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Ulf Blanck - Die drei Fragezeichen Kids - 15

Ulf Blanck - Die drei Fragezeichen Kids - 15

Titel: Ulf Blanck - Die drei Fragezeichen Kids - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In der Geisterstadt
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Dosenwerfen
    Pünktlich um acht Uhr morgens trafen Peter und Bob auf dem Schrottplatz ein und lehnten ihre Fahrräder gegen die Veranda. Justus Jonas beugte sich fröhlich aus dem Küchenfenster und begrüßte seine beiden Freunde. »Wartet, ich komme gleich raus!«, rief er ihnen mit vollem Mund zu, wischte seine Marmeladenfinger an der Serviette ab und wollte gerade an Tante Mathilda vorbei nach draußen rennen. »Du hast deine Milch nicht  ausgetrunken,« stoppte sie ihn unnachgiebig.
    »Hinsetzen, trinken und Hemd in die Hose stecken!  Anscheinend macht hier jeder, was er will. Dein Onkel tanzt mir heute auch schon den ganzen Tag auf der Nase rum. Wird Zeit, dass sich Einiges ändert im Hause Jonas.«  Widerwillig trank Justus den Rest Milch aus und stopfte sich mit der anderen Hand das T-Shirt unter den Gürtel. In der Zwischenzeit zog Tante Mathilda einen duftenden Kirschkuchen aus dem Backofen 

    und stellte das heiße Blech zum Abkühlen auf den Tisch. »Eigentlich habt ihr den gar nicht verdient«, grinste sie. »So, jetzt kannst du zu deinen Freunden.«  Leider hatte Justus nicht bemerkt, dass er sich gleichzeitig das Tischtuch in die Hose gesteckt hatte. Er sprang auf, rannte abermals zur Tür und riss dabei die ganze Decke mit sich. Es gab ein ohrenbetäubendes Scheppern, als das Blech mit dem Kuchen auf die Fliesen krachte. Der Boden war übersät mit Kirschen und zerbröseltem Kuchen.
    »Das darf doch wohl nicht wahr sein!«, schimpfte Tante Mathilda entsetzt. »Den ganzen Morgen habe ich in der Küche gestanden und Kirsche für Kirsche mühsam entkernt. Kannst du nicht ein bisschen besser aufpassen? Nun sieh dir den Schweinkram an!«  Mit hochrotem Kopf half Justus die Kuchenreste aufzusammeln. »Es tut mir Leid«, sagte er leise.
    »Es tut mir sehr Leid.« Diese Worte meinte er wirklich so, wie er sie sagte – zumal Tante Mathildas Kirschkuchen mit Abstand der Beste in ganz Rocky Beach war.
    »Nun lass schon! Ich mach das allein weg und  backe einen neuen. Ein paar Eier habe ich ja noch.  Lauf lieber los und tritt nicht in die Kirschen!«  Draußen warteten schon ungeduldig seine beiden Freunde.

    »Habt ihr noch Dosenwerfen gespielt?«, scherzte Bob und wischte sich die Brille sauber. Justus war weniger zum Lachen zumute. »Vergiss es! Der Tag beginnt wie ein Griff in die Mülltonne. Onkel Titus müsste gleich ankommen – ich hol uns schon mal die Handschuhe.«
    »Was sollen wir denn diesmal herumschleppen?«, fragte Peter neugierig.
    »Keine Ahnung. Er ist ganz früh mit seinem  Pickup nach Hollywood gefahren. Vielleicht hat er ein paar vergammelte Filmkulissen aufgekauft – das würde zu ihm passen.«  Onkel Titus war Schrotthändler und kaufte alles, was gut und billig war. Justus, Peter und Bob halfen ihm oft beim Ausladen und Einräumen, denn er steckte den dreien jedes Mal großzügig ein paar Dollar zu.  Nach wenigen Minuten hörten sie, wie sich ein Wagen auf der Hauptstraße näherte.
    »Den kaputten Auspuff erkenne ich meilenweit  gegen den Wind«, grinste Justus. Seine Laune  besserte sich allmählich. Dann rollte ein klappriges Auto durch das große Tor. Onkel Titus stieg aus und öffnete stolz die Ladeklappe des kleinen Transporters. »Nun guckt euch an, was ich aufgegabelt habe! Alles für einen Spottpreis.«  Die drei ??? konnten es nicht fassen. Der gesamte Wagen war vollgepackt mit leeren Filmdosen.
    »Na, habe ich euch zu viel versprochen? Das sind über 1500 Stück. In diesen Dosen lagen schon die Filmrollen von James Bond und Alfred Hitchcock.  Das sind Zeugen der Filmgeschichte. Fantastisch, oder?« Fassungslos öffnete Justus den Deckel einer der flachen Dosen. »Aber die sind doch leer. Ich verstehe nicht ganz.«
    »Na und?«, entgegnete sein Onkel. »Dafür steckt in den Blechdosen der Hauch Hollywoods. Marilyn Monroe, James Dean und Humphrey Bogart. Die Touristen werden mir die Dinger aus den Händen reißen.« Jetzt erahnten die drei ??? seine Absichten.  Onkel Titus hatte einen guten Riecher für Geschäf-te. »So, und nun lasst uns anfangen, die Dosen 

    abzuladen. Wir packen sie schön gerade übereinander hinter meinen Schuppen. Anschließend fahr ich wieder zurück nach Hollywood.«
    »Gab es Probleme mit der Bezahlung?«, wollte  Justus wissen. Sein Onkel lachte. »Ne, ich hol noch mal 1500 Stück.«  Die nächsten zwei Stunden verbrachten sie damit, die Dosen aufeinander zu stapeln.  Wackelige Türme reihten sich an der Holzwand  des Schuppens

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