Tyler Moreno
guten Gefühl in sein Bett.
NINA
"Was wollte dieser Idiot schon wieder von dir?", frage Gregor, als er sie erreichte.
Nina rollte mit den Augen und schaute dann demonstrativ auf die Decke, die über ihren Schultern hing.
Eine Decke, die verdammt gut roch, wie sie sich selbst eingestehen musste.
"Er hat dir eine Decke gebracht? Warum?"
Das war wieder eine Unterhaltung, die Nina eindeutig zu blöd war. Sie trank ihren Tee aus und machte sich auf den Weg zurück ins Bett.
"Was soll das Nina? Du kannst mich doch nicht mitten in einer Unterhaltung stehen lassen!"
In diesem Moment kam Shane aus seinem Zelt. Er lachte und sagte: "Sehr guter Witz so früh am Morgen, Gregor! Nina und Unterhaltung! Ich hab sie noch nie ein Wort reden hören!"
Gregor wandte sich blitzschnell zu ihm um und wollte gerade auf ihn losgehen als Zoey ihn schon anfuhr: "Halt deine verdammte Klappe, du Idiot! Du weißt auch wirklich nie, wann es besser ist, einfach mal nichts zu sagen."
Fast zeitgleich war Nina in ihrem Zelt verschwunden und Gregor stand alleine vor dem Feuer.
Wenig später hörte sie, wie Sky sich zu ihm gesellte.
"Guten Morgen, Gregor", sagte Sky.
"Morgen", brummelte dieser.
"Ich wollte nicht lauschen, aber meinst du nicht, dass du sie manchmal zu sehr bevormundest?"
"Mann, Sky, du weißt, dass ich euch alle immer nur beschützen möchte!"
"Natürlich, Gregor! Und das, was du für Maya und mich tust, ist mehr als wir verdient haben. Aber ich glaube, du erdrückst sie. Sie kann sich doch gar nicht selbst entfalten und leben! Du nimmst ihr alles ab, räumst ihr alles aus dem Weg und liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Außer einen, Gregor. Einen, den ich sehr wichtig finde. Gesellschaft, Gregor! Du isolierst sie und ich glaube, es fällt dir noch nicht einmal auf. Sei doch froh, wenn sie einmal die Gesellschaft einer anderen Person nicht ablehnt!"
"Woher soll ich wissen, ob sie es will oder nicht? Sie sagt ja nichts dazu!"
"Du kennst sie. Und tief in deinem Inneren weißt du auch, dass sie gegangen wäre, hätte es sie gestört."
"Ich weiß nicht, was sie von diesem Clown will! Sie unterhält sich ja noch nicht mal mit ihm, wie will sie ihn denn kennenlernen?"
"Ich hatte das Gefühl, sie verstehen sich ganz gut und weißt du, Ty ist auch nicht gerade der gesprächigste Typ."
"Oh Gott, das kann ja nur in einem Chaos enden! Ich schlüpf mal zu ihr ins Bett und hoffe, dass sie mir vergeben wird."
TY
Zu ihr ins Bett schlüpfen, dachte Ty. Einfach unglaublich!
Er wälzte sich noch über eine Stunde in seinem Schlafsack umher und beschloss dann, dass er genauso gut Joggen gehen konnte.
Er zog sich einen schwarzen Sweatsuit an und steckte sich seinen I-Pod in die Tasche seines Hoodys.
Er lief in lockerem Tempo und war bald völlig gefangen von der Musik in seinen Ohren und dem stetigen Rhythmus, in dem seine Füße auf den Boden trafen. Nach über einer Stunde kam er zurück zum Lager. Alle anderen waren bereits aufgestanden. Er schnappte sich das Handtuch, das er sich vor dem Laufen bereitgelegt hatte und wischte sich den Schweiß von Kopf und Nacken.
Klick.
Da war es wieder. Das Geräusch, das er mittlerweile so sehr mit Nina verband. Er blickte sich um und fand schließlich ihren Blick.
Sie sah etwas unsicher aus, als würde sie erwarten, dass er sie anblökte, weil sie ihn fotografiert hatte. Aber es störte ihn keineswegs.
Er lächelte sie freundlich an und holte dann seine Duschsachen.
Die Dusche tat ihm gut. Er genoss das Wasser auf seiner Haut, wie es all den Schweiß von ihm spülte, ihn reinigte. Leider reinigte es nicht seinen Geist. Seine Gedanken kreisten immer und immer wieder um Nina.
Warum spricht sie nicht?
Was steckt wirklich hinter ihrer Beziehung zu Gregor?
Warum fühle ich mich so wohl in ihrer Gegenwart?
Es war, als würde sie ihn beruhigen. Sie sagte kein Wort und trotzdem fuhr sein Gedankenkarussell in ihrer Gegenwart langsamer. Die ständige unterschwellige Aggression nahm ab und sein gesamter Körper schien an Spannung zu verlieren.
Er genoss einfach, wie er sich in ihrer Gesellschaft fühlte, und er hatte nicht vor, ihr fernzubleiben. Um Ninas und seines Friedens willen würde er sich ihr nur nähern, wenn Gregor nicht in der Nähe war. Aber auf diese Gelegenheiten würde er achten, nur um sich neben sie zu setzen und ihre Wirkung auf seinen Geist zu genießen.
Sie war wie eine Droge, nach der er schon nach zwei kurzen Begegnungen süchtig war.
Ty
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