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Ulysses Moore – Die steinernen Wächter

Ulysses Moore – Die steinernen Wächter

Titel: Ulysses Moore – Die steinernen Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Tür. Und jetzt?«
    »Jetzt versuchen wir mal sie aufzubekommen«, antwortete Jason.
    Obwohl es aus der Ferne so ausgesehen hatte, versperrte die Tür ihnen nicht den Weg. Sie gelangten in eine andere schmale und niedrige Höhle, die knapp unter der Oberfläche zu verlaufen schien.
    Drei Marmorstufen führten zu einer weiteren sehr imposant wirkenden schwarzen Gittertür. Eingerahmt war die Tür von zwei kunstvoll gearbeiteten Säulen. Sie trugen einen Bogen, in den der Name Moore eingemeißelt war.
    Darunter stand ebenfalls in gemeißelten Buchstaben ein lateinischer Spruch: Curiositas anima mundi .
    »Die Neugier ist die Seele der Welt«, übersetzte Julia.
    »Der Wahlspruch der Familie Moore«, stellte Jason fest. »Hier also hat alles angefangen.«
    Mit der Taschenlampe leuchtete Rick in den Gang jenseits der Tür. Er war in den Fels gehauen und mit hellen Steinplatten gepflastert.
    »Schaut mal!«, rief Jason plötzlich und griff nach Ricks Arm, um den Schein der Taschenlampe auf etwas zu richten, das ihm aufgefallen war.
    Im Licht erkannten sie eine Steintafel, die an der Felswand angebracht war. In eckigen Buchstaben stand auf ihr geschrieben:
    Hier ruhen verblichene Generationen der Familie Moore, die aus London stammte und in Kilmore Cove eine neue geliebte Heimat fand. Hier, an dem Ort, den der Familiengründer Xavier einst entdeckte, den die Doktoren Raymond Moore und Madame Fiona verschönten und den der Neffe William mit Eifer und Erfindungsgeist vervollkommnete.
    Kilmore Cove – Turtle Park
129 – 1580 n. Chr.
    »Dies hier ist der Eingang zum Mausoleum!«, fiel Rick ein, während Jason noch vorlas. »Der Ort, an dem die Mitglieder der Familie Moore beigesetzt sind. Pater Phoenix hat mir hiervon erzählt.«
    »Soll das heißen, dass wir uns gerade unter dem Turtle Park befinden?«, fragte Jason.
    »Ich glaube, ja.«
    Die drei starrten in den Gang hinein und keiner von ihnen wusste, was er sagen sollte.
    »Wenn ich daran denke, dass da Tote begraben sind, bekomme ich eine Gänsehaut«, murmelte Julia nach einer Weile. »Könnten wir bitte weitergehen?«
    »Nein, ich glaube, wir müssen dort hinein«, entgegnete Jason. »Viele der Antworten, die wir suchen, könnten dahinter zu finden sein.« Er stemmte sich gegen die Tür, aber sie ging nicht auf. »Nichts zu machen«, stellte er fest.
    »Vielleicht sollten wir die Toten lieber nicht stören«, meinte Rick düster. Allmählich kam es ihm vor, als sähen die Stalaktiten und Stalagmiten wie Gespenster aus.
    »Sie sind doch tot«, entgegnete Jason. »Sie können uns nichts mehr tun.«
    Sie können uns aber auch nicht helfen, dachte Rick, weil ihm sein Vater wieder eingefallen war.
    Julia bedeutete ihrem Bruder, er solle die Tür in Ruhe lassen. »Uns fehlt der richtige Schlüssel, um sie aufzuschließen.«
    »Wer könnte ihn haben?«, fragte ihr Bruder und entfernte sich von der Tür. Ohne es sich selbst erklären zu können, war er unruhig geworden und ihm war, als verspüre er auf einmal eine furchtbare Angst. Oder war es nur Enttäuschung?
    »Vielleicht der ehemalige Besitzer?«, überlegte Julia. »Wir sollten Nestor danach fragen.«
    Rick reichte Jason die Taschenlampe und trat ein paar Schritte zurück. Er ertrug die kalte Luft nicht mehr, die aus dem Gang des Mausoleums strömte.
    Er ging zu der Abzweigung, die rechts in die schmalere Höhle führte, und schaute nach oben.
    Julia, die seine Beunruhigung spürte, folgte ihm nach einigen Sekunden. Sie legte ihm eine Hand auf den Arm. »Gehen wir?«, fragte sie leise. Sie wollte noch etwas hinzufügen, als sie plötzlich erschrak. Sie drehte sich nach der dunklen Höhle um und sah aufmerksam zu dem Metallhaken hinüber. Sie hatte sich nicht geirrt: Das Kabel rollte sich mit einem fast unhörbaren Knirschen ganz langsam auf.
    Jemand hatte den Aufzug in Gang gesetzt.



Nervös sah Nestor immer wieder auf die Uhr. Die drei waren schon viel zu lange fort. Sie hätten längst zurück sein müssen.
    Zum Glück hatte noch niemand Fragen gestellt. Mrs Covenant war mit irgendwelchen Hausarbeiten beschäftigt und ihr Mann hatte vor einiger Zeit angerufen und mitgeteilt, dass die Straße nicht befahrbar sei und er erst zum Abendessen nach Hause kommen und den Architekten mitbringen werde.
    »Reine Zeitverschwendung!«, sagte Nestor zu sich selbst. »Was für eine Zeitverschwendung!«
    Er hinkte in sein Gärtnerhaus und blieb vor einem Spiegel stehen. Er starrte hinein, als wollte er sich selbst in die Augen

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