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Über jeden Verdacht erhaben

Über jeden Verdacht erhaben

Titel: Über jeden Verdacht erhaben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Ann-Britt Höglund hin, die immer noch in der Türöffnung standen und sich zutiefst unentschlossen fühlten. In diesem Moment wurden sie von zwei Männern entdeckt, die keinen Smoking trugen, sondern gewöhnliche dunkle Anzüge und zudem Hörgeräte, wie Wallander zunächst glaubte. Die beiden Männer unterhielten sich gerade aufgeregt mit zwei Frauen. Diese saßen, während sie selbst über sie gebeugt dastanden. Als sie jetzt die neuen Besucher entdeckten, unterbrachen sie ihre Unterhaltung und gingen selbstsicher auf Wallander und Ann-Britt Höglund zu, während sie mit einer komischen gleichzeitigen Bewegung in ihre Innentaschen griffen, um ihre Dienstausweise zu zücken.
    »Högefjärd, Säk«, meldete der erste kurz angebunden. »Und ihr seid Kollegen von hier, was?«
    »Kommissar Wallander, Morddezernat Ystad. Dies ist meine Kollegin Ann-Britt Höglund«, erwiderte Wallander zögernd.
    »Was hat denn die Sicherheitspolizei hier zu suchen? Wie ist es möglich, daß ihr so schnell herkommen konntet…?«
    »Oh, mach dir deswegen keine Sorgen, wir haben die Lage unter Kontrolle«, erwiderte der eine Sicherheitsbeamte. »Wir haben die ganze Sache in der Hand. Verstärkung ist unterwegs«, erwiderte der zweite Säpo-Mann.
    Wallander begriff zunächst nichts. Dann wurde er plötzlich wütend. »Was habt ihr in der Hand?« knurrte er. »Dies hier ist, wenn ihr erlaubt, der Polizeidistrikt Ystad, und hier hat die Polizei von Ystad alles in der Hand, und das sind wir! Laßt mich also für den Anfang fragen, was ihr hier zu suchen habt, und dann will ich eure Namen erfahren.«
    »Personenschutz«, erwiderte der eine Sicherheitsbeamte, als verriete er damit etwas streng Geheimes.
    »Personenschutz? Für wen denn?« fragte Wallander und hob die Stimme, so daß das Gemurmel im Raum plötzlich erstarb.
    Er erhielt zunächst keine Antwort, was ihn noch wütender machte.
    »Personenschutz für wen, habe ich gefragt?« brüllte er fast.
    »Ja, also, das Objekt… eine der Ermordeten war unser Objekt. Da oben im Obergeschoß… aber wir haben den Tatort gesichert«, erwiderte der zweite mit demonstrativ gesenkter Stimme.
    Wallander glaubte zunächst, sich verhört zu haben. Ein nervöses unterdrücktes Gekicher seiner jungen Kollegin überzeugte ihn jedoch davon, daß er sah, was er sah, und hörte, was er hörte.
    »Mit euch müssen wir uns später beschäftigen«, seufzte er, schob die beiden beiseite und stiefelte mit mühsam erzwungener Selbstsicherheit mitten in den Raum und trat zu dem Mann hin, von dem er jetzt annahm, daß es Claes Peiper der Ältere sein mußte, folglich der Mann, der angerufen und den Mord gemeldet hatte. Der Mann erhob sich sofort und gab Wallander mit einer weichen Verbeugung die Hand.
    »Sie müssen Claes Peiper sein«, sagte Wallander. »Ich bin Kommissar Wallander von der Polizei Ystad. Wir haben vorhin miteinander telefoniert.«
    »Sie haben sich reichlich Zeit gelassen, um herzukommen. War das Haus schwer zu finden?« fragte der hochgewachsene schnauzbärtige Mann. Er trug ebenfalls einen Smoking. Sein Tonfall war entweder Ironie oder einfach nur freundliche Höflichkeit. Wallander konnte es nicht ausmachen.
    »Wir wurden unterwegs aufgehalten«, brummte er. »Sagen Sie, können wir unter vier Augen sprechen und uns zunächst zum Tatort begeben, nur Sie und ich?«
    »Natürlich… Aber die Wachtmeister hier sagen, der Tatort sei… gesichert, sagten sie, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Genau«, bestätigte Wallander und machte gleichzeitig eine Geste, die »sofort mitkommen« bedeutete. »Und das bedeutet, daß nur Polizeibeamte den Tatort betreten dürfen. Wenn Sie so freundlich sein wollen?«
    Als sie die breite Steintreppe zum Obergeschoß hinaufgingen, erst der Gastgeber, dicht gefolgt von Wallander und Ann-Britt Höglund einige Schritte dahinter, verfluchte sich Wallander wegen des albernen Ausdrucks »Wenn Sie so freundlich sein wollen«. Er wußte nicht, woher er plötzlich diesen Ausdruck hatte, hatte jedoch das Gefühl, daß es sich wie ein Zitat aus irgendeinem schwedischen Kitschfilm anhörte.
    Die Tür zum Fernsehsalon im Obergeschoß war mit einem roten Seidenband versperrt, das jemand mit Heftzwecken am Türrahmen befestigt hatte. Wallander riß die provisorische Absperrung irritiert herunter und griff nach der Türklinke. Dann überlegte er es sich anders und wandte sich an den finster dreinblickenden, aber dennoch erstaunlich kühlen und gemessenen Gastgeber.
    »Wenn es

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