UFOs über der Erde
daran hindern, dem AFAO einen vollständigen Bericht einzureichen?«
Ihre Augen funkelten. »Was würde es dir nützen? Du weißt, wie alle diese Meldungen über Kontakte von offizieller Seite betrachtet werden. Kein Tag vergeht, ohne daß jemand auftaucht und erklärt, er sei in einer Fliegenden Untertasse gewesen. Die Meldung geht zum AFAO, und das Amt legt sie zu den Akten. Es kommt nichts dabei heraus. Es gibt keine Fakten oder Beweise, nur Meldungen, in denen steht, daß da oben etwas ist.«
»Aber wenn diese Meldung von einem Offizier des AFAO selbst käme ...«
»Denk nach, Tom! Liegen nicht schon Meldungen von allen möglichen angesehenen Leuten vor? Ohne Beweise ...«
»Na schön. Aber ich könnte dich zusammen mit meiner Meldung abliefern. Hier ist eine Dirnaerin, könnte ich sagen. Fragt sie über die Fliegenden Untertassen aus. Schneidet sie auf und seht nach, was sie unter ihrer Haut hat.«
»Ja, das könntest du tun«, gab Glair zu. »Nur würdest du es nicht tun.«
»Nein«, sagte er resignierend. »Ich würde es nicht – und ich könnte es nicht. Könnte ich es, hätte ich es am Anfang getan, statt dich nach Hause zu bringen.«
»Darum habe ich dir vertraut. Darum vertraue ich dir immer noch. Darum habe ich dir entgegen meinen Vorschriften alle möglichen Geheimnisse anvertraut. Weil ich weiß, daß du mich nicht verraten wirst, solange ich bei dir bin. Und wenn ich fort bin, spielt es keine Rolle mehr, weil niemand dir glauben würde.« Sie nahm seine Hände. »Habe ich recht?«
»Du hast recht, Glair. Wann wirst du mich verlassen?«
»Meine Beine sind beinahe gesund.«
»Wohin würdest du gehen?«
»Es müssen Rettungsmannschaften unterwegs sein, die mich suchen. Ich werde versuchen, mich mit ihnen in Verbindung zu setzen. Oder die anderen Mitglieder meiner Sexualgruppe zu finden.«
»Du möchtest nicht bleiben, wie?«
»Für immer?«
»Ja. Hierbleiben und mit mir leben.«
Sie schüttelte freundlich ihren Kopf. »Ich würde es gern tun, Tom. Aber es würde nicht klappen. Ich gehöre nicht hierher, und die Unterschiede zwischen uns würden alles zerstören.«
»Ich brauche dich, Glair«, sagte er leise. »Ich liebe dich.«
»Ich weiß, Tom. Aber sei realistisch. Wie wird dir zumute sein, wenn du alt wirst und ich nicht?«
»Du wirst nicht alt?«
»In fünfzig Jahren werde ich genauso aussehen wie heute.«
»In fünfzig Jahren werde ich tot sein«, flüsterte er.
»Siehst du? Und ich habe meine eigenen Leute. Meine – Freunde.«
»Deine Partner. Ja. Du hast recht, Glair. Schiffe, die einander in der Nacht begegnen, das sind wir. Ich darf mich nicht mit der Illusion täuschen, dies könnte von Dauer sein. Ich sollte meinen Krankheitsurlaub beenden und wieder Dienst tun. Und ich sollte anfangen, dir Lebewohl zu sagen.« Seine Hände packten ihren Körper, hielten ihn krampfhaft fest. »Glair!«
Sie streichelte ihn.
»Ich will nicht Lebewohl sagen«, murmelte er. »Ich will dich nicht den Sternen zurückgeben!« Er riß sie an sich. Sie fühlte ein Beben der Verzweiflung seinen Körper durchlaufen, und sie öffnete sich ihm und linderte diese Verzweiflung in der einzigen Weise, die ihr zu Gebote stand.
Und während dies geschah, dachte sie an Vorneen und Mirtin, und ob sie am Leben wären. Sie dachte daran, dieses Haus zu verlassen und sie zu suchen. Sie dachte an Dirna. Sie dachte an das zerstörte Schiff mit seinem kleinen Garten und seiner winzigen Galerie dirnaischer Kunstwerke.
Dann schlang sie ihre Arme um Tom Falkners breiten Rücken und versuchte alle diese Gedanken abzuschütteln. Für den Augenblick wenigstens gelang es ihr.
18.
Man brauchte nur ein bißchen Klugheit und viel Beharrlichkeit, sagte sich David Bridger. Was war schon dabei, ein paar Dirnaern auf die Spur zu kommen? Man hielt die Ohren offen, man lächelte viel, man stellte geschickte Fragen. Und man bekam, was man wollte.
Natürlich hatte er noch keinen der Dirnaer zu Gesicht bekommen. Aber er war ziemlich sicher, daß er zumindest einen von ihnen gefunden hatte, und in einer Weile würde er es genau wissen. Der erste konnte ihn vielleicht zu den beiden anderen führen. Auf jeden Fall war die Entdeckung auch eines einzelnen schon ein beachtlicher Erfolg. Der Kranazoi lächelte und zupfte zufrieden an seinem schweren Doppelkinn. Noch ein paar Minuten, dachte er, und ich werde das Schiff anrufen und 79-Codon-zzz mit der Neuigkeit überraschen.
Er machte es sich in seinem geparkten Wagen bequem
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