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Uhtred 6 - Der Sterbende König

Uhtred 6 - Der Sterbende König

Titel: Uhtred 6 - Der Sterbende König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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gestorben, kurz bevor Sigurds Männer durch seinen Besitz gezogen waren, um Buccingahamm niederzubrennen. »Sie haben in seinem Palas übernachtet, Herr«, erklärte er mir.
    »Sigurds Männer?«
    »Und Sigurd selbst, Herr. Beortsig hat sie verpflegt.«
    »Wird er von Sigurd bezahlt?«
    »Ja, Herr«, sagte er, und das war keine Überraschung, »und nicht nur Beortsig. Da war ein Sachse mit Sigurd zusammen, Herr, ein Mann, den Sigurd mit viel Respekt behandelt hat. Ein langhaariger Mann namens Sigebriht.«
    »Sigebriht?«, fragte ich. Dieser Name schien mir bekannt, irgendwo in meiner Erinnerung regte sich etwas, doch ich konnte den Gedanken nicht greifen, also dachte ich daran, dass die Witwe in Buchestanes gesagt hatte, ein langhaariger Sachse sei bei Ælfadell gewesen.
    »Sigebriht von Cent, Herr«, sagte Sihtric.
    »Ah!« Ich schenkte Sihtric Ale ein. »Sigebrihts Vater ist in Cent Aldermann, das stimmt doch, oder?«
    »Aldermann Sigelf, Herr, ja.«
    »Dann ist Sigebriht wohl unzufrieden damit, dass Edward als König von Cent benannt wurde?«, riet ich.
    »Sigebriht hasst Edward, Herr«, erklärte Sihtric. Er grinste selbstzufrieden. Ich hatte ihn als Spion in Beortsigs Haushalt eingeschleust, und er wusste, dass er seine Sache gut gemacht hatte. »Und das liegt nicht nur daran, dass Edward König von Cent ist, Herr, es liegt an einem Mädchen – der Herrin Ecgwynn.«
    »Das alles hat er dir erzählt?«, fragte ich erstaunt.
    »Er hat es einem Sklavenmädchen erzählt, Herr. Er hat sie bestiegen, und er hat ein loses Mundwerk, wenn er eine Frau nimmt, und er hat es der Sklavin erzählt, und sie hat es Ealhswith erzählt.« Ealhswith war Sihtrics Frau. Sie saß jetzt zusammen mit ihren beiden Söhnen im Palas beim Essen. Sie war früher eine Hure gewesen, und ich hatte Sihtric davon abgeraten, sie zu heiraten, aber ich hatte falschgelegen. Sie hatte sich als gute Ehefrau erwiesen.
    »Und wer ist diese Herrin Ecgwynn?«, fragte ich.
    »Die Tochter von Bischof Swithwulf, Herr«, erklärte Sihtric. Swithwulf war Bischof von Hrofeceastre in Cent, so viel wusste ich, allerdings war ich dem Mann noch niemals begegnet und seiner Tochter ebensowenig. »Und sie hat nicht Sigebriht, sondern Edward den Vorzug gegeben«, fuhr Sihtric fort.
    War also die Tochter des Bischofs das Mädchen gewesen, das Edward hatte heiraten wollen? Das Mädchen, das er aufgeben musste, weil sein Vater mit dieser Wahl nicht einverstanden war? »Wie ich gehört habe, wurde Edward gezwungen, sich von dem Mädchen zu trennen«, sagte ich.
    »Aber sie ist mit ihm durchgebrannt«, erklärte Sihtric, »jedenfalls hat Sigebriht das gesagt.«
    »Durchgebrannt!« Ich grinste. »Und wo ist sie jetzt?«
    »Das weiß niemand.«
    »Und Edward«, sagte ich, »ist mit Ælflæd verlobt.« Es musste eine heftige Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn gegeben haben, vermutete ich. Edward hatte fur Alfred immer als vollendeter Erbe gegolten, der Sohn ohne Fehl und Tadel, der Prinz, der dazu erzogen und aufgebaut worden war, der nächste König von Wessex zu werden, doch das Lächeln einer Bischofstochter hatte offenkundig genügt, um die lebenslangen Gebete von Alfreds Priestern zunichte zu machen. »Also hasst Sigebriht Edward«, sagte ich.
    »So ist es, Herr.«
    »Weil er ihm die Bischofstochter weggenommen hat. Aber reicht das aus, um Sigurd den Treueid zu leisten?«
    »Nein, Herr.« Sihtric feixte. Er hatte sich seine wichtigste Neuigkeit für den Schluss aufgespart. »Er hat nicht Sigurd sondern Æthelwold Gefolgschaft geschworen.«
    Und deshalb war Sihtric zu mir zurückgekommen, weil er herausgefunden hatte, wer der Sachse war, der Sachse, von dem Ælfadell gesagt hatte, er würde Wessex vernichten, und ich fragte mich, warum ich nicht früher darauf gekommen war. Ich hatte an Beortsig gedacht, weil er König von Mercien werden wollte, aber Beortsig war zu unbedeutend. Sigebriht wollte vermutlich eines Tages König von Cent sein, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass Sigebriht stark genug war, um den Untergang von Wessex herbeizuführen. Doch die Antwort war offensichtlich. Und sie war es schon die ganze Zeit, nur war ich nicht daraufgekommen, weil Æthelwold ein Narr ohne Macht war. Doch Narren ohne Macht können dennoch Ehrgeiz besitzen und Schläue und Entschlossenheit.
    »Æthelwold!« Ich wiederholte den Namen.
    »Sigebriht hat ihm die Treue geschworen, Herr, und Sigebriht ist Æthelwolds Bote bei Sigurd. Und da ist noch etwas, Herr. Beortsigs

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