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Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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uns? Wie viele Herzschläge?
    Die Tür des Treppenhauses öffnete sich.
    Jenson blickte zu uns hoch. Wir sahen zu ihm hinunter. Rasch stieg er die Stufen herauf und beugte sich zu uns vor. » Arme um meinen Nacken. «
    Wir gehorchten, ohne Fragen zu stellen. Er hob uns hoch. Unsere Hände krallten sich im Nacken in seinen Kragen, zerknautschten ihn.
    Bitte, lieber Gott, lass uns nicht sterben.
    Er sagte nichts mehr, sondern rannte nur, so schnell er es mit uns in den Armen vermochte, die Treppe hinunter. Bei jeder Erschütterung mussten wir uns auf die Lippe beißen, um nicht vor Schmerz aufzuschreien.
    Er stieß die Tür vom Treppenhaus mit der Schulter auf.
    Bitte, lieber Gott, lass uns nicht sterben.
    Wir hatten die Empfangshalle zur Hälfte durchquert, als die Bombe explodierte.

Kapitel 39
    Wir waren blind, taub und schwerelos.
    , sagte Addie, oder vielleicht bildete ich mir das auch nur ein.
    Die Schwerkraft kehrte als Erstes zurück. Ich hätte nicht sagen können, wie genau wir niedergedrückt wurden, nur dass es so war. Wir versuchten, uns zu bewegen, und schafften es nicht. Irgendetwas lag auf unserem Gesicht. Wir bekamen keine Luft.
    Doch, wir bekamen Luft. Wir mussten nur Ruhe bewahren.
    Wir waren am Leben.
    
    Alles um uns war dunkel und still.
    
    , sagte ich. Aber wir rührten uns nicht. Wir versuchten es gar nicht erst. Wir standen am Rand eines Nervenzusammenbruchs, und solange wir nicht versuchten, uns zu bewegen, und scheiterten, würden wir dort verharren, würden wir die Ruhe bewahren und in Sicherheit sein.
    Wir waren unter etwas eingeklemmt. Nichts tat uns weh. War das gut? Oder bedeutete es etwas furchtbar, furchtbar Schlimmes?
    Konzentrier dich, rief ich mich energisch zur Ordnung. Konzentrier dich. Konzentrier dich.
    , sagte ich wieder, vor allem um ihre Stimme zu hören. Ihr wortloses Zittern jagte mir Angst ein. Ihr stilles, geballtes Entsetzen. Das hier war die Summe unserer schlimmsten Albträume. Unserer entsetzlichen Angst vor dunklen, engen Räumen. Das hier war die Truhe auf dem Dachboden, in der wir mit sieben gefangen gewesen waren, und der Mob von Bessimir und vom Lankster Square und …
    , flüsterte Addie.
    Wir könnten unter der Last zermalmt werden. So richtig. Dauerhaft.
    Wir schluckten. Unsere Augen sahen noch immer nichts als Dunkelheit. Unsere Ohren hörten nichts als Stille.
    , sagte Addie.
    Der enorme Druck auf unserer Brust erschwerte es zu atmen, geschweige denn zu rufen, aber ich versuchte es dennoch. Unsere Lippen und unsere Zunge waren schwer wie Blei. Unsere Stimme klang seltsam – gedämpft und weit weg.
    Würde es jemand wagen, das eingestürzte Gebäude zu betreten? War überhaupt noch etwas von dem Gebäude übrig?
    , sagte ich wieder.
    , flüsterte sie, so wie sie es in Nornand getan hatte, als wir gezwungen worden waren, uns für einen Test in jene enge Röhre zu legen. Ihr Zittern war stärker geworden. Es drohte, uns beide in tausend Stücke zu sprengen.
    Und das tat ich. Ich erzählte von der Zeit vor Anchoit, vor Nornand. Von zu Hause. Von Mom und Dad und Lyle und sogar Nathaniel. Von unserem kleinen Haus mit den dunklen Schindeln und den Küchenvorhängen mit dem Erdbeermuster. Unser Herzschlag verlangsamte sich nicht, aber das Chaos in unserem Kopf lichtete sich ein klein wenig.
    , fragte Addie leise.
    , antwortete ich.
    
    , beharrte ich.
    Wir hörten ein lautes, ächzendes Geräusch. Dann stürzte etwas in sich zusammen, ging dermaßen heftig zu Boden, dass er unter uns bebte. Eine Hitzewelle traf uns.
    Feuer.
    Ein unterdrückter Schrei entrang sich unserer Kehle.
    , rief ich.
    Dieses Mal widersprach sie nicht.
    Unser Arm bewegte sich nicht. Unsere Hand bewegte sich nicht. Aber unsere Finger zuckten. Ich versuchte, unseren anderen Arm zu bewegen, unseren linken Arm.
    Ein beißender Schmerz setzte ein. Messerstiche von unserer Schulter bis zu unserem Ellbogen und unseren Rücken hinunter. Wir keuchten auf und rangen hustend um Luft. Noch mehr Schmerz, dieses Mal in unseren Rippen. Unsere Beine schienen beweglicher als der Rest von uns.

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