolken und entferntes Donnergrollen vom Gewitterregen. Die Luft war kühl, aber dermaßen mit Feuchtigkeit geschwängert, dass sie drückend auf unserer Haut lastete. Als wir die Straße verließen, sanken unsere Schuhe ein wenig im Schlamm unter dem spärlichen Gras ein. Sabine hatte uns weit von der Hauptstraße weggeführt. Ich zitterte. Addies Präsenz neben meiner war so stumm und drückend wie die Gewitterwolken.
    » Wenn wir Glück haben « , sagte Christoph mit einem Blick in den Himmel, » wird jeder, der die Explosion hört, sie für Donner halten. «
    » Niemand wird es hören « , versicherte Sabine. » Wir sind am Arsch der Welt. «
    Ryan und Jackson trugen die Pappschachtel zwischen sich. Sie gingen vorsichtig, obwohl Ryan uns versichert hatte, der Sprengsatz würde nicht von ein bisschen Gerüttel hochgehen.
    Das Gelände fiel hier ab, es bildete eine Böschung, von der aus man ein Tal überblickte. Ryan, Jackson und Sabine hielten auf den tiefsten Punkt zu. Ich schickte mich automatisch an, ihnen zu folgen, aber Cordelia hängte sich wie aus einem plötzlichen Impuls heraus bei uns ein und wandte sich in die entgegengesetzte Richtung, den Hügel hinauf.
    Ich sah sie überrascht an. Sie stieß ein kurzes, atemloses Lachen hervor und zuckte mit den Schultern, ließ unseren Arm aber nicht los. Vielleicht brauchte sie jemanden, an dem sie sich festhalten konnte, da Sabine und Jackson beschäftigt waren. Ich konnte das nachvollziehen. Wir gingen gemeinsam die Anhöhe hinauf. Christoph lief vor uns, das helle Sonnenlicht verwandelte seine Haare in einen roten Heiligenschein.
    Schließlich wurde mir klar, dass er nicht wusste, wie weit wir gehen sollten. Er wandte sich um und sah mich an, als wüssten Addie oder ich vielleicht die Antwort. Ich blickte den Hügel hinunter. Aus dieser Entfernung sahen Ryan und die anderen wie Spielzeugfiguren aus. Es musste mehr als weit genug weg sein. Ryan hatte uns seine Einschätzung gegeben, wie groß die Explosion sein würde, und er lag bestimmt richtig.
    Ganz bestimmt.
    Ich blieb stehen. Cordelia, deren Arm immer noch mit unserem verschränkt war, blieb ebenfalls stehen. Wir beobachteten, wie die Miniaturfiguren von Ryan und Jackson und Sabine um die Schachtel herumhockten. Beobachteten, wie sie sich endlich aufrichteten und auf uns zukamen – nicht rennend, sondern mit der steifen Zielstrebigkeit von Leuten, die sich wünschen, sie könnten rennen, deren Angst sie aber davon abhält.
    Oder in diesem Fall, so nehme ich an, deren Stolz.
    Was für ein eigenartiges Ding Stolz im Vergleich zu einer Bombe zu sein schien.
    Beeilt euch, dachte ich, während mir richtiggehend schlecht wurde. Vergesst euren Stolz und beeilt euch.
    Sie rannten nicht, aber als sie

Weitere Kostenlose Bücher