überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights
es nicht zu tun? Seine Tochter brauchte ihn. Luc. Die anderen Männer von Pack Dynamics verließen sich auf ihn.
Er spürte ein Zupfen, ein ganz sanftes Ziehen, das ihn daran gemahnte, dass die Zeit langsam ablief. »Liebes ... Meine einzige Liebe.« Ulrich seufzte und drückte sie fest an sich. »Ich spüre, wie die Kraft meines Lebens mich von dir wegzieht. Es ist wie ein feiner Faden, der immer dicker wird und mich zurück in die Welt der Lebenden zieht.«
Camille nickte. »Ich spüre diesen Faden auch. Aber meiner zieht mich auf die andere Seite. Fort vom Leben. Weg von dir und Tia.« Sie warf die Arme um ihn und klammerte sich an ihn, als könnte sie ihn so für immer bei sich halten. »Oh!«
»Was ist?«
Camille lachte. »Ich habe nur gerade daran gedacht, dass ich dich zu einer anderen Frau schicke. Nein, es sind sogar zwei, um genau zu sein. Du wirst sie mehr lieben als mich, mehr als jeden anderen Menschen, der dir je begegnet ist ... Und ich bin überhaupt nicht eifersüchtig!«
Schockiert schob Ulrich sie von sich und starrte Camille an. »Es wird nie eine andere Frau in meinem Leben geben, und schon gar nicht zwei.«
»Doch, das wird es. Und diese beiden Frauen werden dich bis zum letzten Augenblick in deiner Welt halten. Tia wird dir zwei Enkeltöchter schenken, und in ihren Adern wird das aufmüpfige Blut ihrer Großmutter fließen.«
Ulrich stöhnte. Er versuchte, sich zwei kleine Camilles vorzustellen, die sein Leben durcheinanderwirbelten. Er gab schnell auf. Das war eine Herausforderung, in die er eindeutig erst noch hineinwachsen musste.
Camille hob ihm für einen letzten Kuss ihr Gesicht entgegen.
Ulrich beugte sich hinunter. Seine Lippen berührten ihre. Er dachte an die Zukunft ihrer Rasse. An Camilles Chankublut, das sich in Tia mit seinem vermischte. Das sich mit Lucs Blut vermischen würde, um neues Leben zu erschaffen. Starkes Leben. Ihre Zukunft.
Er schmeckte Camilles Tränen und seine eigenen, spürte ihre weichen Brüste, die sich gegen seine Brust drückten. Ihren beständigen Herzschlag, der in die Leere zwischen seinen Herzschlägen pochte.
Ihre Herzen fanden zu einem gemeinsamen Rhythmus. Sie schlugen stark und gleichmäßig. Zwei Herzen, die wie eines schlugen.
Er spürte die Kraft, mit der sein Leben ihn zurück nach Hause zog.
Ein Leben, das er willkommen hieß. Er akzeptierte seine Zukunft.
Und dann war da nur noch ein Herz. Es schlug und schlug.
Allein.
Er musste eingeschlafen sein. Der Himmel im Osten wurde heller; die Luft im Kreis war noch immer angenehm warm, doch außerhalb konnte er den Raureif sehen, der sich auf dem Gras um sie gebildet hatte.
Stefan und Xandi regten sich. Aber Tia schlief noch tief und fest. Sie lehnte sich noch immer an seine Knie. Luc versuchte, seine Zehen zu bewegen, aber sie waren taub geworden. Er drückte das Kreuz durch und räkelte sich. Sein Blick fiel auf Ulrich.
Tränen rannen über die Wangen des Mannes, und seine Brust hob und senkte sich im Rhythmus seines abgehackten Atems.
Luc berührte vorsichtig Tias Schulter. Es genügte, um sie zu wecken. Sie schrak hoch und beruhigte sich sogleich wieder. Sie schaute sich um, drehte den Kopf und lächelte Luc an.
»Sieh nur, dein Dad«, flüsterte er.
Tia runzelte die Stirn. Sofort richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf ihren Vater. Ulrich hatte die Augen geöffnet und lächelte. Dann hob er die Hand und wischte sich Tränen von den Wangen.
»Daddy! Du bist zurück! Du bist zurückgekommen!« Tia beugte sich über ihren Vater. Sie umarmte ihn. Er tätschelte ihren Rücken, ehe er sich behutsam aus Tias Umarmung befreite.
»Ich bin zurück. Es geht mir gut.« Er seufzte und lächelte traurig. »Ach, Süße. Es war wirklich zauberhaft.«
»Natürlich war es das.« Anton setzte sich auf. Seine Arme legten sich beschützend um Keisha. »Ich habe dir ja gesagt, dass ich ein mächtiger Magier bin.«
Ulrich setzte sich auf. Er lachte. »Wie ich sehe, hast du auch kein Problem mit mangelndem Selbstvertrauen.«
Anton grinste. Er drückte Keisha kurz an sich.
»Daddy, geht es dir wirklich gut? Ist Mom ...«
Ulrich atmete tief durch. »Es geht mir gut. Deine Mutter ist frei. Sie ist in die nächste Welt übergegangen. Aber sie wird dort auf uns warten.« Er tätschelte Tias Knie. »Ich bin erschöpft. Und ich kann mir gut vorstellen, dass es euch auch so geht. Anton, können wir dir irgendwie helfen, den Kreis wieder zu öffnen? Ich glaube, ich kann eine Woche lang ohne Unterbrechung
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