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Und dann der Himmel

Und dann der Himmel

Titel: Und dann der Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Stressenreuter
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Verschwendung, denkt er. Dann fühlt er auf einmal einen großen Druck auf seiner Brust, als wäre er ein Herbstblatt, das unter einem dicken Buch getrocknet und glatt gepresst werden soll. Er hört seinen hastigen, mühevollen Atem. Und dann ist er da, der blitzartige, unbeschreibliche Schmerz, mit dem er heimlich gerechnet hat, und der alte Mann hat das Gefühl, als risse ihm jemand seinen Brustkorb bei lebendigem Leib auseinander. Stöhnend sinkt er in sich zusammen. Der Hut rutscht ihm vom Kopf und bleibt in seinem Schoß liegen.
    Plötzlich spürt er, wie sich jemand zu ihm auf die Parkbank setzt. Mühsam öffnet er die Augen und sieht einen jungen Mann mit dunklen Haaren und Grübchen auf den Wangen neben sich. Er trägt eine verwaschene Jeans und ein T-Shirt mit einer fast unleserlichen Aufschrift.
    „Hallo, Marco“, sagt der Mann merkwürdig unberührt von der Agonie des Alten. „ Long time, no see .”
    „Ah! Du! Ist es also soweit?“ krächzt der alte Mann trotz seiner Schmerzen. Er scheint nicht sonderlich erstaunt zu sein. „Du hast dir verdammt viel Zeit gelassen, weißt du das? Und muss es unbedingt so weh tun?“
    „Keine Angst, es ist gleich vorbei“, erwidert Rafael ruhig und schaut auf seine Armbanduhr, „und zwar genau – jetzt!“
    Der Engel hat Recht. Auf einmal kann Marco wieder durchatmen. Der Druck auf seiner Brust und die Schmerzen sind wie weggeblasen. „Gott sei Dank“, murmelt er und wischt sich den kalten Schweiß von der Stirn. Dann lächelt er befreit. „Schön, dich wiederzusehen, Rafael“, sagt er. „Es ist so lange her …“
    Rafael grinst. „Mir ist es eigentlich nur wie ein Augenzwinkern vorgekommen. Aber ich schätze, ich habe eine etwas andere Perspektive als du.“
    „Ich habe dich jedenfalls vermisst“, erklärt Marco. „Obwohl – in den letzten fünf Jahren habe ich ihn mehr vermisst. Es war sehr einsam ohne ihn“, fügt er leise hinzu.
    „Oh, Finn wartet schon. Er ist noch damit beschäftigt, die Überraschungsparty für dich zu organisie … Mist!“ unterbricht sich Rafael und schlägt die Hand vor den Mund. „Jetzt hab ich es doch verraten!“
    „Er ist also hier … ich meine, bei dir?“ fragt Marco und kann seine Freude nicht verbergen.
    Rafael schnaubt belustigt auf. „Wo soll er denn sonst sein, Marco! Bist du bereit?“
    Marco nickt.
    „Worauf warten wir dann noch? Lass uns gehen!“ erwidert Rafael. Die beiden stehen auf und laufen durch den Park. „Du hast übrigens Glück gehabt, dass du nicht letzte Woche dran warst. Da hatten wir echte Aufnahmeschwierigkeiten und Warteschlangen bis hinunter ins Fegefeuer. Die Himmelstür hat geklemmt und Petrus war wie vom Erdboden verschluckt – er ist erst einen Tag später völlig zugedröhnt in einer Ecke der paradiesischen Gärten unter einem Apfelbaum gefunden worden. Jimi hatte ihm ein bisschen was zu rauchen zugesteckt.“
    „Jimi?“
    „Jimi Hendrix natürlich.“
    Marco schmunzelt. „Weißt du, du hast dich überhaupt nicht verändert, Rafael!“
    Dann verlieren sich ihre Stimmen in der Ferne.

Danksagung
    Und dann der Himmel zu schreiben hat unglaublich viel Spaß gemacht, aber natürlich wäre der Roman niemals fertig geworden ohne die Hilfe von einigen Menschen um mich herum.
    Susanne Bach hat wie immer jedes Kapitel der Rohfassung gelesen und mir wertvolle Ratschläge und Kritik zuteil werden lassen, mich angespornt und nach mehr verlangt, genauso wie Norbert Friederichs und Nina Stressenreuter.
    Allen Mitarbeitern des Querverlags gebührt ein dickes Dankeschön für die mittlerweile jahrelange Zusammenarbeit, Ermunterung und Unterstützung, allen voran Jim Baker. Jim hat auch diesmal wieder das Lektorat übernommen und damit die unerfreuliche Aufgabe, mir schonend beizubringen, wo es besser wäre, Text zu streichen und andere Formulierungen zu finden – etwas, wogegen sich Autoren prinzipiell sträuben. Er macht das wirklich wunderbar.
    Bedanken möchte ich mich auch bei Christian Möller und meiner Schwester, deren Anekdoten teilweise in den Roman eingeflossen sind, sowie bei Jörg Michaelis, der meinen PC in Schuss hält und meine Homepage betreut.
    Mein größter Dank gebührt allerdings meinem Freund Norbert Friederichs, der seit Jahren mit mir durch Dick und Dünn geht.

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