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Und abends etwas Liebe

Und abends etwas Liebe

Titel: Und abends etwas Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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bis
Sutton ihn zur Seite stieß.
    Aber zu unserer großen
Überraschung war der Pfarrer nicht so leicht zu schlagen. Er konnte die Pistole
packen, obwohl Sutton sie noch krampfhaft festhielt. Dann folgte ein lauter Knall.
Beide Männer taumelten, und Craig stolperte über die Betontreppe, schlug schwer
auf dem Boden auf und blieb liegen, ein Bein untergeschlagen.
    Für einen Moment rührte sich
niemand. Dann ließ Sutton die Pistole fallen und schaute erstaunt auf die Szene,
die sich seinen Augen bot. Dann sah er den Pfarrer auf der Erde liegen und
hoppelte zu ihm herüber. Laut und voller Bedrängnis sagte er: »Hab’ ich ihn
verletzt? Diesem Mann hätte ich doch nie etwas zuleide tun können. Aber warum
versuchte er, mir die Pistole zu entreißen? Warum konnte er einen Burschen
nicht tun lassen, was er wollte?«
     
     
     

13
     
    Weder Larry noch ich bewegten
uns, aber Tony sprang auf und rannte zu Norman Craig. Sie hob seinen Kopf an,
nahm ihn in die Arme und gab merkwürdige, klagende Laute von sich, die halb von
einem Kind, halb von einem Tier hätten stammen können.
    »Er ist tot. Er ist tot.« Das
schrie sie immer wieder, während ich sie hilflos anschaute. Der alte Mann stand
wie betäubt da und starrte auf die beiden hinab. Dann sprach Larry sehr klar
und sehr energisch: »Er ist nicht tot. Versuch’ nicht, ihn zu bewegen, Tony. Er
braucht Luft. Er ist lediglich ohnmächtig — ist mit dem Kopf auf der
Betontreppe aufgeschlagen. Der Schuß hat ihn nicht einmal gestreift. Er ging da
oben in die Bäume. Aber wahrscheinlich hat er sich am Bein verletzt.«
    Und jetzt kam Sutton wieder
richtig zu sich. Er beugte sich über Craig und stöhnte: »Nicht tot! Nicht tot!
Gott sei Dank dafür. Ich muß verrückt gewesen sein, so mit einer geladenen
Pistole herumzufuchteln. Ich würde ihm nie etwas zuleide tun. Weder ihm noch
euch.«
    »Das wissen wir doch, Bob, und
Sie haben ja auch nichts angerichtet. Haben Sie Whisky im Haus? Gut. Dann
nehmen Sie einen kräftigen Schluck, und lassen Sie uns allein. Geben Sie mir
die Pistole. Der Arzt braucht es nicht zu sehen und auch nichts davon zu
erfahren. Ich leg’ sie in meinen Wagen. Bob, Sie können uns jetzt nicht helfen.
Gehen Sie endlich ins Haus.«
    Er gehorchte Larry, und ich
sagte: »Was sollen wir tun? Das Beste ist, wenn ich deinen Wagen nehme und von
der nächstgelegenen Telefonzelle aus Dr. North anrufe. Zum Glück ist er heute
in Tiri.«
    »Ja, Susan, mach das, und fahr
wie der Teufel. Sag dem Arzt; er soll sich beeilen. Sag ihm, daß wir glauben,
daß das Bein gebrochen ist.« Sie ging mit mir zum Wagen, legte die Pistole in
den Handschuhkasten, und ich fuhr davon. Sie war sehr beherrscht und sachlich,
obwohl ich genau wußte: Auch sie hatte große Angst gehabt. Sie nahm eine
Fußmatte und ein Kissen aus dem Wagen mit und sagte nur noch kurz: »Zum Glück
ein Auto, das funktioniert. Fahr wie der Blitz, Susan.« Sie wandte sich ab und
ging auf das Haus zu.
    Dr. North verschwendete keine
Zeit. Natürlich erwähnte ich die Pistole nicht. Ich sagte nur, Mr. Craig sei
gestürzt, und es sehe so aus, als habe er sich dabei sein gesundes Bein
gebrochen. Auch schien er durch den Aufschlag bewußtlos zu sein. »Was für ein
Pech. Er hat doch wirklich genug zu tragen. Gut! Nicht bewegen. Ich komme so
schnell wie möglich.«
    Als der Arzt eintraf, gab Craig
wieder Lebenszeichen von sich. Wir hatten ihn nicht bewegt, nur ein Kissen
unter seinen Kopf gelegt und ihn mit einer Decke zugedeckt. Der Arzt brauchte
nicht lange dazu, den Beinbruch festzustellen. Er fügte noch hinzu: »Der Kopf
hat einen ganz schönen Schlag bekommen, aber das gibt sich wieder. Er muß
schwer auf den Beton aufgeschlagen sein. So ein Pech, das gesunde Bein zu
brechen.«
    Tony hatte alle ihre Tränen
abgewischt, aber mit jammernder Stimme meinte sie: »Sein gesundes Bein, wird er
denn jemals wieder gehen können?«
    Der Arzt lächelte sie kurz,
aber freundlich an. »Aber sicher. Ein glatter Bruch, etwas über dem Knöchel. Er
wird so gut wie immer laufen können, aber jetzt müssen wir ihn zunächst einmal
in ein Krankenhaus schaffen. Ich habe den Krankenwagen sofort angerufen,
nachdem Sie mich von dem Unfall benachrichtigten, er muß jeden Augenblick hier
sein. Was ist mit dem alten Mann, der hier wohnt? Ist er nicht da?«
    Schnell sagte ich: »Nein, er
ist im Haus. Er ist sehr aufgeregt wegen dieses Unfalls, und weil sein alter
Hund gerade gestorben ist. Können Sie sich Sutton wohl einmal kurz

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