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Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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irgendwie gelang, dem Vieh das Maul aufzusperren, eine Ladung Dynamit in den Rachen zu werfen und anzuzünden? Jawohl, so ähnlich mußte es gehen. Denn die Außenhaut glich einem Panzer, an dem alles abprallte.
    Mal sehen. Man mußte diesem Stuartjungen befehlen, der Bestie das Maul zu öffnen … nein, ging auch nicht. Der Junge war nicht auf den Kopf gefallen und würde Lummox aufhetzen – und dann würden ein paar Polizistenwitwen Pension beziehen. Mit dem Jungen nahm es noch ein schlimmes Ende, wenn er so weitermachte. Dabei war die Mutter nicht ohne …
    Nein, man mußte den Jungen unter einem Vorwand in die Stadt locken und den Befehl ausführen. Vielleicht sperrte Lummox den Schnabel auf, wenn man ihm einen Leckerbissen hinhielt.
    Er sah auf die Uhr. Heute noch? Nein, erst würde er die Waffe auswählen und seine Leute verständigen, damit alles wie am Schnürchen lief.
     
    *
     
    Lummox schien sich daheim wohlzufühlen und die vergangenen Streiche vergessen zu haben. Er erwähnte Polizeichef Dreiser mit keinem Wort, und wenn er erkannt hatte, daß man ihn hatte töten wollen, so sprach er nicht davon. Sein sonniges Gemüt hatte nicht gelitten. Er wollte seinen Kopf in Johnnies Schoß legen und sich kraulen lassen. Da sein Kopf schon seit einiger Zeit zu groß für solche Liebkosungen geworden war, plazierte er nur vorsichtig das Ende seiner Schnauze auf Johnnies Beine und ließ sich mit einem Ziegelbrocken streicheln.
    Johnnie konnte nicht so recht glücklich werden. Er freute sich zwar über Lummies Rückkehr, aber er wußte, daß damit noch nichts geregelt war. Polizeichef Dreiser würde sein Möglichstes tun, um Lummox zu töten. Er hatte schon Magenschmerzen vom vielen Nachdenken.
    Seine Mutter trug zu seiner Traurigkeit noch bei, als sie beim Anblick »des Ungeheuers« einen lauten Schrei ausgestoßen hatte. John Thomas hatte ihre Bitten, Drohungen und Befehle nicht beachtet und sich daran gemacht, im Garten einen neuen Stall für Lummox zu basteln. Nach einer Weile war Mutter ins Haus gestürmt, um Polizeichef Dreiser anzurufen. John Thomas hatte das erwartet, und er war sicher, daß nichts dabei herauskommen würde – und er behielt recht. Seine Mutter blieb im Haus. Aber Johnnie brütete dumpf vor sich hin. Sein Leben lang war er gut mit Mutter ausgekommen. Hatte sie ihn einmal gescholten, so war er mehr betrübt darüber gewesen als sie. Und immer, wenn sein Vater auf eine neue Reise ging, hatte er gesagt: »Paß gut auf Mutter auf, Junge. Und mach ihr keinen Kummer.«
    Er hatte es ja versucht. Aber er war auch sicher, daß Daddy nie gewußt hatte, daß sie Lummox loswerden wollte. Als sie Daddy heiratete, wußte sie von Lummies Existenz.
    Betty würde nie solche Seiten aufziehen.
    Oder doch?
    Frauen waren seltsame Geschöpfe. Vielleicht sollten er und Lummie gemeinsam Junggesellen bleiben. Dann gingen sie kein Risiko ein. Er streichelte Lummox. Die beiden Tumore machten ihm ebenfalls Sorgen. Einer schien fast am Platzen zu sein. John Thomas fragte sich, ob er ihn nicht aufstechen sollte. Aber es konnte schädlich sein.
    Es war einfach zu viel für ihn. Mußte Lummie ausgerechnet jetzt auch noch krank werden?
    Er ging nicht zum Abendessen. Schließlich kam seine Mutter mit einem Tablett heraus. »Ich dachte mir, daß du ein Picknick mit Lummox vorziehen würdest«, sagte sie.
    Johnnie sah sie scharf an. »Äh, danke, Mutter.«
    »Wie geht es Lummox?«
    »Gut, glaube ich.«
    »Das ist fein.«
    Er starrte ihr nach, als sie ins Haus ging. Wenn Mutter böse war, war es schlimm genug. Aber wenn sie diesen katzenhaften Blick hatte, mußte er sich in acht nehmen. Dennoch leerte er den Teller, denn er hatte seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Nach einer halben Stunde kam seine Mutter wieder. »Fertig, Liebling?«
    »Ja, danke. Es hat wunderbar geschmeckt.«
    »Das freut mich. Bringst du bitte das Tablett herein? Und komm dann bitte ins Wohnzimmer. Ein gewisser Mister Perkins hat sich für acht Uhr angesagt. Er möchte dich sprechen.«
    »Mister Perkins? Wer ist denn das?«
    Aber Mutter war schon ins Haus gegangen.
    Er fand sie in ihrem Lehnstuhl. Sie strickte Socken. »Na, kommst du endlich?« fragte sie lächelnd.
    »Sag mal, Mutter, wer ist dieser Perkins? Warum will er mich sprechen?«
    »Er hat heute nachmittag angerufen. Ich sagte ihm, er solle gegen acht kommen.«
    »Aber sagte er nicht, was er wollte?«
    »Ich glaube, daß es besser ist, wenn du mit Mister Perkins selbst darüber

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