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Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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fuhr er fort, »die Möglichkeit bestand durchaus. Ein paar meiner Kollegen hätten Sie beim Wort genommen. Sie können sich nicht vorstellen, was für eine Versuchung so ein Wesen für einen Wissenschaftler darstellt. Wirklich.«
    Er warf einen sehnsüchtigen Blick auf Lummox. »Gehen wir wieder hinein?«
    Mrs. Stuart sah auf, als die beiden hereinkamen. Mister Perkins schüttelte den Kopf. Dann setzten sie sich, und Mister Perkins legte die Fingerspitzen aneinander. »Mister Stuart, wir haben vereinbart, nicht mehr über den Verkauf zu sprechen, aber wenn ich dem Direktor erzähle, daß ich nicht einmal dazu kam, meine Vorschläge zu unterbreiten, stehe ich dumm da. Darf ich Ihnen nur schnell sagen, was unser Museum mit ihm vorhatte?«
    »Bitte«, meinte John Thomas stirnrunzelnd.
    »Danke. Irgend etwas muß ich schließlich tun, um die hohen Reisekosten zu rechtfertigen. Soviel ich weiß, steht Ihr Freund Lummox – oder unser Freund Lummox, denn ich mochte ihn vom ersten Ansehen – unter Polizeiaufsicht. Er soll getötet werden.«
    »Ja«, gab John Thomas zu, »obwohl das Raumministerium das Urteil noch nicht bestätigt hat.«
    »Ich weiß. Aber die Polizei hat bereits versucht, ihn zu töten, ohne diesen Bescheid abzuwarten. Habe ich recht?«
    John Thomas sah seine Mutter an und unterdrückte den Fluch, der ihm auf der Zunge gelegen hatte. »Diese Dummköpfe! Nun, es wird ihnen nicht gelingen, Lummie umzubringen.«
    »Ich kann Ihre Gefühle verstehen – als Privatmann. Diesen Hanswurst von einem Polizeichef sollte man in Pension schicken. Er hätte es beinahe fertiggebracht, ein so einmaliges Wesen zu vernichten. Unglaublich!«
    »Polizeichef Dreiser ist ein sehr netter Herr«, sagte Mrs. Stuart scharf.
    Mister Perkins wandte sich ihr zu. »Mistress Stuart, ich möchte einem Ihrer Freunde nicht zu nahe treten. Aber ich bleibe bei dem, was ich gesagt habe: der Polizeichef hatte kein Recht, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Und sein Vergehen ist um so verurteilungswerter, als er im öffentlichen Dienst steht und mit gutem Beispiel vorangehen sollte.«
    »Er mußte an die öffentliche Sicherheit denken«, beharrte sie.
    »Sicher. Das ist vielleicht ein mildernder Umstand. Ich nehme meine Behauptung zurück.«
    John Thomas mochte den Wissenschaftler. Schließlich hatte er Gefallen an Lummox gefunden. Mister Perkins fuhr fort: »Jeden Tag kann jetzt der unterzeichnete Todesbefehl vom Ministerium eintreffen …«
    »Vielleicht machen sie ihn rückgängig.«
    »Wollen Sie das Leben des Tieres für diese vage Hoffnung aufs Spiel setzen? Der Polizeichef wird nicht nachgeben – und diesmal hat er sich sicher besser überlegt, wie er Lummox töten kann.«
    »Nein. Er ist zu dumm.«
    Mister Perkins schüttelte langsam den Kopf. »Ihr Herz spricht, aber nicht Ihr Verstand. Der Polizeichef muß diesmal sichergehen. Er hat sich schon zu oft blamiert. Und wenn ihm selbst nichts einfällt, wird er einen Biologen zu Rate ziehen. Mister Stuart, jeder einfache Wissenschaftler kann Lummox einer kurzen Untersuchung unterziehen und dann aus dem Stegreif zwei oder drei Tötungsmöglichkeiten nennen. Ich weiß bereits eine – vom bloßen Ansehen.«
    John Thomas sah ihn erschreckt an. »Sie werden doch nicht mit Dreiser darüber sprechen?«
    »Ich werde mich hüten. Aber es gibt tausend andere, die ihn beraten können. Oder ihm fällt selbst etwas ein. Eines aber kann ich Ihnen jetzt schon sagen: wenn Sie auf das Todesurteil warten, wird es zu spät sein. Man wird Lummox vernichten. Und das wäre ein entsetzlicher Verlust.«
    John Thomas gab keine Antwort. Ruhig fügte Mister Perkins hinzu: »Sie können sich nicht als einzelner gegen eine ganze Gesellschaftsordnung stemmen. Damit tragen Sie selbst dazu bei, daß Lummox mit Gewißheit getötet wird.«
    John Thomas preßte unwillkürlich die Hand an den Mund. »Aber was kann ich tun ?«
    »Viel, wenn Sie meine Hilfe annehmen. Zuerst möchte ich eines klarstellen: Wenn Sie Ihren Liebling in unsere Hände geben, geschieht ihm nichts. Unsere Aufgabe ist es, für außergewöhnliche Lebewesen eine Umwelt zu schaffen, die der ihrer Heimat in etwa entspricht. Denn nur in ihrer ursprünglichen Umgebung können wir sie genau studieren. Wir setzen alles daran, diese Tiere so zufrieden wie möglich zu machen. Und erst wenn Lummox eines natürlichen Todes gestorben ist, werden wir ihn ausstopfen.«
    »Wie würde es Ihnen gefallen, nach Ihrem Tod ausgestopft und ausgestellt zu werden?«

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