Ueberflieger
könnte sich einfach als Genie feiern lassen; es gehört eine gute Portion Bescheidenheit dazu, wenn jemand wie er zurückblickt und sagt: »Ich hatte viel Glück.« Und das hatte er in der Tat, denn die Mütter der Lakeside Academy kauften ihm 1968 einen Computer. Kein Eishockeystar, kein Bill Joy, kein Robert Oppenheimer und kein anderer Überflieger kann aus der Höhe seines Erfolges herabblicken und ehrlich von sich behaupten: »Das habe ich nur mir zu verdanken.« Oberflächlich betrachtet scheinen Staranwälte, Mathematikgenies und Softwaremilliardäre einer anderen Welt anzugehören als wir. Doch das stimmt nicht. Sie sind das Produkt ihrer Geschichte, ihrer Gesellschaft sowie der Chancen, die sie hatten, und der kulturellen Traditionen, die sie geerbt haben. Ihr Erfolg hat nichts Übermenschliches oder Geheimnisvolles an sich. Er ist das Ergebnis von bestimmten Vorteilen und ererbten Traditionen, er ist zu einem Teil verdient, zu einem anderen nicht, einiges haben sie sich selbst erworben, anderes ist ihnen in den Schoß gefallen – doch all das hat entscheidend dazu beigetragen, sie zu dem zu machen, was sie sind. Die Überflieger sind am Ende eben alles andere als Überflieger.
Meine Ur-Ur-Ur-Großmutter wurde in Alligator Pond von einem Großgrundbesitzer gekauft. Auf diese Weise kam ihr Sohn John in |251| den Genuss einer Hautfarbe, die ihn vor dem Sklavendasein rettete. Die Möglichkeiten, die Daisy Ford auf so geniale Weise zur Förderung ihrer Töchter nutzte, hat sie allein den besonderen gesellschaftlichen Gegebenheiten der Karibik zu verdanken. Und dass meine Mutter eine Hochschulreife erwerben konnte, hat sie den Unruhen des Jahres 1937 und dem Fleiß von Mr. Chance zu verdanken. Auf diese Weise hat die Geschichte meine Familie beschenkt. Wenn auch andere die Mittel dieses chinesischen Ladenbesitzers, die Möglichkeiten dieser Kultur und die Privilegien der Hautfarbe hätten nutzen können – wie viele Menschen könnten dann heute ein erfülltes Leben in einem schönen Landhaus führen?
33
Die Daten für diese Spalte liegen nur unvollständig vor und addieren sich daher nicht zu 100 Prozent – Anmerkung des Verlags.
252
265
252
265
false
|252| Anmerkungen
Einleitung
John G. Bruhn und Stewart Wolf haben zwei Bücher über ihre Arbeit in Roseto veröffentlicht:
The Roseto Story
(Norman: University of Oklahoma Press, 1979) und
The Power of Clan: The Influence
of Human Relationships on Heart Disease
(New Brunswick, N. J.: Transaction Publishers, 1993). Ein Vergleich zwischen Roseto Valfortore in Italien und Roseto in Pennsylvania findet sich in Carla Bianco,
The Two Rosetos
(Bloomington: Indiana University Press, 1974). Mit Roseto haben sich vermutlich mehr Wissenschaftler beschäftigt als mit irgendeiner anderen Kleinstadt in Pennsylvania.
Kapitel 1
Jeb Bushs Selbstbeschreibungen als Selfmademan finden sich in S. V. Dátes Buch
Jeb: America’s Next Bush
(New York: Jeremy P. Tarcher/Penguin, 2007), insbesondere auf den Seiten 80 und 81. Dáte schreibt: »In den Wahlkämpfen der Jahre 1994 und 1998 machte Jeb eines ganz klar: Er entschuldigte sich nicht nur nicht für seine Herkunft, sondern er war stolz auf seine eigenen Erfolge als Unternehmer und war sich sicher, dass er diese allein seinem Mut und seinem Fleiß zu verdanken hatte. ›Für alles, was ich erreicht habe, habe ich hart gearbeitet, und ich bin sehr stolz darauf‹, erklärte er |253| im Jahr 1993 gegenüber Journalisten der
St. Petersburg Times
. ›Ich fühle mich weder schuldig noch habe ich das Gefühl, irgendetwas falsch gemacht zu haben.‹ Ähnlich hatte er sich bereits 1992 in der CNN-Talkshow
Larry King Live
geäußert: ›Ich denke, es ist eher ein Nachteil‹, hatte er damals auf die Frage erwidert, was es hinsichtlich seiner unternehmerischen Spielräume bedeutete, der Sohn des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu sein. ›Man ist in seinen Möglichkeiten stark eingeschränkt.‹ Diese Art der Selbstwahrnehmung lässt sich bestenfalls als Selbsttäuschung beschreiben.«
Die Lethbridge Broncos, die an dem Tag spielten, an dem Paula und Roger Barnsley den Effekt des relativen Alters entdeckten, spielten zwischen 1974 und 1986 in der Western Hockey League. Sie gewannen in der Saison 1982/83 die WHL-Meisterschaft und wurden drei Jahre später nach Swift Current in Saskatchewan zurückgeholt. Siehe http://en.wikipedia.org/wiki/Lethbridge_Broncos.
Ein Überblick über die Forschungsliteratur zum Effekt des
Weitere Kostenlose Bücher