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UFOs über der Erde

UFOs über der Erde

Titel: UFOs über der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Erde sexuelle Beziehungen aufzunehmen. Sie war willig gewesen, und er hatte sie gehabt und vergessen. Was wollte sie von ihm, daß sie hier wieder auftauchte, und genau im falschen Moment?
    Sie kam gelaufen, daß ihr Busen unter dem Pullover hüpfte. Außer Atem machte sie vor ihm halt. »Hallo, David!« sagte sie strahlend. »Du scheinst gar nicht erfreut zu sein!«
    »Leonore? Wie kommt es – was ...?«
    »Ich wohne hier in der Nähe. Ich sah dich aus dem Wagen steigen und habe dich gleich erkannt. Wolltest du mich besuchen? Wie nett von dir!«
    »Tatsächlich wollte ich – wollte ich ...«
    »Ja, David?«
    »Hör zu, Leonore, ich bin hier, um einen geschäftlichen Besuch zu machen. Ich wußte gar nicht, daß du hier in der Nähe wohnst. Ich habe jetzt keine Zeit, verstehst du. Wir sehen uns ein andermal wieder, ja?«
    Sie schmollte. »Wie du willst. Wen besuchst du denn?«
    »Ist das wichtig für dich?«
    »Ich dachte bloß – vielleicht ist es jemand, den ich kenne.«
    »Den Mann wirst du nicht kennen. Ich ...«
    Bridger verstummte. Etwas Kleines und Kaltes drückte gegen seinen fleischigen Rücken. Eine männliche Stimme sagte: »Steig in den Wagen, Kranazoi, und mach keinen Ärger. Dies ist eine Antipersonalgranate, und wenn du Widerstand leistest, zünde ich sie.«
    David Bridger – 48-Codon-adf – fühlte, wie der Gehsteig unter seinen Füßen sich in einen gähnenden Abgrund verwandelte.
    »Nein«, sagte er. »Das muß ein Irrtum sein. Ich bin nicht Krana..., wer immer das sein soll. Ich bin David Bridger aus San Francisco, und ich ...«
    Die gepreßte Stimme unterbrach ihn. »Wir können deinen ekelhaften Kranazoi-Gestank einen Block weit riechen, also spare dir deine Worte. Du bist gefangen und solltest dich daran gewöhnen. In den Wagen, jetzt!«
    »Das ist eine Unverschämtheit«, sagte 48-Codon-adf zornig. »Ich untersuche eine Vertragsverletzung. Drei Dirnaer sind unberechtigt auf der Erde gelandet, und wie ich jetzt sehe, sind sie nicht die einzigen. Dafür werdet ihr alle hirngebrannt! Ihr ...«
    »Los, in den Wagen. Zehn Sekunden, und du kriegst die Granate. Eins, zwei, drei, vier ...«
    48-Codon-adf nahm die Hand aus der Hosentasche und lächelte. »Ich beuge mich dem Zwang, unter Protest. Und ich mache euch vorsorglich darauf aufmerksam, daß dieses Gespräch zusammen mit einem Notsignal ausgesendet worden ist. So einfach könnt ihr mich nicht aus dem Weg ...«
    Die Dirnaer sahen einander an, dann schnatterten sie in ihrer Sprache durcheinander, bestürzt, wie 48-Codon-adf befriedigt feststellte. Er bestieg den Wagen, nicht seinen eigenen, sondern einen anderen, der während seines Gespräches mit dem Mädchen unbemerkt herangerollt war. Zum erstenmal sah er den Mann mit der Granate, einen großen, grobschlächtigen Erdbewohner, der keiner war und der sich jetzt mit finsterer Miene neben ihn setzte, die Granate in der linken Hand. Mit der rechten tastete er 48-Codon-adf geschickt ab, nahm ihm den Taschensender weg und warf ihn mit etwas, das wie ein Fluch klang, seiner jungen Assistentin zu. Dieses Mädchen, das er als Leonore kennengelernt hatte, saß hinter dem Steuer. Sie sah immer noch jugendlich und unschuldig aus, aber 48-Codon-adf wußte jetzt, daß auch sie eine dirnaische Agentin war und sich mit Absicht an ihn herangemacht hatte, um seine Identität nachzuprüfen. Dieser Planet mußte von ihnen wimmeln! Wenn er noch einmal Gelegenheit bekäme, seinen Behörden Meldung zu machen – und damit rechnete er, weil die Dirnaer nach seinem Notsignal kaum riskieren dürften, ihn einfach zu beseitigen –, würde er sie von diesem flagranten Vertragsbruch der Dirnaer unterrichten.
    Im Wagen war noch eine dritte Person, eine ältere Frau. 48-Codon-adf sah mit Erbitterung zu, wie sie ausstieg, zur Tür von Falkners Haus ging und läutete. Er hatte einen der Dirnaer ausfindig gemacht, das war jetzt klar, aber nur um ihn oder sie an die eigenen Leute zu verlieren.

 
19.
     
    Glair lauschte ängstlich auf das melodiöse Klimpern der Türglocke. Wer konnte das sein? Tom nicht; Tom hatte einen Schlüssel. Ein Vertreter? Ein Hausierer? Ein Polizist? Sie war im Schlafzimmer und machte Gehübungen. Tom hatte ihr eingeschärft, niemanden einzulassen. Die Glocke erklang wieder, und Glair hoppelte besorgt zum Fenster und spähte durch die Jalousie.
    Eine Erdbewohnerin mittleren Alters stand vor der Gartentür. Glair beschloß zu warten, bis die Frau wieder fortginge, aber wie sie noch hinsah, kamen ihr

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