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Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Titel: Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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bin ich unten angekommen. Wo genau das ist, weiß ich noch nicht, denn nach meiner Landung sah ich nur Trümmer und verlassene Räume.
    Dann begegnete ich einigen Leuten und erfuhr den Namen dieses Ortes. Sie nennen ihn ›Labyrinth‹.
    Ich glaube, dass es das älteste jemals von Menschen erbaute Labyrinth ist.
    Alle hier sind sehr nett. Und ebenso wie die Bewohner von Kilmore Cove und der anderen Orte, zu denen wir reisten, scheinen sie seltsamerweise keine Probleme damit zu haben, an einem sehr abgelegenen und isolierten Ort zu leben. Ein Ort, der einerseits an die reale Welt grenzt und andererseits auch an die Finsternis vergessener Welten. Ich weiß, dass es Dir unangebracht erscheinen wird, wenn ich das hier schreibe, aber ich glaube, dass es Teil der Natur der Menschen ist, sich auf den kleinen Teil der Welt zu beschränken, in dem sie geboren sind. Weil sie nicht mehr ertragen könnten. Jeder von uns akzeptiert, glaube ich, früher oder später die Vorstellung, dass er nur eine begrenzte Anzahl von Dingen begreifen kann. Und dann tut er so, als wäre dieser Teil das Ganze, weil dies die einzige Möglichkeit ist, ein zufriedenes Leben ohne allzu viele Zweifel zu leben.
    Jetzt bin ich also hier.
    Ich schreibe Dir aus dem Herzen des Labyrinths, von dem Saal aus, in dem sich – wie ich entdeckt habe – die Vertreter der erträumten Orte treffen, um für ihr Überleben wichtige Entscheidungen zu fällen. Ich erfuhr von alten Feindschaften und Konflikten zwischen denen, die hier unten in Räumen des Labyrinths die Türen zur Zeit bauten, und ihren Gegnern, die es ihnen verbieten wollten.
    Ich lasse diesen Brief auch deshalb hier für Dich zurück, weil ich nicht weiß, ob ich jemals wieder in die Villa Argo zurückkehren und Dir persönlich erzählen kann, was ich hier herausgefunden habe. Du musst mir aber bitte glauben, dass ich mir sehr wünschen würde, dass mein Verdacht unbegründet ist.
    Außerdem wäre der Brief in dem Fall, in dem auch Du eines Tages – mit mir oder alleine – hier herunterkommen würdest, der Beweis dafür, dass ich wenigstens einmal vor Dir an einem Ort war.
    Ich liebe Dich, alter Brummbär.
    Ich kann mir nichts vorstellen, was ich lieber täte, als Dich noch einmal zu umarmen.
    Für immer Deine
    Penelope Moore
    Im Garten der Villa Argo stand Mrs Covenant mit einer Salatschüssel in der Hand oben auf den Klippen. Als sie das Dröhnen hörte, hatte sie zuerst an eine Gasexplosion gedacht. Aber es war etwas viel Schlimmeres.
    Von hier oben aus konnte man sich ein ziemlich genaues Bild von den Ausmaßen der Katastrophe machen: Eine Flutwelle wälzte sich in einem breiten Strom durch Kilmore Cove und riss alles mit, was ihr im Weg stand. Der Platz vor der Konditorei Chubber war überschwemmt, die meisten Boote und kleinen Schiffe waren ins offene Meer hinausgetrieben und das Gasthaus Windy Inn sah aus wie eine Insel aus Holzbrettern.
    Während Mrs Covenant fassungslos der Flutwelle zusah, neigte sich das Gasthaus durch den Druck des Wassers immer stärker zur Seite und wurde schließlich zusammengedrückt und ins Meer hinausgespült.
    Weit draußen in der Bucht trieben Autos im Wasser und einige Blumenkübel hatten sich Hunderte von Metern weit von der Küste entfernt. Auch Menschen kämpften in den Wellen um ihr Leben und versuchten, sich an schwimmenden Gegenständen festzuklammern.
    Mrs Covenant dachte an ihren Mann, der an diesem Tag in Kilmore Cove zu tun gehabt hatte, und hätte am liebsten laut aufgeschrien, aber ihr fehlte die Kraft dazu.
    Sie rannte zurück ins Haus, zum Telefon.
    »Julia!«, rief Jason, sobald sie die Küstenstraße erreicht hatten.
    »Jason! Rick!«
    Auch Julia war aus dem Haus und zum Gartentor gerannt, um herauszufinden, was da draußen geschah. Und hatte dort zu ihrem großen Erstaunen Jason, Rick und Anita sowie zwei Männer in arg mitgenommenen Anzügen entdeckt, die sie noch nie zuvor gesehen hatte.
    Sie erschrak, als sie sah, dass ihr Bruder einen Arm in einer Schlinge trug. »Geht es euch gut?«, fragte sie.
    »Ja, uns schon«, sagte Jason düster und drehte sich nach Kilmore Cove unten in der Bucht um.
    Julia ging ein paar Schritte weit nach vorne und blieb wie angewurzelt stehen, als sie entdeckte, was dort unten an der Bucht geschah. »Papa …«, murmelte sie.
    »Darf man erfahren, was ihr dort unten angestellt habt?«, fragte Rick erschüttert.
    Julia griff sich in die Haare und strich sie nach hinten. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass

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