Ulysses
nachdem er den halbgefüllten Kessel auf die nunmehr brennenden Kohlen gesetzt hatte, zu dem immer noch fließenden Wasserhahn zurück?
Um sich die beschmutzten Hände mit einem schon teilweise verbrauchten Stück zitronenduftender Barrington-Seife zu waschen, an dem noch Papier klebte (gekauft dreizehn Stunden vorher zum Preis von 4 Pence und noch unbezahlt), in frischem kaltem nimmer sich änderndem immer sich änderndem Wasser, und sie, Gesicht und Hände, in einem langen rotgesäumten ungebleichten Leinenhandtuch abzutrocknen, das über einem hölzernen Drehroller hing.
Was gab Stephen als Grund für seine Ablehnung von Blooms Anerbieten an?
Daß er wasserscheu war, daß er den partiellen Kontakt mit kaltem Wasser durch Immersion ebenso haßte wie den totalen durch Submersion (in Folge wessen sein letztes Bad auch im Monat Oktober des vergangenen Jahres stattgefunden hatte), daß ihm die wasserähnlichen Substanzen Glas und Kristall unangenehm waren, daß er Wässrigkeiten in Gedanke und Sprache mißtraute.
Was hinderte Bloom daran, Stephen Ratschläge in bezug auf Hygiene und Prophylaxe zu erteilen, wozu noch Anregungen zum vorherigen Benetzen des Kopfes sowie zur Muskelkontraktion bei raschem Bespritzen des Gesichts und des Nackens und der thoraktischen und epigastrischen Region im Falle eines See- oder Flußbades hätten kommen sollen, da die gegenüber Kälte empfindlichsten Teile der menschlichen Anatomie ja Genick, Magen und Fußwölbung beziehungsweise -sohle waren?
Die Unvereinbarkeit der Wässrigkeit mit der erratischen Ursprünglichkeit des Genies.
Welche weiteren belehrenden Ratschläge unterdrückte er gleichermaßen?
Diätetische: bezüglich des jeweiligen Prozentsatzes von Protein und kalorischer Energie bei Speck, gesalzenem Leng und Butter, des Fehlens des ersteren bei letztgenannter und des reichlichen Vorhandenseins der letzteren bei erstgenanntem.
Welche Eigenschaften seines Gastes erschienen dem Gastgeber als besonders ausgeprägt?
Selbstvertrauen, eine demgemäße und zugleich entgegengesetzte Kraft des Sichgehenlassens und des Sichwiederfangens.
Welches begleitende Phänomen ereignete sich in dem Gefäß voll Flüssigkeit infolge der Einwirkung des Feuers?
Das Phänomen des Siedens. Angefacht von einem konstanten Luftzug zwischen der Küche und dem Kaminrauchfang, wurde das Feuer von dem gebündelten vorentzündlichen hölzernen Brennmaterial den polyedrischen Massen bituminöser Kohle mitgeteilt, die in komprimierter mineralischer Form die fossilisierte Blätter-Decidua urzeitlicher Wälder enthielt, welche wiederum ihre vegetative Existenz der Sonne, dem Urquell der Wärme (strahlend), verdankt hatten, ihnen übermittelt durch den allgegenwärtigen lichtspendenden diathermanen Äther. Wärme (übertragen), eine durch solche Verbrennung entwickelte Form von Bewegung, wurde der in dem Gefäß enthaltenen Flüssigkeit konstant und in wachsendem Maße von der Erwärmungsquelle zugeführt, strahlte durch die unebene unpolierte dunkle Oberfläche des Metalls Eisen, wobei ein Teil reflektiert, ein Teil absorbiert, ein Teil durchgelassen wurde, und ließ allmählich die Temperatur des Wassers vom Normal- bis zum Siedepunkt steigen, welcher Temperaturanstieg sich als das Ergebnis eines Verbrauchs von 72 Thermaleinheiten ausdrücken ließ, die benötigt wurden, um 1
Pfund Wasser von 50° auf 212° Fahrenheit zu bringen.
Was kündigte die Vollendung dieses Temperaturanstiegs an?
Ein doppelter, zu beiden Seiten gleichzeitig unter dem Kesseldeckel hervordringender sichelförmiger Strahl Wasserdampf.
Für welchen persönlichen Zweck hätte Bloom das solcherart zum Kochen gebrachte Wasser verwenden können?
Um sich zu rasieren.
Welche Vorteile vermittelte eine Rasur am Abend?
Einen weicheren Bart: einen weicheren Pinsel, wenn man denselben absichtlich von Rasur zu Rasur im agglutinierten Seifenschaum beließ: eine weichere Haut, wenn man unerwarteterweise an abgelegenen Orten zu ungewöhnlichen Stunden weiblichen Bekannten begegnete: ruhiges Nachdenken über den Lauf des Tages: ein Gefühl größerer Sauberkeit, wenn man nach einem frischeren Schlaf erwachte, da die morgendlichen Geräusche, Vorahnungen und Beunruhigungen, eine klappernde Milchkanne, das zweimalige Klopfen eines Postboten, eine gelesene, beim Einseifen wiedergelesene Zeitung, ein Wiedereinseifen derselben Stelle, ein Schock, ein Stoß, ein schlecht gedachter nichtig flacher richtiger Stuß, zu beschleunigtem Rasieren
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