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Und dann gabs keines mehr

Und dann gabs keines mehr

Titel: Und dann gabs keines mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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kritisch. «Ich habe offene Landschaft lieber. Wo man sehen kann, was auf einen zukommt…»
    General MacArthur wandte sich ihm zu:
    «Sie haben eine Menge von der Welt gesehen, vermute ich.»
    Lombard zuckte die Schultern.
    «Ich bin da und dort rumgekommen, Sir.»
    Im Stillen dachte er: «Gleich wird er mich fragen, ob ich alt genug bin, um im Krieg gedient zu haben. Das fragen die alten Kämpen immer.»
    Aber General MacArthur erwähnte den Krieg mit keinem Wort.
     

II
     
    Sie fuhren einen steilen Hügel hoch und dann einen Zickzackpfad hinunter nach Sticklehaven – einer bloßen Ansammlung von Fischerhäusern mit dem einen oder anderen Boot am Strand.
    Im Licht der untergehenden Sonne hatten sie ihren ersten Eindruck von der Insel, die sich im Süden aus dem Meer erhob.
    «Das ist ja weit weg», rief Vera überrascht.
    Sie hatte sich die Insel anders vorgestellt. Nah an der Küste, gekrönt von einem schönen weißen Haus. Aber es war kein Haus zu sehen, nur die kühnen Umrisse des Felsens, der an einen gigantischen Männerkopf erinnerte. Er sah irgendwie finster aus. Sie erschauerte leicht.
    Vor einem kleinen Pub, den Seven Stars, saßen drei Menschen. Neben der gebeugten, ältlichen Gestalt des Richters saß steif und aufrecht Miss Brent. Der Dritte – ein großer, bulliger Mann – erhob sich und trat nach vorn.
    «Dachte, wir könnten auf Sie warten», sagte er. «Und einen gemeinsamen Törn draus machen. Erlauben Sie mir, mich vorzustellen. Ich heiße Davis. Aus Natal, Südafrika, ha, ha!»
    Er lachte lauthals.
    Richter Wargrave musterte ihn mit offener Abneigung. Er sah aus, als wünschte er sich, er könnte noch befehlen, den Gerichtssaal räumen zu lassen. Miss Emily Brent war sich nicht sicher, ob sie Leute aus den Kolonien mochte.
    «Möchte jemand noch einen Kleinen heben, ehe wir losfahren?», fragte Mr. Davis fürsorglich.
    Als niemand seinem Vorschlag zustimmte, wandte er sich um und hob den Finger.
    «Dann sollten wir nicht bummeln», mahnte er. «Unsere guten Gastgeber warten auf uns.»
    Er hätte bemerken können, dass sich unter den Mitgliedern der Gruppe eine eigenartige Stimmung breit machte. Es war, als ob die Erwähnung ihrer Gastgeber eine seltsam lähmende Wirkung auf die Gäste hatte.
    Als Davis ihm mit dem Finger winkte, löste sich ein Mann von der Wand, an der er gelehnt hatte, und kam zu ihnen. Sein rollender Gang verriet, dass er ein Mann des Meeres war. Er hatte ein wettergegerbtes Gesicht und dunkle Augen mit einem leicht abwesenden Ausdruck.
    «Alles klar zur Überfahrt auf die Insel, Ladys und Gentlemen?», fragte er mit sanftem Devon-Akzent in der Stimme. «Das Boot wartet schon. Zwei Gentlemen kommen mit dem Auto, aber Mr. Owen wollte nicht, dass wir auf sie warten, die können wer weiß wann hier eintreffen.»
    Die Gesellschaft erhob sich. Ihr Führer geleitete sie eine kleine Steinmole entlang zu der Stelle, wo ein Motorboot in den Wellen schaukelte.
    «Das ist ein sehr kleines Boot», staunte Emily Brent.
    «Es ist ein hervorragendes Boot, Ma’am», sagte der Bootsführer mit Überzeugung. «Sie kommen damit bis Plymouth und wieder zurück, in null Komma nichts.»
    «Wir sind eine Menge Leute», erwiderte Richter Wargrave scharf.
    «Das Schiff kann doppelt so viele aufnehmen.»
    «Es ist ganz in Ordnung», sagte Philip Lombard in angenehm lockerem Ton. «Hervorragendes Wetter – kein Seegang.»
    Miss Brent erlaubte, wenn auch voll Misstrauen, dass man ihr ins Boot half. Die anderen folgten. Noch ging niemand auf den anderen zu. Jeder blieb für sich. Es war, als ob jedes Mitglied der Gruppe irritiert über die Zusammensetzung der Gesellschaft war.
    Sie wollten gerade ablegen, als ihr Kapitän, den Bootshaken in der Hand, innehielt.
    Den steilen Pfad ins Dorf hinunter kam ein Auto gefahren. Ein so unglaublich starkes, so unbeschreiblich schönes Auto, dass es wie eine Fata Morgana wirkte. Am Steuer saß ein junger Mann, seine Haare flatterten im Wind. Im Licht der Abendsonne sah er nicht wie ein Mensch aus, sondern wie ein junger Gott, ein Heldengott aus einer nordischen Sage.
    Er drückte auf die Hupe, und ein mächtiges Röhren echote von den Felsen der Bucht.
    Es war ein fantastischer Augenblick. In diesem Augenblick schien es, als wäre Anthony Marston mehr als nur ein Mensch, als wäre er ein unsterbliches Wesen.
    Später erinnerte sich mehr als einer der Anwesenden an diesen Augenblick.
     

III
     
    Fred Narracott saß neben dem Motor und dachte, dass dies eine

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