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Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition)

Titel: Twin Souls - Die Rebellin: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Zhang
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Geschichte auf. Sie wurde schnell daran gehindert, aber zu dem Zeitpunkt war es bereits zu spät.
    Einige wenige Tage lang sprach die ganze Stadt über Kurt, Viola, Anna, Blaise, Kendall und Max. Sechs hybride Kinder, die gestorben waren, ohne dass jemand einen Gedanken daran verschwendet hätte.
    Unsere Tage folgten wieder der alten Routine, die im Wesentlichen daraus bestand, rein gar nichts zu tun. Ryan und Devon widmeten sich erneut ihren Basteleien. Lissa und Hally wanderten vom Sofa zum Esstisch, zum Teppich, von Büchern zu Zeitschriften, zu harmlosen Kartenspielen mit Kitty. Sie weigerten sich strikt, noch einmal über den Lankster Square zu sprechen. Ihre Wut flammte auf, sobald jemand auch nur versuchte, das Thema anzuschneiden, also tat es keiner.
    » Weiß Peter, wer dafür verantwortlich ist? « , fragte Addie Sophie eines Abends in einem Anflug von Mut. Sie wartete, bis sie Sophie fragen konnte und nicht Emalia, weil Sophie gelassener war. Emalia neigte dazu, uns einfach auszuweichen, wenn wir sie mit einer Frage überraschten. » Für das – was immer es war – am Lankster Square? «
    Sophie hielt mitten beim Tischabräumen inne. Ihr Styroporschachtelstapel schwankte gefährlich, und Addie beeilte sich, eine Gabel aufzufangen, die von oben herunterfiel. » Nein, das weiß er nicht. Warum? «
    Addie spielte mit der Plastikgabel herum. » In den Nachrichten scheinen alle zu glauben, dass ein Hybrid dahintersteckt. «
    » Nun, ich bin sicher, wir kennen nicht alle Hybriden in Anchoit « , sagte Sophie. » Und nur weil die Nachrichten uns glauben machen wollen, dass es ein Hybrid war, bedeutet das nicht, dass es tatsächlich einer war. «
    » Du denkst, jemand könnte das Chaos während der Rede nur verursacht haben, damit alle den Hybriden die Schuld geben? «
    Sophie runzelte die Stirn, stellte die Styroporschachteln zurück auf den Tisch und schenkte uns ihre volle Aufmerksamkeit. » Das wäre möglich. Aber was ich gemeint habe, ist, dass jemand – jemand, der kein Hybrid ist – es vielleicht getan hat, weil er auf unserer Seite ist. Henri hilft uns schließlich auch, oder? Und er ist kein Hybrid. « Ihr Kopf neigte sich leicht, ihr Blick suchte unseren. Es war ein Blick, der erschreckend dem ähnelte, mit dem unsere Mutter uns musterte, wenn sie besorgt war. Er schnürte uns den Hals zu.
    Addie wandte den Blick ab. » Ich mach das schon « , sagte sie leise, nahm den Stapel weißer Schachteln und ging damit in die Küche.
    Zwei Wochen vergingen, bis Josie vorbeikam. Sie brach den Kontakt nie ganz ab – sie rief zweimal an, um uns wissen zu lassen, dass Cordelia und Katy sich gut erholten, und uns zu fragen, wie es uns ging –, aber nach den hektischen Tagen vor der Sache am Lankster Square schien es, als wäre eine Rettungsleine gekappt worden. Das Wohngebäude kam uns noch kleiner vor als zuvor. Erstickend wie eine Gummizelle, die gegen unseren Willen für unsere Sicherheit sorgen sollte.
    Josie kam früh am Morgen, direkt nachdem Emalia zur Arbeit gegangen war, sodass ich mich fragte, ob sie das Haus beobachtet und abgewartet hatte. Kitty, die noch beim Frühstück saß, vermochte kaum den Blick von ihr abzuwenden. Josie warf ihr ein Lächeln zu, bevor sie sich zu Addie und mir aufs Sofa setzte.
    Es war eine Erleichterung, sie wiederzusehen, mehr über das zu erfahren, was draußen in der Welt passierte. Nach zwei Wochen hatten die Medien die Sache offenbar beinah vergessen. In Lupside hatten die Informationen über die Überschwemmung im Museum wochenlang in den Nachrichten kursiert.
    Josie lächelte trocken, als ich es erwähnte. » Lupside ist klein, nicht wahr? In Großstädten ist es etwas anderes. Und im Bessimir-Fall wussten sie wahrscheinlich genau, wem sie es anhängen würden. Sie konnten es sich leisten, eine Riesensache daraus zu machen – es breitzutreten, um eine größere Wirkung zu erzielen. Hier will die Regierung noch nicht zu viel Staub aufwirbeln. Mit anderen Worten: Sie haben keine Ahnung, wer es war. «
    , fragte Addie, und ich wiederholte ihre Frage laut.
    » Das werden sie nicht « , versicherte Josie uns. Während sie sprach, zog sie einen Stift aus der Hosentasche und begann, etwas auf ihre Handfläche zu kritzeln. » Wenn man jemandem etwas anhängt und die Leute, die wirklich dafür verantwortlich waren, einfach etwas Neues machen, steht man dumm da. «
    » Das ist gut « , sagte ich. Unsere Brust wurde eng. Ich hatte

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