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Und abends etwas Liebe

Und abends etwas Liebe

Titel: Und abends etwas Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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aber in dem Lieferwagen des Supermarktes vor. »Lächerlich«, rief sie, als sie ins Haus stürmte. »Ich sagte Daddy, da sei eine Busverbindung, aber er hatte nicht mehr die Zeit, mich hierherzubringen, und setzte mich einfach in ein Taxi und zahlte den Fahrpreis für mich. So ist er nun einmal.«
    Später, als wir dann alleine waren, meinte Tony nachdenklich: »Daddy ist wirklich ein Schatz. Ich bin gerne für eine kurze Zeit bei ihm. Aber er ist natürlich nicht der Typ, dem man sich anvertrauen kann. Das wäre für beide Teile peinlich. Oh, Susan, es ist herrlich, wieder zu Hause zu sein. Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich auf der Stelle zu Babette hinüberlaufe und nach ihr sehe?«
     
     
     

15
     
    Aber egal, Tony hatte sich verändert. Das mußte natürlich so kommen. Trotzdem, ich glaubte nicht, daß diese Veränderung mit der Rundreise zu tun hatte oder damit, daß Tony, nach Pauls Worten, jetzt eine unabhängige Dame mit eigenen Mitteln geworden war. Es war einfach so, daß sie immer noch Norman Craig nachtrauerte und daß dieser Kummer sie hatte reifen lassen. Das Mädchen, das einmal weit jünger gewirkt hatte, als es eigentlich gewesen war, wurde langsam zur Frau.
    Wir alle spürten das sehr genau, obwohl Tony liebenswert und nett wie immer erschien. Aber sie war von einer Art trauriger Erfahrung gekennzeichnet, die ihre Umwelt sicher anziehend finden würde. Als wir einmal allein waren, sagte Paul: »Ich nehme an, es liegt daran, daß Tony eine ganze Reihe älterer Menschen kennengelernt hat.«
    Ich sagte, ich glaube nicht, die Hotels, die Geysire und anderen Dinge seien der Grund, sondern Tony hole ganz einfach die Jahre auf, die ihr noch fehlten. Keiner von uns beiden sprach noch über diese unglückliche Geschichte, die wir vergessen und begraben wollten. Aber trotzdem fuhr Paul zurückhaltend fort: »Natürlich kann man von einem Mädchen nicht erwarten, daß es immer zu Hause bleibt. Heutzutage gibt es das nicht mehr.«
    Ich erwiderte, auch in meinen jungen Jahren sei es durchaus üblich gewesen, als Mädchen einen Beruf auszuüben. »Natürlich ist Tony an der Farm interessiert, aber für eine junge Frau bietet die Landarbeit doch nicht gerade die richtige Zukunft. Sie ist unbedingt kontaktfreudig, aber bei uns hier gibt es sowenig junge Leute in ihrem Alter.«
    Abwertend meinte Paul, ich spiele doch sicher auf junge Männer an, und was denn mit Barry Lusk sei?
    »Ich glaube kaum, daß Barry sie jemals interessieren wird. Sie mag ihn zwar, aber er ist nicht ihr Typ. Zu stark, zu gut aussehend und zu erfolgreich.«
    Verständlicherweise irritiert, erkundigte sich dann mein Mann, was sich ein Mädchen denn noch mehr wünschen konnte.
    Langsam sagte ich: »Ich weiß wirklich nicht. Aber sie braucht eine echte Aufgabe, eine interessante Aufgabe - und vielleicht ein paar Freundinnen, aber die gibt es hier nicht.«
    »Aber da ist doch zum Beispiel Cecily Young«, denn Cecily war inzwischen verheiratet und wohnte mit Kenneth zusammen, offensichtlich glücklich und zufrieden . Barry Lusk gegenüber verhielt sich Cecily neuerdings mütterlich. Zu Tony war sie sehr freundlich und sehr darauf bedacht, ihr mit großen Einkäufen zu imponieren, die sie bei Miss Adams tätigte. Von dieser Möglichkeit hielt ich nicht besonders viel. Und die traurige Wahrheit war außerdem, daß Larry und ich zu alt für Tony waren, obwohl sie uns das nie spüren ließ. Paul meinte: »Na ja, ihr Vater hat ja eine Menge Geld. Vielleicht geht sie in irgendeine Stadt an eine Universität.«
    Ich war nicht der Meinung, daß eine Universität Tonys Probleme aus der Welt schaffen könnte. Sie war auch nicht so veranlagt und hatte nie den Wunsch geäußert, studieren zu wollen. Sie war sehr belesen und auch sehr intelligent, aber nicht aus dem Holz geschnitzt, das für eine akademische Laufbahn geeignet wäre.
    Im großen und ganzen schloß ich mich Larrys Meinung an: »Warum sich den Kopf zerbrechen? Irgend etwas wird schon passieren. Das ist doch immer so im Leben.«
    Ich erinnerte sie daran, daß trotz aller dieser optimistischen Pläne zum Beispiel bei Julian und Alison nichts passiert war. Natürlich war der Kapitän im Gespräch. Er war noch zweimal dagewesen, und einmal hatte er bei Larry übernachtet, um zu sehen, wie der Wagen funktionierte, wie er sagte. Das andere Mal verbrachte er ein langes Wochenende bei den Anstruthers und überbrachte eine Einladung an die ganze Familie, ihn zu besuchen und ein bißchen im See

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