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Ueber den gruenen Klee gekuesst - Roman

Ueber den gruenen Klee gekuesst - Roman

Titel: Ueber den gruenen Klee gekuesst - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Seidel
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Teresa?«
    Die grinst mich über den Rückspiegel an. »Höchstens fünf. Er ist sicher am Darben, der Arme.«
    Was ich an Teresa plötzlich so toll finde? Zum Beispiel, dass sie ihn nicht bittet, seinen Pullover hochzuheben, damit wir alle seinen Bauch begutachten können. Der hat dank Teresas Küche ein wenig an Umfang gewonnen.
    »Pech gehabt, Papa«, sage ich schon viel besser gelaunt und schiebe mir schnell noch ein Törtchen in den Mund.
    »Es ist schon ein bisschen spät. Ich schlage vor, ihr lasst
die Sachen einfach im Auto und wir fahren direkt zu Henry. Auspacken könnt ihr später noch«, sagt mein Vater.
    Hätte ich doch die Törtchen nicht angerührt. Mir wird prompt wieder ganz komisch, als wir auf den Sandweg fahren, der durch eine kleine Gartenanlage direkt zum Eingang führt. Aber Colins Auto ist nicht zu sehen. Vielleicht komme ich ja doch noch zu einer kleinen Verschnaufpause. Moira öffnet uns die Tür. Ich zögere kurz, bis sie übers ganze Gesicht lächelt. Da wage ich es, mich in ihre Arme zu werfen. Im Kaminzimmer begrüßen uns auch Violet und Henry mit großem Hallo. Toni wird von ihnen mit fast der gleichen Begeisterung aufgenommen, was sie erst noch etwas überfordert.
    »Du bist also die Pressetante. Du hast ja ganze Arbeit geleistet, wenn ich das richtig verstanden habe.« Henry klopft ihr heftig auf die Schulter. Sie geht leicht in die Knie, beißt aber die Zähne zusammen. Ich hätte jetzt erwartet, dass Toni ihn für diese Bemerkung anfaucht. Aber sie scheint seine herbe Herzlichkeit zu mögen und grinst nur.
    »Wir haben schon auf euch gewartet. Es gibt schließlich noch viel zu tun«, knurrt Henry und haut dazu mit seinem Spazierstock auf den Boden. Erstaunt schaue ich den Knauf mit dem Löwenkopf an. »Ja«, sagt er und lächelt spöttisch. »Moira musste ihn mir zurückgeben.«
    Ich werde rot. Der Stock war der Wetteinsatz, als es darum ging, ob Colin und ich ein Paar würden oder nicht. Und weil wir nun keines sind, kann Henry seinen verdammten Stock vorerst behalten. Die alten Leute sind doch echt selbst schuld, wenn sie ihre Finger nicht vom Glücksspiel lassen können. Ich bin hier nicht diejenige, die sich schämen muss. Auf die Liebe zu wetten, ist wahrhaftig schändlich. Da betritt
Peter den Raum und Tanja, Toni, Louisa und ich fallen so grob über ihn her, dass er fast zu Boden geht.
    Auch wenn der Mann nach Frittenfett riecht und seine schwarze Schürze mit dem großen grünen Kleeblatt darauf noch nicht abgelegt hat – wir haben ihn vermisst. Er tätschelt uns unbeholfen. Für ein launiges Zitat scheint er zu erschöpft zu sein. Deswegen lassen wir ihn atmen und überschütten ihn erst mal mit Fragen.
    »Wie läuft es?«, frage ich.
    »Nun, wir haben im Dorf Schilder angebracht und hatten jetzt auch schon Gäste, die auf der Durchfahrt waren und aus den Nachbarorten«, berichtet Peter.
    »Und sie waren alle zufrieden. Die Kinder lieben das Schokozeug, die Männer die Fritten und die Frauen die gegrillte Variante. Was will man mehr?« Mein Vater sieht mich stolz an. »Wenn dann ab dem Wochenende noch Teresas Schlosscafé dazukommt, werden wir uns vor Besuchern kaum retten können.«
    Das ist ja großartig. Mit einem Auge schiele ich die ganze Zeit zum Eingang – bis sich tatsächlich Colin zu uns gesellt. Er erwidert die überschwänglichen Umarmungen von Tanja und Juli. Dann bleiben wir beide etwas hilflos voreinander stehen, um uns dann schnell und ungeschickt zu umarmen. Ob er weiß, wie gerne ich ihn einfach festhalten und ins nächste Schlafzimmer schleifen würde? Ob es ihm insgeheim ebenso geht? Ihm ist nichts anzumerken. Er behandelt mich mit der gleichen neutralen Freundlichkeit wie Juli und Tanja. Viel Zeit für trübe Gedanken bleibt allerdings nicht. Toni hat sich nach kurzer Eingewöhnungsphase bestens integriert, fast als wäre sie von Anfang an dabei gewesen. Besonders Henry ist von ihrer zähen, herben Art völlig hingerissen.
Er schenkt Wein in die Gläser, die Toni ihm hinhält. »Wieso sollt ihr verdursten, nur weil ich nicht mehr darf«, brummelt er und schenkt sich jedes Mal ein halbes Glas ein, wenn er unsere ganz füllt.

    Ich glaube, wir haben an alles gedacht: Wir werden eine Bühne, Lampions und Girlanden haben. Wir haben genug zu essen und zu trinken. Und wir beziehen die Bude mit ein – für warmes Essen. Kalte Kleinigkeiten werden Teresa und Tanja vorbereiten und an einem Extrastand vor dem Schloss verkaufen. Colin und mein Vater werden

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