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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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zu bekommen; ich wollte nur die Gewißheit haben, daß ich eines bekommen könnte, wenn ich wollte, und ich glaube, daß es den meisten Frauen so geht. Tony weiß im Augenblick nicht recht, was sie anfangen soll, weil ihre Freundin Miranda mit den Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt ist und unsere Ferienhäuser ausnahmsweise einmal leerstehen. Die Sache mit Annette lenkt sie natürlich ab, aber das ist mir eher unheimlich. Tony ermutigt das Mädchen zu offener Rebellion gegen seine Eltern. Das mag auf Grund ihrer, eigenen Erfahrungen verständlich sein, aber die Dinge liegen doch etwas anders. Annette ist noch nicht einmal achtzehn. Ich glaube nicht, daß ihr gräßlicher Vater etwas Drastisches unternehmen würde, wenn sie ohne seine Einwilligung und ohne volljährig zu sein heiraten würde, aber es ist immerhin nicht auszuschließen.«
    Peter schüttelte beruhigend den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß North irgendwas tun würde, das Aufsehen erregen und seine Familie ins Gerede bringen würde. Trotzdem wär’s mir lieber, wenn Tony sich weniger für die beiden jungen Leute engagieren würde. Aber das will ich natürlich nicht in dieser Form sagen...«
    Armer Peter! dachte ich. Wahrscheinlich wird’s in den kommenden Jahren noch vieles geben, was du »natürlich nicht in dieser Form sagen« willst. Ich beschloß, ihm reinen Wein einzuschenken. »Hör zu, Peter, es hat wenig Zweck, bei Tony allzu zurückhaltend sein zu wollen. Sag ihr lieber in allen Fällen offen und ehrlich, was du von ihrem Tun und Lassen hältst. Das verträgt sie recht gut. Ein gewisser Widerspruch wirkt sogar anregend auf sie, solange er freundschaftlich gemeint ist, was deiner immer wäre.«
    In diesem Augenblick fuhr Tony bei uns vor und kam mit Larry und Anne auf die Veranda gestürmt. »Susan, ich hab’ gewußt, daß Peter hier ist, und bin gleich hergekommen, weil ich euch unbedingt erzählen muß, was Schönes passiert ist!«
    Peter legte ihr einen Arm und die Schultern und sagte lachend: »Der alte North ist in sich gegangen und hat Frank Woodford als Schwiegersohn akzeptiert.«
    Tony schüttelte lachend den Kopf. »Glaubst du etwa an Wunder? So was täte das alte Scheusal nie! Aber das wird er eines Tages noch bereuen.« Sie machte eine dramatische Pause. »Nein, es handelt sich um Miranda und den Colonel.«
    »Das klingt wie der Titel eines Thrillers«, meinte Peter ironisch. »Was hat der gute alte Colonel unserer Miranda angetan?«
    »Er hat genau das getan, was wir gehofft haben: Er hat ihr sein Haus und seinen Garten für die Hochzeitsfeier angeboten.«
    Wir waren alle erleichtert, weil wir uns Sorgen wegen Mirandas Hochzeit gemacht hatten. Nicht wegen der Kosten, denn obwohl Mrs. Knowles mit einer Witwenrente auskommen mußte, war klar, daß ihre Verwandtschaft nach guter alter Maorisitte einen erheblichen Teil der Kosten tragen würde. Aber wir hatten uns gefragt, wo gefeiert werden sollte. Mrs. Knowles’ Häuschen war viel zu klein und kam nicht in Frage. Das Maoristammeshaus hätte ihr natürlich zur Verfügung gestanden; es war jedoch einige Kilometer entfernt und bei schlechtem Wetter praktisch nur zu Fuß zu erreichen. Nun war dieses Problem gelöst, denn in der geräumigen Villa des Colonels hatten bei Regenwetter fünf Dutzend Gäste Platz. Und falls die Sonne schien, konnte die Hochzeit als Gartenfest stattfinden.
    »Mich würde interessieren, wie er’s geschafft hat, sie dazu zu überreden«, meinte ich nachdenklich. »Mrs. Knowles ist doch immer so stolz und unabhängig!«
    »Was er genau gesagt hat, weiß nicht einmal Miranda«, berichtete Tony. »Aber sie glaubt, daß er ihrer Mutter versichert hat, für ihn sei es eine große Ehre und zugleich ein Vergnügen, wenn die Hochzeit in seinem Hause stattfinde. Er hat bestimmt auch erwähnt, daß Mirandas Vater ein Engländer und ein tapferer Soldat war.«
    »Ein tapferer Soldat mag er ja gewesen sein«, murmelte Larry, »aber ich hab’ ihn nur als Taugenichts erlebt, der von seiner Frau mit bewundernswerter Geduld und Aufopferung gepflegt wurde.«
    »Das wissen wir alle«, warf Anne ein. »Trotzdem hat Mrs. Knowles sich nur die Erinnerung an den tapferen Soldaten bewahrt und alles andere verdrängt. Miranda glaubt, daß Daddy außerdem von Mrs. Knowles’ vornehmer Verwandtschaft gesprochen hat, die er gern einmal bei sich sehen würde.«
    »Ja, das hat bestimmt den Ausschlag gegeben«, stimmte Tony zu. »Zum Glück macht es Mr. und Mrs. Evans nichts aus,

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