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Tyler Moreno

Tyler Moreno

Titel: Tyler Moreno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allie Kinsley
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seiner Stimme nicht erschrecken. Seine Stimme klang angenehm in ihren Ohren. Weich, dunkel, wie flüssige Seide. Schwer zu beschreiben, aber sie wollte mehr davon hören, daher neigte sie den Kopf leicht in seine Richtung und schenkte ihm ein kleines Lächeln.
    Seine Augen blitzten auf und seine Mundwinkel zuckten. Er musste nicht wirklich lächeln. Sie sah es in seinen Augen und das genügte ihr, um zu wissen, dass er verstanden hatte, was sie wollte.
    "Ich würde die Bildserie der Frau gerne sehen, wenn du nichts dagegen hast", sprach er weiter. Nina wunderte sich, dass er so schnell zum Kern seines Besuchs gekommen war.
    Die meisten Menschen hatten die unangenehme Eigenschaft, immer um den heißen Brei zu reden, wo doch so wenige Worte genügen würden.
    Nina hob ihre Kamera an und wechselte in den Ansichtsmodus.
    Sie hatte die Bilder schnell rausgesucht und drehte das Display dann in seine Richtung. Ty wollte nach der Kamera greifen, doch Nina zog sie ihm schnell weg. Sie würde ihr liebstes Stück niemals aus der Hand geben.
    Er zog eine Augenbraue nach oben, nickte aber dann und beugte sich wieder über die Kamera, diesmal aber nur, um zu schauen.
    Wieder ohne Worte, dachte Nina, schüttelte den Gedanken aber schnell wieder ab, da sie ja gar nichts finden wollte, das ihn sympathisch machte.
    Sie stellte die Dia-Show ein, damit sie sich voll und ganz auf seine Reaktion konzentrieren konnte. Sie war gespannt darauf, wie er auf sich selbst reagierte.
    Sie konnte erst Erheiterung in seinen Zügen aufblitzten sehen, dann Freude und schließlich lachte er lauthals los.
    Nina konnte ein breites Lächeln jetzt auch nicht mehr vermeiden. Der Klang seines Gelächters war unglaublich schön, beinahe ansteckend. Und ihr fiel erst jetzt auf, dass sie es nie zuvor gehört hatte.
    Die völlige Stille um sie herum, ließ sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die anderen richten.
    Alle Gespräche waren verstummt und beide Gruppen starrten Ty und sie an, als wären sie von einem anderen Stern.
    Die Aufmerksamkeit war ihr so unangenehm, dass sie sich wünschte, ein großes Loch würde sich unter ihr auftun und sie einfach verschlucken. Sie rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her und ihr Puls raste.
    "Was starrt ihr denn so? Auch ich werde ja wohl hin und wieder lachen dürfen!", blaffte Ty in die Runde und alle taten so, als wären sie in unglaublich wichtige Gespräche verwickelt.
    "Es tut mir leid", sagte er dann wieder ganz leise und ruhig zu ihr.
    Nina wusste nicht so recht, wofür er sich entschuldigte, und sah ihn daher fragend an.
    "Nun ja, hätte ich nicht so laut gelacht, hätten die anderen nicht so zu starren begonnen, daher, sorry."
    Er war wirklich sensibler als sie gedacht hatte. Er hatte nicht nur ihre unausgesprochene Frage beantwortet, sondern auch sofort erkannt, dass ihr die Situation unangenehm war und vor allem auch, weshalb.
    Bevor sie ihm aber eine beschwichtigende Geste schenken konnte, knurrte Gregor hinter ihr: "Was zum Teufel hast du hier zu suchen? Das ist mein Platz!"
    Tys Körper spannte sich sofort an und alle Weichheit wich aus seinen Bewegungen. Er hob den Blick zu Nina, die nur ganz leicht den Kopf von rechts nach links bewegte.
    Daraufhin schnaubte er genervt, erhob sich und ging, ohne einen Blick auf Gregor zu werfen. Nina war mehr als erstaunt, sowohl über Tatsache, dass sie so mühelos mit ihm kommunizieren konnte, als auch darüber, dass er auf sie gehört hatte. Obwohl sie genau gesehen hatte, dass er kurz davor gewesen war, Gregor an die Gurgel zu gehen.
    "Was war das denn bitte?", blaffte Gregor sie an, woraufhin Nina nur eine Augenbraue hob.
    Er stellte ihr Getränk vor ihr ab und musterte sie eingehend.
    "Warum zum Teufel habe ich das Gefühl, dass du wütend auf mich bist, obwohl dieser Sack dir auf die Pelle gerückt ist, kaum dass ich dir den Rücken gekehrt habe?"
    Nina zog wütend die Augenbrauen zusammen. Sie war schließlich kein Baby mehr und konnte durchaus selbst entscheiden, mit wem sie sich abgab und mit wem nicht.
    Sie wusste, dass sie ungerecht war und vor allem, dass sie Ty nicht mögen sollte, aber seine Gegenwart war ihr erstaunlicherweise sehr angenehm gewesen.
    Sie schnappte sich ihren Drink und schoss dann weiter Fotos von der Gruppe, während Gregor neben ihr schmollte.
    Den Rest des Abends bewegte er sich keinen Millimeter mehr von ihrer Seite und war wieder einmal so übertrieben fürsorglich, dass es sie langsam aber sicher zu nerven begann.
     
    TY
     
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