Und abends etwas Liebe
nicht zu dir. Du bist viel zu
ehrlich. Du würdest jede Frage wahrheitsgemäß beantworten. Nein, du bleibst
besser zu Hause.«
Sam stellte sich plötzlich auf
unsere Seite. »Laß sie ruhig, Paul. Die ziehen das Ding schon durch.«
Im gleichen Augenblick kam Tony
herein, begrüßte die Männer und fragte: »Wem gehört der schöne Wagen da
draußen? Wie der von Mutter, nur noch schicker!«
Wir erzählten ihr die ganze
Geschichte, und sie freute sich für Larry. Dann, als sie von Pauls Plänen
erfuhr, war sie ganz begeistert. »Aber klar, den Wagen verkaufen wir. Larry,
Susan und ich. Ich wette mit dir — wir bekommen noch 80 Pfund dafür.«
Wir alle gingen Wetten
miteinander ein, aber ich rechnete mir keine allzu großen Chancen aus. Ich
fürchtete, von den Schrotthändlern höchstens 20 Pfund zu bekommen, so wie Paul
prophezeit hatte. Dennoch stimmte er zu, wir sollten es ruhig einmal versuchen.
»Aber nicht vor Mittwoch«, sagte ich und erzählte von Barrys Party. Natürlich
gab es die üblichen Einwände, und Paul sagte: »Warum eigentlich nicht in der
Schule? Dann könnten wir die ganze Sache so kurz wie möglich machen.«
Ich erklärte Paul, Barry sei
wirklich auf seine Idee versessen und lehne sogar ab, auch nur ein paar Kekse
von uns anzunehmen. »Er ist ein furchtbar netter Kerl«, meinte ich, mit einem
Seitenblick auf Tony. Aber sie schien nicht interessiert zu sein. »Ich sehe
keinen Grund dafür, mitzugehen«, meinte sie. »Ich zähle nicht zu den Eltern und
kann hier auf die Kinder aufpassen.«
»Aber auch die Kinder sollen
mitkommen. Sie können draußen auf dem Rasen spielen. Ich habe das Gefühl, er
hat eine Menge Limonade bestellt. Klar, du mußt mitkommen, Tony. Es wird sehr
nett werden, und außerdem bleiben wir nur für eine Stunde. Und nachher fahren
wir in die Stadt, verkaufen den Wagen und kaufen deine Kleider. Deine Mutter
schrieb, sie halte die Idee für gut, und es tue ihr leid, daß sie soviel zu tun
hatte und dadurch zuwenig auf deine Garderobe achtete.« Claudia schien durch
meine Zeilen etwas aufgewacht zu sein, vielleicht auch, weil die Romanze dem
Alltag Platz machen mußte. Sie hatte in einem sehr freundlichen Ton geschrieben
und mich gebeten, alles zu kaufen, was Tony benötigte. Es sah so aus, als werde
sie endlich doch etwas menschlicher.
Am Mittwoch kam Paul bereits um
vier Uhr nach Hause. Er murrte ein bißchen, das mußte eben so sein. Ich hörte
ihm erst gar nicht zu, denn ich suchte nach einem Schal für Tony, den sie so
tragen sollte wie Cecily. So würde sich ihr grünes Kleid etwas beleben lassen.
Ich war sicher, daß auch Cecily anwesend sein würde, und wollte einfach nicht
mehr zulassen, daß sie Tony immer an die Wand spielte. Ich fand einen passenden
Schal, den ich für sie knotete. Sie sah sehr hübsch aus. Natürlich war die
Aufmachung nicht wie die von Cecily, aber schließlich wußte ich ja, welchem der
beiden Mädchen Barry den Vorzug gab.
Ich fragte mich, ob wohl auch
der Pfarrer anwesend sein würde. Das war anzunehmen. Er und Barry waren gute
Freunde, und es war undenkbar, daß er nicht eingeladen war. Er hatte sich
gemeinsam mit den anderen Männern an den Arbeiten an der Schule beteiligt und
war immer und jederzeit bereit, tatkräftig zu helfen.
Die meisten Siedler wollten
kommen. Paul erzählte, er habe am Morgen Kenneth Young getroffen. Er hatte auch
die Absicht, zu kommen, obwohl er das nicht gerade voller Begeisterung gesagt
hatte. Als ich das Wohnzimmer betrat, sah ich als ersten den Pfarrer. Auch
Cecily war schon da, diesmal in einem glatten, gelben Kleid, einer angenehmen
Abwechslung von den Schals, die sie sonst immer trug. Sie saß bei Kenneth, und
ich hatte den Eindruck, daß sie sehr aufgeregt und abgespannt aussah. Er
schaute finster drein, und ich fürchtete, daß irgendein netter Mensch ihm davon
erzählt hatte, was sich während der letzten beiden Wochen zugetragen hatte.
Wenn das der Fall war, dann würde dieser Abend nicht gerade angenehm verlaufen.
Barry gefiel mir in seinen eigenen vier Wänden besser denn je zuvor. Er war ein
etwas aufgeregter, aber sehr aufmerksamer Gastgeber, und man konnte sofort
merken, daß er sich mit den Vorbereitungen zu dieser Einladung sehr viel Mühe
gemacht hatte. Mit den Kindern wurde er leicht fertig. Man konnte sehen, daß
sie ihn gerne mochten und daß sie ihm auch gerne gehorchten.
Viel gelacht wurde über die
Sitzgelegenheiten, aber schließlich überredeten wir Ida Willis, sich in
Weitere Kostenlose Bücher