Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
sein würde. Er kehrte um und erwischte Lummox, als er gerade friedlich einen Wegweiser fraß. Er schimpfte und wollte ihm zur Strafe den Rest abnehmen, doch dann fiel ihm ein, daß es besser sei, die Spur restlos zu vertilgen.
    Als sie sich erst auf der alten Straße befanden, entspannte sich John Thomas ein wenig. Anfangs war die Straße noch in gutem Zustand, da sie für den Zubringerverkehr benutzt wurde. Doch zu dieser Stunde war keine Menschenseele zu sehen.
    Die Straße schlängelte sich durch den Canon und führte auf eine Tafelebene hinaus. Plötzlich versperrte ihnen ein Zaun den Weg. GESPERRT FÜR FAHRZEUGE ALLER ART stand auf einem Schild zu lesen. Johnnie stieg ab und untersuchte den Zaun. Er bestand aus zwei in Brusthöhe angebrachten Querbalken, die von ein paar Längspfosten abgestützt wurden.
    »Lummie, kannst du hier durchkommen, ohne etwas zu streifen?«
    »Klar, Johnnie.«
    »Gut. Aber langsam. Du darfst nichts umwerfen.«
    »O. K. Johnnie.«
    Lummox zog ein Beinpaar nach dem anderen ein und glitt über das Hindernis.
    Johnnie kletterte unter dem Balken durch und sah seinen Freund bewundernd an. »Ich wußte gar nicht, daß du das kannst«, meinte er erstaunt.
    »Ich auch nicht, Johnnie.«
    Der Weg wurde schlecht. Johnnie band den Vorrätesack und sich selbst mit einem Strick fest. »Also, Johnnie, jetzt ein bißchen schneller. Aber nicht galoppieren! Du weißt, da wird mir schlecht.«
    »Halt dich fest, Johnnie!« Lummox zockelnder Gang wurde schneller. John Thomas merkte erst jetzt, wie müde er war. Jetzt, da sie sich einigermaßen in Sicherheit befanden, spürte er erst die bleierne Schwere in den Gliedern. Er lehnte sich zurück, und Lummox baute ihm eine Rückenlehne. Das gleichmäßige Schaukeln und das rhythmische Stampfen der Beine trugen dazu bei, daß er sofort einschlief.
    Lummox bewegte sich sicher über die gesprungene Betondecke. Er stellte seine Augen auf Nachtsicht ein und ging so leise wie möglich, um Johnnie nicht zu wecken. Aber mit der Zeit wurde ihm das Gehen langweilig, und er beschloß, auch ein kleines Nickerchen zu machen. Während der Tage in der Stadt hatte er kaum geschlafen. Immer hatte so ein Menschlein etwas mit ihm vor, und Johnnie war weit fort. So stellte er jetzt sein Wachauge ein, schloß die anderen Augen und verlagerte seine Denktätigkeit auf das Kleinhirn. Während Lummox selbst schlief, bewegten sich seine Beine gleichmäßig weiter.
    John Thomas erwachte, als die Sterne in der Morgendämmerung verblaßten. Er fröstelte. Seine Muskeln waren steif. Um ihn türmten sich die Berge, und der Weg fiel an einer Seite steil ab. Mit einem Ruck setzte er sich auf. »Hallo, Lummie!«
    Keine Antwort. Er rief noch einmal. Diesmal kam Lummies schläfrige Stimme: »Was ist denn los, John?«
    »Du hast geschlafen«, erklärte John Thomas vorwurfsvoll.
    »Du hast es mir nicht verboten, Johnnie.«
    »Nun … schon gut. Sind wir noch auf der gleichen Straße?«
    Lummox befragte sein Kleinhirn. »Sicher. Wolltest du auf einen anderen Weg?«
    »Nein. Aber wir müssen uns bald in die Büsche schlagen. Es wird hell.«
    »Warum?«
    John Thomas wußte nicht, wie er diese Frage beantworten wollte. Er konnte doch Lummox nicht sagen, daß er zum Tode verurteilt war und sich verstecken mußte. »Wir müssen einfach, das ist alles. Aber geh nur weiter. Ich sage dir rechtzeitig Bescheid.«
    Der Strom lief jetzt neben der Straße her. Sie kamen an eine Stelle, wo sich das Flußbett in eine Geröllebene ausweitete. Nur dünn und kraftlos zwängte sich ein dünnes Rinnsal über die Felsen. »Halt!« rief Johnnie.
    »Frühstück?« fragte Lummox.
    »Noch nicht. Siehst du die Felsen dort drüben?«
    »Ja.«
    »Dorthin gehen wir. Aber paß auf, daß du nicht auf lockere Felsen trittst. Verstanden? Und bleib dem Schlamm fern.«
    »Ich darf also keine Spuren hinterlassen?« fragte Lummox.
    »Richtig. Wenn jemand die Spuren sieht und uns entdeckt, müssen wir wieder in die Stadt. Verstanden?«
    »Ja, Johnnie.«
    Lummox verhielt sich mustergültig. »Schön. Und jetzt stromaufwärts. Nur auf die Felsen treten!« Sie fanden eine Stelle, an der sie den Fluß überqueren konnten und folgten dem Wasserlauf auf der anderen Seite. Bald bog er von der Straße ab. Sie befanden sich mitten in einem unberührten Gebiet.
    Es war hell geworden. Johnnie hatte Angst, daß man sie von einem Flugzeug aus sehen könnte, wenn er auch nicht glaubte, daß man ihre Flucht jetzt schon entdeckt hatte. Ein

Weitere Kostenlose Bücher