überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights
sein. Was ist?«
»Keisha hat dir nicht davon erzählt?«
»Wovon?«
Stefan strahlte Anton an. »Xandi ist schwanger. Wir werden einen kleinen Jungen bekommen.«
Keisha bewegte sich im Schlaf. Sie drehte sich auf die Seite, wachte aber nicht auf. Alexandria schmiegte sich an Keisha und seufzte leise. Auch sie schlief fest. Als hätte Stefan nicht gerade die ganze Welt erschüttert.
Endlich holte Anton wieder Luft. Er nickte in Richtung Tür. Komm mit.
Stefan grinste wie ein Bekloppter. Er folgte Anton nach draußen und schlenderte hinter ihm den langen Flur entlang zum Arbeitszimmer.
Anton erreichte sein Arbeitszimmer als Erster. Er nahm den Cognac und die Gläser aus der Bar. Er betrachtete die bernsteinfarbene Flüssigkeit, die sich von der Karaffe in die Kristallgläser ergoss. Gleichzeitig aber sah er vor allem die Freude in Stefans Augen. Sein Herz tat ihm weh, doch war es ein gutes Gefühl. Ein Gefühl, als wäre er mit so viel Glückseligkeit erfüllt, dass kein Platz mehr für anderes blieb.
Anton blickte auf, als Stefan den Raum betrat. Die Schönheit des Mannes, der zugleich Liebhaber und Freund war und ihm so nahe stand, wie es ein Bruder nur konnte, raubte ihm erneut den Atem.
Stefan war groß und dunkel. Er war sich seiner herrlichen Nacktheit durchaus bewusst und durchschritt den großen Raum ohne die geringste Verlegenheit. Sein schlanker, aber dennoch muskulöser Körper bewegte sich mit der Anmut eines Tänzers, und sein langes, dunkles Haar umrahmte ein Gesicht, in dem Übermut und Intelligenz sich die Waage hielten.
Und jetzt glänzten Stefans Augen, als wären diese wunderbaren Gefühle zu viel für ihn. Anton breitete die Arme aus. Die Männer umarmten sich.
Es war keinem von ihnen unangenehm, sich einfach zu umarmen. Ihre Körper trafen sich, ihre Herzen schlugen im Einklang, während sie einander umfasst hielten. Anton wäre fast in Tränen ausgebrochen, weil er an die Veränderungen denken musste, die Stefan und Alexandria in sein Leben gebracht hatten. Sie hatten ihm eine Familie gegeben, hier gab es einen Ort, der ihm Frieden schenkte. Als er sich langsam aus Stefans Umarmung löste, dankte Anton stumm für die tiefe, beständige Liebe, die er bei diesem wunderbaren Mann gefunden hatte.
Aber jetzt stand sowohl Stefan wie auch ihm die größte Herausforderung noch bevor.
Die Vaterschaft.
Sie nahmen ihre Gläser und stellten sich vor das große Fenster, das einen Panoramablick über die Wiese hinter dem Haus gewährte. Die Morgensonne strömte durch das Glas, und in den schattigen Bereichen am Waldrand glitzerte der Raureif.
Oliver hatte anscheinend die Stühle und den Altar schon wieder ins Haus gebracht. Rauch stieg von der Feuerstelle auf, aber nur eine dunkle Narbe war dort geblieben, wo er das Pentagramm in den Boden gezeichnet hatte.
Dort hatte Anton den Schleier zwischen Leben und Tod geöffnet. Wenn auch nur für eine Nacht.
Er hob sein Glas und ließ es gegen Stefans klingen. Sein Hals fühlte sich eng an, und seine Augen brannten. Aber er konnte sich nicht erinnern, wann er sich zuletzt so sehr gefreut hatte. Dass er und Stefan das Wunder der Vaterschaft gemeinsam erleben durften ... Es war mehr als Anton sich je hätte erträumen können.
»Glückwunsch, mein Freund. Das sind ja wirklich wunderbare Neuigkeiten.«
Stefan stieß mit seinem Kristallglas gegen das von Anton. So oft gab er als Antwort einen dummen Witz oder eine anzügliche Geste. Jetzt jedoch schimmerte es in seinen Augen. Die Gefühle schienen ihn zu überwältigen. »Xandi hat es mir erst heute früh erzählt, nachdem Ulrich zu uns zurückgekehrt ist. Sie kommt ein paar Wochen später als Keisha nieder. Du und ich, mein Freund, werden unsere Kinder gemeinsam aufziehen.«
Anton nahm einen Schluck Cognac. Die Standuhr schlug zur vollen Stunde. Er zählte still bis sieben mit, ehe er auflachte. »Ich frage mich gerade, ob wir wohl viel Zeit morgens um sieben im Arbeitszimmer damit zubringen werden, Cognac zu trinken, wenn die Babys erst mal da sind?«
Stefan nippte an seinem Cognac. Er blickte zu Anton hinüber und grinste. »Vermutlich sind wir dann nicht nackt. Die Dinge müssen sich ändern, wenn wir Kinder haben.«
Anton nickte. »Ich weiß. Es war eine magische Zeit. Die Freiheit und unsere Liebe.«
»Die Liebe wird uns ja bleiben, doch werden wir etwas diskreter vorgehen müssen. Ich möchte jedenfalls nicht, dass wir damit aufhören.«
Anton stieß sein Glas gegen Stefans. Er legte den Arm
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