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Ulysses Moore – Die Stadt im Eis

Ulysses Moore – Die Stadt im Eis

Titel: Ulysses Moore – Die Stadt im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Covenant, warten Sie bitte einen Augen blick!«, rief ihr Nestor nach. Dann sprach er wieder in den Hörer: »Ich komme gleich. Wo finde ich dich?«
    »Danke. Wir haben ein Lazarett in der Tierklinik eingerichtet. Wenn ich dort nicht gerade zwischen den Betten herumlaufe, bin ich in meinem Büro im Stockwerk darüber. Oder in der Apotheke.«
    »In fünf Minuten bin ich da.«
    Nestor legte den Hörer auf. Er zwang sich, nicht an die vier Schlüssel zu denken, die er in der Tasche hatte. Und daran, dass er in diesem Augenblick eigentlich nichts anderes machen wollte, als die Tür zur Zeit aufzuschließen und sich auf die Suche nach Penelope zu begeben. Stattdessen hinkte er hastig zu Mrs Covenant, die schon neben dem Auto stand und ungeduldig wartete. Sie hatte den Motor laufen lassen.
    »Ich komme mit«, sagte er nur.
    »Aber … Julia?«
    »Julia kommt allein zurecht. Geben Sie mir nur eine Sekunde.«
    Der alte Gärtner eilte in sein Haus hinüber, schnappte sich seine alte Jägertasche und steckte die Schachtel mit den anderen Schlüsseln hinein.
    Ich sollte wirklich nicht mehr das Risiko eingehen, die Schlüssel in Reichweite dummer kleiner Jungen herumliegen zu lassen, dachte Nestor bei sich und kehrte schnell zum Auto zurück.
    »Haben Sie auch das Haus abgeschlossen?«, fragte ihn Mrs Covenant, während er auf dem Beifahrersitz Platz nahm.
    »Nein, aber wir können ja das Gartentor abschließen«, erwiderte er barsch. »Und außerdem gibt es in der Villa Argo nichts wirklich Wertvolles mehr zu stehlen.«

Kapitel 8
Gefangen!
    Rick tastete die Wände des Raums ab, in dem sie eingesperrt waren, bis er endlich den Lichtschalter fand. Er schaltete ihn ein und schaute sich um. Aber was er sah, hob nicht gerade seine Stimmung. »Es gibt keinen anderen Ausgang«, sagte er. »Wir sind in einem Gefängnis gelandet.«
    Julia schüttelte den Kopf und zwirbelte an einer Haar strähne herum. Die summende Neonröhre an der Decke tauchte den Raum in ein blasses, kaltes Licht. Julia sah sich nach einem Stuhl um und ließ sich mutlos darauf nieder.
    Der Farbe an den Wänden nach zu urteilen befanden sie sich in einem alten, vor Kurzem renovierten Raum. Es gab eine Belüftungsanlage und ein rundes Loch mit ungefähr zehn Zentimetern Durchmesser, durch das man in den Garten schauen konnte. Allerdings war diese Öffnung mit einer dicken Glasscheibe verschlossen.
    Julia drehte sich auf ihrem Stuhl nach ihrem Freund um. »Wo sind wir hier bloß gelandet?«
    Das fragte sich Rick auch gerade. Ihm war wieder eingefallen, dass der Doktor sein kitschiges Häuschen über dem Fundament eines wesentlich älteren Hauses errichtet hatte, das noch aus Napoleons Zeiten stammte. Dr. Bowen hatte es abreißen lassen, um neu zu bauen. Der Keller, in dem sie sich jetzt befanden, könnte also tatsächlich der des alten Hauses sein.
    »Die Familie Bowen lebt schon sehr lange hier«, sagte er. »Erinnerst du dich noch an Thos Bowen?«
    Julia nickte. »Das war doch der Typ, der die Karte von den Türen zur Zeit gezeichnet hatte. Die Karte, nach der ihr in Punt gesucht habt, stimmt’s?«
    »Stimmt. Allmählich glaube ich, es war kein Zufall, dass die Karte ausgerechnet hier war.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Wir sind immer davon ausgegangen, dass im Dorf nie mand außer Nestors Freunden und uns über die Türen Bescheid weiß. Aber was, wenn das nicht so ist? Vielleicht wusste auch Doktor Bowen etwas darüber.«
    Rick war zu einer Pinnwand an einer Seite des Raums hinübergegangen. Hunderte von Zettelchen waren mit Reißzwecken daran festgepinnt. Und alle waren in einer winzigen Handschrift vollgeschrieben. Eine Schrift, die so gleichmäßig war, dass sie wie gedruckt aussah. Auf jedem Zettelchen hatten fünf Zeilen Platz gefunden. Einige Wörter waren einmal, manche zweimal unterstrichen.
    Julia stand von ihrem Stuhl auf und ging zu Rick hinüber. »Davon bekommt man ja eine Gänsehaut …«, sagte sie leise. Sie fuhr mit den Fingerspitzen über die Zettel chen. Dabei fiel ihr auf, dass unter jedem von ihnen weitere Zettel hingen. Sie begann zu lesen. »Es geht um Kilmore Cove …«
    Sie ließ den Blick über die anderen gleiten, bis ihr ein vertrautes Wort auffiel. Es war zweimal unterstrichen. »Hier steht mein Name!«
    »Tatsächlich«, erwiderte Rick. »Und hier steht mei ner. Moment mal … Das ist ja eine Liste sämtlicher Krank heiten, die ich seit meiner Geburt gehabt habe. Und aller Knochenbrüche!«
    »Da stehen alle meine Schulnoten!

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