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Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Außerdem müßten wir dem Volk natürlich mitteilen, daß wir gestern nahe daran waren, die fremde Rasse anzugreifen – daß wir aber die Nerven verloren und uns statt dessen auf Verhandlungen verlegten. Ja, das müssen wir alles dem Volk erzählen.«
    Der Mund des Ministers stand weit offen. »Mein Gott, Henry – Sie werden doch keine Revolution entfesseln wollen?«
    »Sir? Ich habe alles getan, um eine Revolution zu vermeiden. Sie wissen, wie schnell die Fremdenfeindlichkeit immer wieder aufflammt.« Er deutete auf die Zeitung. »Das hier kann einen Aufruhr auslösen. Aber lassen Sie sich nicht abhalten. Wir Bürokraten sind vielleicht ein wenig altmodisch. Wir sind immer der Meinung, daß man zuerst handeln und dann reden soll. Aber das ist nicht so wichtig. Herr Minister, wissen Sie eigentlich, daß Sie nicht nur der Nordamerikanischen Union, sondern auch den Völkern der Erde und den Regierungen der Föderation verantwortlich sind?«
    »Was hat denn das damit zu tun? Schließlich sind wir die führende Macht.«
    »Wen meinen Sie mit ›wir‹? Doch hoffentlich nicht mein kleines Land? Nein, ich glaubte, daß der Rat die Führungsmacht wählt. Und sind Sie sicher, daß beispielsweise die Leute von Mars uns wählen würden, wenn sie wissen, daß wir wahrscheinlich in einen interstellaren Krieg verwickelt sind? Ich glaube nicht.«
    Der Minister erhob sich und ging unruhig auf und ab. Kiku blieb sitzen. Wes Robbins säuberte seine Fingernägel mit einem Taschenmesser.
    MacClure blieb vor Kiku stehen. »Henry, ich lasse mich nicht von Ihnen bedrohen.«
    »Wer bedroht Sie denn, Herr Minister?«
    »Sie drehen die Dinge immer so, wie es für Sie am günstigsten ist. Aber ich bin auch nicht von gestern. Sie wissen, daß die ganze Konföderation kopfstehen wird, wenn wir diesen Unsinn veröffentlichen. Wenn das keine Drohung ist! Nach einer solchen Bekanntgabe hätte der terranische Block keinerlei Chancen mehr. Und das gerade jetzt, am Höhepunkt der Dreierkonferenz. Es wäre nicht auszudenken.« MacClure rang nach Luft. »Aber ich werde Ihnen den Mund stopfen. Sie sind entlassen. Sofort.«
    »Schön, Herr Minister.« Kiku ging gleichgültig auf die Tür zu.
    Mitten in der Stille schnappte Wes Robbins Taschenmesser zu. Er stand auf. »Warte, Henry. Mac …«
    MacClure funkelte ihn an. »Sie können mich doch während der Dienstzeit nicht Mac nennen! Schließlich bin immer noch ich der Minister – was ich Mister Kiku vergeblich klarzumachen versuchte.«
    »Sicher, aber nicht mehr lange.«
    »Wes, Sie zwingen mich, Sie ebenfalls zu entlassen.« Er sah, daß Kiku dem Gespräch interessiert zuhörte. »Mister Kiku, was stehen Sie hier noch herum?«
    »Bleib da, Henry. Und du, Mac, hörst jetzt zu brüllen auf. Du kannst mich gar nicht entlassen, weil ich vor einer halben Stunde meine Pensionierung beantragt habe. Denke daran, daß ich dich noch von der Zeit her kenne, als du ein kleiner ehrgeiziger Senator warst und um jede Zeile in der Klatschspalte kämpfen mußtest. Damals mochte ich dich, denn du schienst den Arbeitseifer zu besitzen, den man hier so selten findet. Heute möchtest du mich absägen. Mac, um der alten Zeiten willen, erkläre mir eines: Warum bist du so unbedingt darauf bedacht, dir selbst eine Grube zu schaufeln?«
    »Ich – mir? Nein, mein Lieber. Und du bist auch nicht der rechte Mann dazu.«
    Robbins schüttelte langsam den Kopf. »Mac, du verlierst. Willst du nicht lieber Henrys Zunge herausschneiden, bevor ihn die Zeitungsfritzen ausquetschen? Hier, ich kann dir mein Messer leihen.«
    MacClure sah ihn verblüfft an. Er drehte sich um und fauchte Kiku an: »Mister Kiku, Sie werden nicht mit den Leuten der Presse sprechen. Das ist ein Befehl.«
    Robbins schüttelte den Kopf. »Mac, bist du denn völlig verrückt geworden? Du kannst ihn doch nicht entlassen und ihm gleichzeitig Befehle erteilen!«
    »Geheimnisse des Ministeriums …«
    »Du könntest ihm höchstens eine Geldstrafe wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses aufbrummen, aber das wird ihn nicht vom Sprechen abhalten. Henry hat weder Angst noch Hoffnungen noch Illusionen. Du kannst ihm nichts anhaben.«
    »Darf ich auch etwas sagen?« fragte der Mittelpunkt der Debatte.
    »Wie? Schießen Sie los, Mister Kiku.«
    »Danke, Herr Minister. Ich hatte nicht die Absicht, die Presse über die verzwickteren Punkte dieser Affäre zu unterrichten. Ich wollte nur Ihre Logik ad absurdum führen. Wenn man alles der Öffentlichkeit erzählen wollte …

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