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Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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herausfinden, ob du auch Sachen machen kannst, die du nie zuvor gemacht hast«, erklärte er. »Und ob du wirklich so toll bist, wie sie behaupten.«
    »Wer behauptet das?«
    »Los, steig ein.«
    Ariadne galoppierte und die Kutsche sauste auf dem Feldweg nur so dahin.
    Jason saß neben Leonard auf dem Bock. Hinter ihnen rumpelten die festgebundenen Fässer.
    »Was ist da drin?«, fragte Jason, während sie auf das Zentrum von Kilmore Cove zufuhren.
    »Hast du auch das Messer dabei, das ich dir gegeben habe?«, fragte der Leuchtturmwärter.
    »Klar, aber ich hatte dich etwas gefragt.«
    Leonard hob die rechte Hand. »Einen Augenblick. Hier, halt mal die Zügel.«
    Ohne nachzudenken, ergriff Jason die schmalen Lederriemen. »Was soll ich damit machen?«, fragte er erschrocken.
    »Einfach nur halten.«
    »Oh verflixt! Verflixt noch mal!«, jammerte er und setzte sich gerader hin.
    »Wo ist das Messer?«
    »Steckt in meinem Gürtel«, zischte Jason, den Blick starr vor sich auf den Weg gerichtet.
    Leonard schnappte sich das Messer, drehte sich zu den Fässern um und schnitt eine Schlaufe des Seils durch, mit dem sie fixiert waren. Dann gab er den beiden Fässern einen Stoß und band das Seil wieder fester zusammen.
    »Ich glaube, so ist es besser.« Er legte das Messer in ein Fach unter dem Bock. »Es ist nicht ratsam, mit so einem Ding im Gürtel herumzulaufen«, meinte er dann.
    Er übernahm wieder die Zügel und Jason fiel auf dem Bock neben ihm in sich zusammen. »Boh, ist die schnell«, stöhnte er.
    Ariadne trabte nun die Hauptstraße entlang und die Fässer rumpelten nicht mehr.
    »Pech«, sagte Leonard nach einer Weile.
    »Was hast du gesagt?«, fragte Jason.
    »Ich habe gesagt, dass die Fässer dahinten bis zum Rand mit Pech gefüllt sind.«
    »Und was machen wir mit zwei Fässern voller Pech?«
    »Wir bringen sie zum Turtle Park.«
    »Und wie weit ist es noch bis zum Turtle Park?«, fragte Jason genervt.
    »Er liegt auf der anderen Seite von Kilmore Cove. Aber mach dir keine Sorgen ...« Leonard lenkte das Pferd nach links auf einen schmalen Kiesweg. »Ariadne und ich kennen eine Abkürzung.«
    Sie rasten um den Ort herum und auf Höhe des alten Bahnhofs überquerten sie die Gleise und fuhren in der Nähe der Schule den Hang hinauf. Bald war der Weg nur noch eine von hohen Bäumen gesäumte Fahrspur im Gras.
    Aridane trabte unter einem schmiedeeisernen Bogen hindurch und sie gelangten auf eine Allee, zu deren beiden Seiten Zypressen wuchsen. Dahinter breitete sich ein dichter Wald aus fremdartig aussehenden Bäumen aus.
    »Turtle Park, der Park der Schildkröten«, sagte Minaxo und brachte das Pferd dazu, langsamer zu laufen. Dabei sah der Leuchtturmwärter sich gründlich um.
    »Was ist mit dem Park? Er wirkt so, als sei er verlassen worden«, sagte Jason.
    »Das stimmt auch. Als er vor beinahe zwei Jahrhunderten angelegt wurde, war er als botanischer Garten gedacht, in dem Pflanzen aus aller Welt wachsen sollten. Nach dem Tode seines Gründers aber wurde er mehr und mehr vernachlässigt. Und jetzt, wo sich zu den hier eingesetzten Pflanzen heimische Arten gesellt haben, ist er vielleicht sogar noch schöner als vor hundert Jahren. Jedenfalls finde ich das.«
    »Und wer hat ihn angelegt?«, fragte Jason, beeindruckt von der Größe einiger Bäume, von den üppigen Kletterpflanzen und von dem dichten Gestrüpp, das an und auf den Wegen wucherte.
    »Das war die Idee eines meiner ... eines Vorfahren der Familie Moore, eines leidenschaftlichen Botanikers und Forschers.«
    »Dein Vorfahre oder ein Moore-Vorfahre?«, hakte Jason nach.
    Leonard grinste den Jungen an. »Dir entgeht wohl nichts, was? Es war ein Vorfahre der Moores, ich habe mich nur versprochen. Er hieß Raymond Moore und war Ulysses Moores Urgroßvater, oder so etwas Ähnliches.«
    »Heißt das, dass die Vorfahren der Familie Moore in Kilmore Cove lebten?«
    »Ja, wo denn sonst?«
    »Ich dachte eigentlich, das Haus sei verlassen gewesen und Ulysses ... Mister Moore wäre nach langer Zeit der Erste gewesen, der darin wohnte.«
    »Ja, so war es auch. Aber es hat immer den Moores gehört. Ulysses’ Großvater war seinerzeit weggezogen, und später beschloss Ulysses sich hier niederzulassen.«
    Jason versuchte sich daran zu erinnern, wie Ulysses’ Großvater ausgesehen hatte. Er rief sich die Porträts an der Treppe ins Gedächtnis und ging sie nacheinander durch. Es könnte der vornehm aussehende Herr in Jägerkluft gewesen sein.
    Inzwischen hatte

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