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Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Stufen zum Hafen hinunter und räusperte sich. »Ähem … Kann ich Ihnen helfen?«
    Oblivia Newton wandte ihm ihr erschöpftes Gesicht zu.
    Faszinierend, dachte Ursus Marriet.
    Sie blickte ihm schweigend in die Augen.
    Faszinierend, dachte Ursus Marriet erneut.
    Dann deutete sie auf den Außenbordmotor. »Können Sie den in Gang bringen?«
    Der Schuldirektor zuckte zusammen. Er sah nacheinander die Frau, den Außenbordmotor und das tiefschwarze Meer an. »Wie meinen Sie das bitte?«
    Oblivia baute sich wenige Zentimeter vor ihm auf. »Ich meine das so, dass ich
sofort
ein Boot auf hoher See suchen muss. Und ich kann mit diesen Dingern nicht umgehen. Deshalb frage ich Sie:
Können Sie das?«
    »Natürlich«, antwortete der Direktor.
    »Dann tun Sie es.«
    »Wie Sie wünschen.« Ursus Marriet stieg an Bord und kletterte vorsichtig zum Motor hinüber. »Ich muss Sie jedoch darauf hinweisen, dass es nicht sicher ist, nachts hinauszufahren.«
    »Auf dieser Welt ist nur eines sicher«, erwiderte Oblivia und warf das Haltetau ins Boot.
    »Und das wäre?«, fragte der Direktor und zog sich sein Sakko zurecht.
    »Dass ich mir den Ersten Schlüssel schnappe.«
    Nicht weit vom Hafen entfernt durchsuchten Rick, Nestor und Pater Phoenix sämtliche Schubladen im Haus der Banners nach dem Ersten Schlüssel. Sie konnten ihn jedoch nirgends finden.
    Da Ricks Mutter immer noch nicht nach Hause gekommen war, rief Rick in der Villa Argo an.
    Lange Zeit nahm niemand ab.
    Er wollte schon auflegen, da meldete sich Julia endlich. Als er ihre Stimme hörte, begann sein Herz zu rasen. »Julia!«, rief er.
    »Rick!« Julias Stimme überschlug sich. »Geht es dir gut?«
    »Jaja, und dir? Und Jason?«
    »Jason ist noch drüben. Und wir haben alle Schlüssel verloren. Ich … Ich bin zusammen mit Oblivia zurückgekommen. «
    »Die Schlüssel? Oblivia? Ich verstehe nur Bahnhof«, sagte Rick.
    Schnell erzählte Julia ihrem Freund, was passiert war.
    »Ich bin froh, dass du wieder hier bist. Außerdem habe ich etwas entdeckt, das ich dir unbedingt erzählen muss. Ulysses Moore ist in Wirklichkeit …«
    »Nestor, ich weiß!«, unterbrach Julia ihn. »Aber da ist noch etwas, Rick. Oblivia … sie ist die Tochter von Black Vulcano!«
    »Was? Das kann nicht sein, Oblivia soll Blacks Tochter sein?«
    Nestor horchte auf und sah Pater Phoenix fragend an. »Wusstest du das?«
    »Äh … möglicherweise … ja …«, antwortete der Pfarrer mit einem verlegenen Lächeln.
    Julia war immer noch damit beschäftigt, Rick über die neuesten Ereignisse zu informieren. »Oblivia hat sich das Auto meiner Eltern geschnappt und ist damit hinunter in den Ort gefahren. Und Black hat hier im Haus Mama, Papa und eine Frau, die ich nicht kenne, mit einem Schlafmittel betäubt.«
    »Wie sieht die Frau aus?«, fragte Rick. Und nachdem Julia sie ihm beschrieben hatte, wusste er endlich, wo seine Mutter war.
    »Frag sie, wo sie den Ersten Schlüssel versteckt hat!«, mischte sich Nestor ein.
    »Sie schläft«, sagte Rick. Dann sprach er wieder in den Hörer. »Bleib, wo du bist, Julia. Wir kommen sofort!«
    Nestor, Rick und Pater Phoenix eilten auf die Straße hinaus. Sie blieben wie vom Donner gerührt stehen, als ein ohrenbetäubendes Getöse vom Bahnhof zu ihnen herüberdrang.
    »Der Zug!«, schrie Rick.



Gwendaline saß in der Herrenabteilung ihres Friseursalons und schluchzte ins Telefon. »Nein, Mama, du hast mich nicht richtig verstanden …«, wiederholte sie zum x-ten Mal. »Ich weiß, dass es spät ist, aber ich kann nicht schlafen. Nein, es geht nicht! Sobald ich die Augen schließe, sehe ich wieder diesen Strand vor mir und …« Gwendaline hielt inne. Sie hatte ein lautes Klirren gehört, das von der Straße kam. »Warte mal kurz, Mama … Entschuldige bitte, aber ich glaube, ich muss mal nachsehen, was da draußen los ist. Nein, natürlich habe ich nicht mehr auf. Warte kurz, bitte.«
    Die junge Friseurin legte den Hörer auf der Empfangstheke ab, ging zur Tür, schob den Vorhang beiseite und spähte hinaus.
    »Das ist ja unglaublich!«, keuchte sie. Dann kehrte sie rasch zum Telefon zurück. »Mama …«, flüsterte sie. »Du wirst es nicht glauben, aber er ist hier. Das heißt … Na klar bin ich mir sicher. Es ist nur so, dass er ganz komisch angezogen ist. Er sieht aus wie einer dieser mittelalterlichen Ritter, mit Rüstung und Lanze. Ja, ein richtiger Ritter! Und er ist hier draußen. Genau in diesem Augenblick! Einen Moment, ich rufe dich gleich wieder

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