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Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden

Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden

Titel: Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Bescheid.«
    »Und was passiert, wenn sie in London angekommen sind?«, fragte Black beinahe zaghaft. »Ist die Erbauerin der Türen in London?«
    »Nein.«
    »Und was machen sie dann dort?«
    »Sie nehmen ab London ein Flugzeug.«

Kapitel 21
Eine Reise in umgekehrte Richtung
    Als sie durch die Autofenster die vorbeiziehende Landschaft betrachtete, kam es Anita vor, als wäre die Zeit zurückgedreht worden.
    Die wilden Landschaften Cornwalls machten den ersten Häusern der Vorstädte Platz. Langsam standen die Gebäude immer dichter, bis sie schließlich das gesamte Blickfeld einnahmen.
    London. Die riesige Stadt mit all ihren Straßen und Lichtern.
    »Es war ein wirklich schöner Urlaub«, sagte ihr Vater, als sie vor einer Ampel hielten. »Findest du nicht auch?«
    Anita sah ihren Vater an und nickte. Ja, es war schön gewesen. Sehr schön sogar.
    Plötzlich ruckelte Mr Bloom am Rückspiegel herum.
    »Unglaublich! Hinter uns steht ein Aston Martin.«
    Anita interessierte sich nicht für Autos. »Könntest du mich in die Frognal Lane bringen?«, bat sie ihren Vater völlig unvermittelt.
    »Frognal Lane? Wo ist die denn?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und was willst du da?«
    »Da gibt es ein kleines Schmuckgeschäft. Ich würde für Mum gerne ein Geschenk kaufen«, schwindelte sie.
    Vielleicht existiert die Frognal Lane in Wirklichkeit ja gar nicht, dachte sie. Vielleicht war einfach nur ihre Fantasie mit ihr durchgegangen. Keine Frognal Lane, keine bösen Männer und vor allem kein Klub der Brandstifter.
    »Na gut, wenn es denn sein muss.« Ihr Vater reichte ihr den Stadtplan von London und Anita suchte darin nach der Straße.
    Es gab sie wirklich: Im Viertel Hampstead mit der Postleitzahl NW3, im Planquadrat 7DY.
    Ihr war, als rutschte ihr Herz ein Stück tiefer. »Hier ist es«, sagte sie und zeigte ihrem Vater die Karte.
    Er warf einen schnellen Blick darauf. »Sehr gut, es ist ganz in der Nähe.« Er bog in eine kleine Straße ein, die zu beiden Seiten von niedrigen Bäumen gesäumt wurde. »Welche Hausnummer hat denn dieser Laden?«
    »Nummer dreiundzwanzig«, antwortete Anita.
    Sie fuhren die Frognal Lane langsam entlang. 13, 15.
    Anita drückte sich die Nase am Fenster platt. 17, 19.
    Abweisend und schroff wirkende Häuser mit hohen, schmalen Fenstern, kupfernen Dachrinnen und spitz zulaufenden Dächern reihten sich aneinander.
    21.
    Die Straße wurde schmaler. Ein Motorroller flitzte an ihnen vorbei und schnitt ihnen in die Spur. Mr Bloom musste scharf bremsen.
    »Wie fährt der denn?«, schimpfte Anitas Vater und drückte auf die Hupe.
    Der Mann auf dem Roller drehte sich um, schaute sie flüchtig an und raste davon. Weil sie ihn nur so kurz gesehen hatte, war sich Anita nicht sicher, aber es war ihr vorgekommen, als habe er anstatt eines Helms eine Melone getragen.
    »Hast du das gesehen?«, fragte ihr Vater entrüstet.
    »Ja«, antwortete Anita mit einem komischen Gefühl in der Magengegend.
    »Dreiundzwanzig«, sagte ihr Vater und betätigte den Blinker. »Hier müsste es eigentlich sein.« Er hielt an und schaute sich um. »Aber ich sehe nirgends ein Geschäft. Und du?«
    Anita betrachtete das schwarze Gartentor des Hauses Nummer 23. Ein schmaler Weg führte drei Stufen hinauf zu einer glänzend grau lackierten Tür. Links daneben an der Wand war ein Schild angebracht.
    Es zeigte einen Blitz, der die Zigarre zwischen den Fingern eines Mannes mit Melone anzündete.
    »Oh nein«, murmelte Anita.
    »Vielleicht ist der Laden umgezogen.«
    »Nein, ich muss mich geirrt haben. Es ist nicht die richtige Adresse. Lass uns hier wegfahren, bitte.«
    Ihr Vater schaute sie aus zusammengekniffenen Augen an und wendete den Wagen, ohne ein Wort zu sagen.
    Zu Hause angelangt, stellte Mr Bloom das Auto in der Tiefgarage ab. Schweigend nahmen sie ihr Gepäck aus dem Kofferraum und gingen zum Fahrstuhl.
    Anitas schlimmste Befürchtungen hatten sich bestätigt: Es gab das Haus tatsächlich. Und die Brandstifter auch.
    »Hast du für morgen schon alles, was du brauchst?«, wollte ihr Vater wissen.
    »Ja, hab ich«, antwortete Anita.
    »Und wann musst du am Flughafen sein?«
    »Um kurz vor sechs.«
    Mr Bloom tat so, als falle er in Ohnmacht. »Oje! Konntest du denn keinen späteren Flug bekommen?«
    »Nein«, sagte Anita leise.
    »Das Ticket für Venedig hast du doch auch schon, oder?«
    Sie nickte und betrat den Aufzug. Darin hing ein Spiegel, aber Anita brachte es nicht fertig, hineinzusehen. Noch nie hatte sie ihren Vater so

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