überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights
Höhepunkt verebbte. Lucs Höhepunkt näherte sich rasch, woraufhin auch sie sich wieder den Wellen eines Orgasmus hingab. Sie war in seinem Kopf, in seinem Herzen. Als Luc schließlich keuchend ihren Namen rief, als sein Schwanz in ihr pulsierte und sein heißer Samen ihr Inneres badete, war Tia Luc.
Als hätten sie sich abgesprochen, begannen Tia und Luc, ihre Gestalt zu wandeln. Ihre vierbeinigen Wolfskörper verschmolzen miteinander. Ihre Schnauzen standen weit offen, sie hechelten mit weit heraushängender Zunge.
Tia atmete Lucs Duft tief ein. Sie spürte, wie die Ereignisse der vergangenen Nacht sie überwältigten. Sie war vollkommen erschöpft. Ihre angespannten Muskeln umklammerten noch immer Lucs geschwollenen Schwanz. Tia legte ihre Schnauze auf seine pelzige Schulter und stöhnte. Seufzend legte Luc seinen breiten Kopf auf Tias Rücken.
Später ... Später würde der Besuch ihrer Mutter und die Reise ihres Vaters einen Sinn ergeben. Ja, dann würde alles einen Sinn ergeben. Nachdem sie geschlafen und gegessen hatten. Und nachdem sie sich vielleicht ein zweites Mal geliebt hatten. Aber jetzt fiel sie in tiefen Schlaf. Sie schmiegte sich an den Mann, der all ihre Träume dominierte.
Ulrich lag wach. Er war zu erschöpft, um zu schlafen, und zu wund, um zu entspannen. Camilles Duft haftete noch an ihm, und das war etwas, das er nicht ganz verstand. Sein irdischer Körper war schließlich zurückgeblieben, als er zwischen den Welten wandelte. Aber er hätte schwören können, ihr verführerisches Parfüm zu riechen und ihre weiblichen Säfte auf der Zunge zu schmecken.
Er hörte Anton und Stefan, die wieder zu Bett gingen. Die erstickten Schreie von Tia und Luc. Ulrich versuchte sich zu erinnern, ob er sich bei Camille bedankt hatte, weil sie vorgeschlagen hatte, dass die beiden heirateten. Es war leicht, die gesetzlichen Regeln zu vergessen, nachdem man sich mit seinem Seelengefährten verbunden hatte. Der Papierkram und die formellen Schritte schienen bedeutungslos, wenn man diese mächtige Erfahrung gemacht hatte. Aber Camille hatte natürlich recht. Es war wichtig.
Sie hatten geheiratet. Eine standesamtliche Trauung, die bei Sonnenaufgang am Strand vollzogen wurde. Ulrich würde nie vergessen, wie schön Camille in ihrem Hochzeitskleid und mit dem Arm voll Blumen ausgesehen hatte, während die Morgensonne auf ihrem rabenschwarzen Haar glänzte.
Sie hatte ihn mit so viel Liebe angeschaut.
Voller Versprechen.
Seine Augen füllten sich mit Tränen. Er hatte sich geschworen, nicht zu weinen. Sie war schließlich seit zwanzig Jahren fort.
Aber du hast nie getrauert.
Nein. Er war zu sehr damit beschäftigt gewesen, Tia aufzuziehen und Pack Dynamics zu gründen. Er war zu beschäftigt damit gewesen, wütend und voller Groll zu sein.
Aber jetzt war ihre weiche Haut an seiner, und ihr geschmeidiger Körper, der sich an seinen drückte, eine frische Erinnerung. Und jetzt wusste er, dass Camille für immer fort war. Jetzt konnte er trauern. Jetzt empfand er die ehrliche Verzweiflung, der er sich so viele Jahre verweigert hatte.
Nicht hier. Nicht in diesen vier Wänden, wo ihn die anderen unter Umständen hörten. Diese Leute hatten für ihn so viel durchgemacht.
Leise verließ Ulrich sein Schlafzimmer durch die Terrassentür. Im Laufen wandelte er die Gestalt. Zwei nackte Füße klatschten auf den Holzboden der Veranda, verwandelten sich und wurden zu vier Pfoten. Er streckte seine Vorderbeine aus, sprang von der Veranda und raste in den Wald. Er lief und lief, als würden ihn sämtliche Höllenhunde verfolgen.
Grassoden flogen unter seinen Pfoten auf. Kleine Waldbewohner liefen vor ihm weg, und die Vögel hörten auf zu singen.
Ulrich blieb auf einer kleinen Anhöhe stehen. Er heulte, ein gedehnter und tiefer Laut. Sein Heulen wurde von den Hügeln als Echo zurückgeworfen, und der Laut blieb ihm geradezu im Hals stecken, als er sich zwang, länger und lauter zu heulen. Sein Chankusegen, den er seiner verlorenen Gefährtin darbringen wollte.
Dann lief er wieder. Er keuchte, und seine Lungen schrien nach Luft. Ulrich rann weiter. Raureif bedeckte die schattigen Plätze, und Nebelschleier hingen in den Niederungen, an denen er vorbeilief. Er rannte, bis seine Beine unter ihm nachgaben und er sich auf die Seite ins kalte Gras legte. Er verwandelte sich wieder in einen Mensch und weinte.
Sein Körper bebte, weil seine Trauer ihn mit so viel Macht umklammerte. Seine Lungen brannten, und sein Hals
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