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Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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mein Gott. Sie waren indiskret, Sir. Und ich hoffte, Sie durch meine Vorhaltungen vor weiteren Indiskretionen zu bewahren. Vielleicht gelingt es uns dann noch, die Sache wieder einzurenken.«
    MacClure versuchte in seinen Zügen zu lesen. »Meinen Sie das im Ernst, Henry?«
    »Ich meine immer, was ich sage.«
    MacClure sah Robbins an. »Siehst du, Wes? Du hast den falschen Baum angebellt. Henry ist ein ehrenwerter Mann, auch wenn wir ab und zu Differenzen haben. Henry, es tut mir leid, ich war vorschnell. Ich dachte ehrlich, Sie wollten mich bedrohen. Vergessen Sie meine Worte über die Entlassung.«
    »Nein, Sir.«
    »Wie? Aber nun seien Sie doch nicht kleinlich. Ich war wütend und beging einen Fehler. Ich entschuldige mich hiermit. Schließlich geht es um das Wohl der Öffentlichkeit.«
    Robbins hustete und verschluckte sich. »Nein, Herr Minister«, antwortete Mister Kiku mild, »es hätte keinen Sinn. Ein Diplomat muß zu jeder Zeit das vollste Vertrauen seiner Vorgesetzten genießen – das ist manchmal seine letzte Waffe.«
    »Hm … ich kann nur immer wieder sagen, daß es mir leid tut.«
    »Ich glaube Ihnen, Sir. Darf ich noch einen letzten Vorschlag machen?«
    »Aber natürlich, Henry.«
    »Kämpf wäre der geeignete Mann, um die Dinge im Laufen zu halten, bis Sie Ihre neue Mannschaft zusammengestellt haben.«
    »Ja, sicher, wenn Sie meinen, wird es schon stimmen. Aber, Henry … wir lassen ihn nur vorübergehend an Ihrer Stelle arbeiten, und Sie überlegen sich die Sache noch einmal.«
    »Nein«, sagte Mister Kiku kühl und ging auf die Tür zu.
    »Wir sind noch nicht fertig«, sagte plötzlich Wes Robbins laut und deutlich. Er wandte sich an MacClure. »Du sagtest, daß Henry ein ehrenwerter Mann sei. Aber du hast eines vergessen.«
    »Und das wäre?«
    »Ich bin keiner.«
    Robbins fuhr fort »Henry würde nie unsportlich handeln. Aber ich wurde in den Vierteln am Fluß geboren und mußte mich mit allen möglichen Mitteln durchboxen. Ich werde die Leute von der Presse verständigen. Sie sollen wissen, wie der Hase läuft.«
    MacClure funkelte ihn an. »Ein einziges nichtgenehmigtes Interview, und du erhältst nie wieder eine Stelle in der Verwaltung.«
    »Du kannst mir nicht drohen, du überreife Tomate. Nach meinem Interview nehme ich eine Stelle bei der Capital Upside Down an und schreibe Fortsetzungsberichte über mein Leben im Ministerium.«
    MacClure starrte ihn nur an. »Du hast überhaupt kein Treuegefühl.«
    »Wirklich, Mac, aus deinem Mund klingt das komisch. Wem hältst du eigentlich die Treue? Außer deiner eigenen Haut?«
    Mister Kiku mischte sich ein. »Sei nicht ungerecht, Wes. Schließlich wollte er auf keinen Fall den Stuart-Jungen preisgeben.«
    Robbins nickte. »O. K. Mac, das gebe ich zu. Aber du wolltest Henry nach vierzig Dienstjahren feuern, um dein häßliches Gesicht zu wahren. Ganz abgesehen davon, daß du mich völlig übergehst, nur um dein Konterfei neben einem tollen Leitartikel zu sehen. Mac, wir Zeitungsleute hassen nichts mehr als diese Gier nach Schlagzeilen. Ich will dich nicht umkrempeln. Und ich kann dir versichern, daß dein Name in nächster Zeit Schlagzeilen machen wird – allerdings zum letztenmal. Wenn wir nicht…«
    »Was meinst du mit ›wenn wir nicht‹?«
    »Wenn wir nicht zu einer gemeinsamen Lösung kommen.«
    »Aber sieh mal, Wes, ich bin doch bereit, alles menschenmögliche zu tun.«
    »Natürlich.« Robbins runzelte die Stirn. »Du wirst der Presse Henrys Kopf servieren. Er gab dir den schlechten Rat. Du hast ihn entlassen, und nun ist wieder alles in Butter.«
    Mister Kiku nickte. »So habe ich es mir auch gedacht. Ich mache gern mit … wenn ich noch mein Mitspracherecht bei Erledigung der Hroshii-Affäre behalte.«
    »Du brauchst nicht so auszuatmen, Mac«, grollte Robbins. »Eine klare Lösung … weil Henry höheren Idealen treu ist. Aber so einfach machen wir es uns nicht.«
    »Wenn aber Henry einverstanden ist, wäre es in aller Interesse das beste …«
    »Nein. Wir werden nicht Henrys Kopf servieren – sondern deinen.«
    Einen Augenblick sahen sich die beiden Männer fest an. Schließlich meinte MacClure: »Wenn du das vorhattest, Wes, dann vergiß es wieder. Ich nehme den Kampf gern auf. Und die erste Story, die in der Presse erscheint, wird den Fall behandeln, in dem ein Minister zwei seiner Mitarbeiter wegen Treulosigkeit und Inkompetenz entlassen mußte.«
    Robbins grinste. »Wenn du es so machst, ist es um so besser für mich. Aber

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