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Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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Sie kamen uns auch heißer vor, so als leckten Flammen an den Trümmern neben ihnen. Ich betete, dass ich uns nicht aus Versehen verbrannte.
    Ich versuchte, mit schierer Willenskraft, unseren Kopf und Oberkörper hochzuzwingen. Aber unsere ausgebreiteten Arme waren überhaupt keine Hilfe. Ich kreuzte unser linkes Bein über unser rechtes und stieß mich mit Hüfte und Schulter ab. Unsere Brust hob sich ein, zwei Zentimeter vom Boden, aber unser Arm steckte immer noch fest, und alles tat so wahnsinnig weh. Ich schrie auf, doch heraus kam nur ein Wimmern.
    Aber das kräftige Hochdrücken hatte bewirkt, dass sich etwas verlagerte. Als ich erneut versuchte, unsere rechte Hand zu bewegen, war sie fast frei. Wenn wir nur auf dem Rücken gelegen hätten, dann hätte ich die Trümmer vielleicht beiseiteschieben können …
    Eine große Last wurde von unserem Körper genommen. Ich schnappte nach Luft, die Lungen weiteten sich, die Brust schmerzte. Ich röchelte. Spuckte. Hustete Asche.
    Jackson? War Jackson gekommen, um uns auszugraben? Wir lagen noch immer mit dem Gesicht nach unten da. Ich sah nichts als Schwärze und Sterne vor Schmerzen.
    Etwas polterte zu Boden. Der Druck, der auf unserem Rücken lastete, ließ nach. Ich wusste nicht, wohin ich robben sollte, aber irgendwie traf ich die richtige Entscheidung. Dann waren wir frei. Wir waren nicht mehr blind und sanken erschöpft gegen ein heruntergefallenes Stück Wand.
    Ich hob den Blick, die Augen leicht zusammengekniffen, um zu sehen, wer uns gerettet hatte.
    Jenson.
    Die vom Rauch geschwängerte Luft verbarg seinen Gesichtsausdruck. Oder vielleicht war es auch der Ruß in seinem Gesicht oder unsere verschwommene Sicht.
    Er stolperte, und ich zuckte zusammen, als er auf uns zustürzte. Seine Hand klatschte direkt über unserem Kopf gegen die Wand. Er fiel auf die Seite und rollte sich im letzten Moment von uns weg, damit unser Körper nicht unter seinem begraben wurde.
    Dann saßen wir beide da, mit dem Rücken zur Wand, während die Powatt-Anstalt um uns herum zusammenfiel und brannte.
    Wir betrachteten die Zerstörung. Das Gebäude stand noch immer; wir sahen den Himmel nicht. Aber da waren so viel Rauch und Dreck. Zersprengte Teile der Wand, der Decke, des Bodens. Wir hörten Feuer knistern, sahen orangefarbene und gelbe Flammen züngeln.
    Wir husteten und wimmerten, weil es sich bei jedem Atemzug so anfühlte, als würden unsere Rippen brechen. Ich war zu erschöpft, um mich zu bewegen. Da war Blut auf Jensons Gesicht. Auf seinem Hemd, das weiß gewesen, aber jetzt mit Ruß und dunkelroten Flecken übersät war.
    » Ich wusste, dass ich euch finden würde. « Seine Stimme war eine heisere, durch die Mangel gedrehte Version ihrer üblichen stählernen Härte. Er starrte Addie und mich an, als gelte uns seine ungeteilte Aufmerksamkeit – selbst im Angesicht der totalen Zerstörung. Welche Kraft auch immer ihn beseelt hatte, als er uns unter dem Schutt herausgeholfen hatte, war nun von ihm gewichen. » Die Böller am Lankster Square. Das Polizeivideo. Ich habe dich gesehen. «
    , flüsterte Addie. Ihr Entsetzen ballte sich schwarz in unserer Magengrube. Jenson redete wie ein Mann, der den Verstand verloren hat.
    Dann begriff ich. Am Lankster Square war ein Polizeiauto gewesen. Dasjenige, das Cordelia angefahren hatte. Der Polizist hatte uns in die Augen gesehen.
    Polizeiautos hatten Kameras auf dem Armaturenbrett.
    » Der Flüssigsauerstoff. « Jenson stöhnte. Seine Worte vermengten sich mit seinen keuchenden Atemzügen. » Der Arzt … ich habe mit ihm gesprochen und da war es mir klar. Du warst es. Ich habe ja gesagt, dass ich dich finden würde. «
    Der Arzt, der hinter dem Krankenhaus eine Zigarette geraucht hatte, deren Ende in der Dunkelheit geglüht hatte.
    » Wo ist der Junge? « Jenson packte uns an der Schulter. Seine Finger bohrten sich wie Krallen durch den dünnen Stoff unseres T-Shirts. Ich keuchte auf vor Schmerz und versuchte, mich loszureißen. » Sie haben ihn zusammen mit dir aus Nornand geholt. Wo ist er? «
    » Sie kriegen ihn nicht « , flüsterte ich.
    » Wo ist er? Wo ist Jaime Cortae? «
    Ich schüttelte den Kopf.
    » Eva! «
    Der Ruf kam von weit her. Jenson und ich hoben beide den Kopf und sahen uns suchend um.
    » Eva! «
    Näher jetzt. Lauter. Deutlicher. Ein Junge.
    Ryan.
    Sein Name lag uns auf der Zunge, kam uns aber nicht über die Lippen.
    » Wo bist du? « , brüllte Ryan. Verzweiflung zerrte an seinen Worten,

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