Twisted Perfection - Ersehnt: Roman (Perfection-Reihe) (German Edition)
gewesen. Verdammt. Kein Wunder, dass sie so darauf bedacht gewesen war, mir aus dem Weg zu gehen, als ich noch verlobt war. Sie hatte das Ganze nicht noch mal erleben wollen. Ich war ein Mistkerl.
»Ich werde sie nicht verletzen«, schwor ich. Das würde ich auch nicht.
»Daran würde sie zerbrechen. Bei ihr ginge so was schnell.«
Musste er das eigentlich ständig wiederholen? »Wie meinst du das?« Hatte er etwa eine ihrer Panikattacken miterlebt?
»Sie schreit nachts. Jede verdammte Nacht schreit sie, als würde sie geschlagen. Da kriegst du’s echt mit der Angst zu tun! Sie wacht oft nicht mal auf. Und lässt sich durch nichts beruhigen. Sie schreit, bis es vorbei ist. Danach wacht sie meistens auf. Nicht immer allerdings. Manchmal legt sie sich einfach wieder hin und schläft weiter. Und ich sitze völlig geschockt da und beobachte sie. Wenn sie doch aufwacht, nehme ich sie in die Arme und versuche sie zu beruhigen, aber bislang hat das so gut wie nichts gebracht. Sie zittert dann am ganzen Körper, und mir bricht es das Herz! Bin aber machtlos. Ich weiß nur, dass währenddessen in ihrem Kopf ein Riesenscheiß abgehen muss. Warum und wieso, keine Ahnung, aber es ist da und verfolgt sie. Wenn du also nur auf eine heiße Nummer aus bist, dann kriegst du’s mit mir zu tun. So eine Frau ist sie nicht. Dafür ist sie nicht geschaffen.«
Mir wurde übel. Mein Magen war derart verknotet, dass ich mich nicht rühren konnte. Della schrie nachts. Ihre Attacke am Abend von Jaces Party war schon unheimlich genug gewesen. Da hatte sie sich verzweifelt an mich geklammert. Und ich hatte mir Sorgen darum gemacht, wie sie mit so etwas fertigwerden sollte, wenn sie dabei allein war. Ich hatte nicht gewusst, dass sie Albträume hatte. Mir blutete das Herz, und meine Augen brannten. Ich hasste das. Hasste es, zu wissen, dass etwas sie quälte. Ich wollte das in Ordnung bringen. Alles für sie in Ordnung bringen.
Ich wandte mich um und ging zur Tür. Ich würde sie finden. Wir würden darüber reden. Das nächste Mal, wenn sie schreiend aufwachte, wäre ich da. Okay, Tripp schaffte es vielleicht nicht, sie zu beruhigen, mir aber würde das garantiert gelingen. Ich würde es schaffen, dass das aufhörte. Das musste ich einfach. Ich war mir nicht sicher, ob ich leben konnte, wenn sie so litt.
»Wohin gehst du?«, fragte Tripp.
»Ich mache mich auf die Suche nach Della.«
»Meinst du wirklich, das ist die richtige Methode? Kennst du sie denn überhaupt nicht? Mach ihr Angst, und sie ist weg. Denk doch lieber erst mal darüber nach. Wenn du ihr helfen willst, gut. Freut mich. Sie braucht jemanden. Mich will sie nicht, und wenn ich ehrlich bin, weiß ich auch nicht, ob ich damit auf Dauer klarkäme. Ich habe meine eigenen Dämonen. Aber dich will sie. Sie hat dieses Kapuzenshirt an sich gedrückt, als sie aufgewacht ist, und hat ihr Gesicht so fest darin vergraben, als würde sie mit aller Macht versuchen, dich zu riechen. Es hat mir schon fast Sorgen gemacht. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass du genug für sie empfindest, dass du dich mit ihrem Problem auseinandersetzen willst. Sie ist ein absolut heißer Feger. Und ich dachte mir, deshalb wärst du so scharf auf sie. Aber wenn du so viel für sie empfindest, dass du selbst mit diesen Problemen noch zu ihr stehst – und die sind haarig, sag ich dir –, dann: gut. Dann bin ich erleichtert.«
Ich sah zu ihm zurück. »Ich werde alles sein, was sie braucht. Denn ich komme nicht von ihr los. Versucht habe ich’s ja schließlich. Ich bin total verrückt nach ihr. Und nun stehe ich kurz davor, den Verstand zu verlieren, weil ich nicht weiß, wie ich ihr helfen kann. Erst mal muss ich sie einfach finden und sie den restlichen Tag in den Armen halten. Ich muss wissen, dass es ihr gut geht.«
Tripp kam zu mir. »Ich weiß nicht, ob sie schon möchte, dass du’s weißt. Kann gut sein, dass sie meint, du würdest sie nicht mehr wollen, wenn du von ihren Problemen erfährst. Die sind ja anscheinend ziemlich krass. Da solltest du lieber Schritt für Schritt vorgehen. Und nicht einfach auf sie zustürmen und sagen, du wüsstest Bescheid und würdest erwarten, dass sie das Ganze in den Griff kriegt. Dann ist sie nur stinksauer auf mich, dass ich’s dir erzählt habe. Und hätte Angst, dass du daraufhin vielleicht einen Rückzieher machst und sie damit nicht klarkommt. Weshalb sie dir zuvorzukommen versuchen würde. Und die Beine in die Hand nähme. So tickt sie nun mal.«
Ich
Weitere Kostenlose Bücher