Ueberraschung, Sie sind Vater
ist, so wie ich aufgewachsen zu sein."
Mit angespannter Miene nahm Meg die Kaffeetassen vom Tisch und trug sie zur Spüle. "Tim und ich konnten uns nicht auf unsere Eltern verlassen. Manchmal waren wir nicht mal sicher, ob wir ein Dach über dem Kopf haben würden. Ich möchte nicht daran denken, was aus uns geworden wäre, wenn wir keine Freunde gehabt hätten."
"Sie sind kein Kind mehr", entgegnete Hugh sanft. "Und ich würde niemals zulassen, dass meine Tochter derart zu leiden hat."
"Sie braucht Sicherheit. Geld spielt dabei nur eine kleine Rolle. Sie muss wissen, wohin sie gehört, und ich auch."
"Sie können überall hingehören, wo Sie wollen."
"Es hat keinen Sinn, darüber zu diskutieren. Ich muss mich jetzt für die Arbeit zurechtmachen und Dana nach nebenan zum Babysitter bringen. Lassen Sie mich wissen, wenn Sie die Testergebnisse haben, okay?"
"Sicher." Hugh erkannte, dass er die Frage nach Danas Erziehung übereilt hatte. Meg brauchte Zeit, um sich an die Situation anzupassen. Doch falls Dana sich als seine Tochter erwies, waren einige Veränderungen unvermeidbar.
In Gedanken war Meg meilenweit entfernt, als sie zur Arbeit fuhr.
Besser gesagt Hunderte von Meilen, nämlich in Los Angeles.
Dr. Hugh Menton besaß Reichtum, Macht und Prestige. Auf all das legte sie keinen Wert. Sie wollte für ihre Tochter die Liebe und die Stabilität, an der es ihr selbst als Kind gemangelt hatte. Warum konnte er nicht ihr Joe sein, der sich in Mercy Canyon wohl gefühlt hatte? Er sah so aus und redete wie er, und doch war er grundlegend anders. Joe war eine faszinierende Mischung aus jungenhafter Verwunderung und männlicher Zuversicht gewesen, mit einer Spur von intellektuellem Tiefgang. Bei Hugh waren die Proportionen vertauscht. Er wirkte vor allem intellektuell mit einem ausgeprägten Selbstbewusstsein. Das Jungenhafte kam nur sehr sporadisch zum Vorschein.
Und doch war sie überzeugt, dass er ihr Ehemann war. Er musste einsehen, dass er hierher gehörte. Er musste wieder ihr Joe werden.
Aber wenn er das nicht konnte? Würde er dann versuchen, ihr Dana wegzunehmen? Gewiss war er nicht so grausam. Nicht der Mann, den sie liebte, auch wenn er sie nicht mehr liebte. Aber wer wusste schon, wozu er unter dem Einfluss seines versnobten Bruders fähig war?
Die Verzweiflung war ihr offensichtlich ins Gesicht geschrieben, denn als sie das Restaurant erreichte, verlangten Judy und Sam sofort zu wissen, was mit Hugh vorgefallen war.
"Er kann nicht Joe sein", befand Judy, nachdem Meg von der Begegnung erzählt hatte. "Joe würde niemals von hier weggehen wollen. Er hat diesen Ort geliebt."
Sam schüttelte den Kopf. "Er ist Joe. Ich erkenne doch meinen Kumpel. Er hat nur Flausen im Kopf, weil er falsch gelebt hat."
Miguel spähte durch die Durchreiche. "Was meinst du mit falsch gelebt? Ein Arzt wie er muss Unmengen verdienen."
"Geld ist nicht alles. Er brau cht jemanden, der ihm den Kopf zurechtrückt.“
Meg spürte ihr irisches Temperament mit ihr durchgehen. "Glaubst du etwa, dass ich es nicht versucht habe?"
"Niemand macht dir einen Vorwurf, Honey." Judy warf Sam einen warnenden Blick zu.
"Er sollte eine Weile hierher zurückkommen, damit er sich daran erinnert, wie es sich hier lebt, schlug Sam entschlossen vor.
"Ich bitte dich! Glaubst du wirklich, dass der arrogante Doktor bereit ist, in einer Kneipe zu arbeiten?" wandte Judy ein.
"Er hat es früher getan", rief Meg ihr in Erinnerung. "Und er war sogar recht gut darin, nachdem er erst mal den Dreh heraus hatte."
Lächelnd erinnerte sie sich, als Joe zum ersten Mal versucht hatte, mit einem voll beladenen Tablett durch die Küchentür zu gehen. Panik hatte sich auf seinem Gesicht gespiegelt, bis sie ihm zu Hilfe gekommen war.
"Du solltest ihn dazu überreden", schlug Sam ihr vor, während er Hamburger und Pommes auf Tellern verteilte.
"Damit hätte sie so viel Erfolg, als würde sie einen Barsch überreden wollen, sich selbst zum Dinner zu servieren", murrte Judy und ging hinaus, um ihre Gäste zu bedienen.
"Sie hat Recht", meinte Meg. "Wir können nur hoffen, dass er der Falsche ist." Ohne zu wissen, ob sie es wirklich ernst meinte, ging sie mit den gefüllten Tellern in die Gaststube.
Andrews Miene ließ befürchten, dass ein Patient verstorben oder etwas ähnlich Schreckliches passiert sein könnte, als er Hugh am Dienstag ein Fax reichte.
Es war das DNS-Ergebnis, und es war positiv.
"Zumindest wissen wir jetzt, wo du die fehlenden anderthalb
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