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und das Haus in den Huegeln

und das Haus in den Huegeln

Titel: und das Haus in den Huegeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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weiß
nicht, wo ich bin. Sie sorgt sich sicher, wenn ich nicht nach Hause komme.“
    Der Hausvater blickte Sandra
eine Weile schweigend an. Dann sagte er beschwichtigend: „Beunruhige dich
deswegen nicht. Du wirst dich bei uns wohl fühlen. Wir sind bereit, dir deine
Familie zu ersetzen. Du wirst sehen, daß alle deine Probleme, wie schwerwiegend
sie auch sind, von dir genommen werden. Gib wenigstens deine Personalien auf
dem Fragebogen an, damit wir erfahren, wo du wohnst. Wir werden dann deine
Mutter benachrichtigen.“
    Der ist ja wirklich hartnäckig,
ärgerte sich Sandra.
    Sie hatte genug von der
Diskussion. Außerdem war sie hungrig. Und wenn Sandra Hunger hatte, wurde sie
gereizt.
    Sie sagte: „Ich sehe nicht ein,
weshalb ich dazu den Fragebogen ausfüllen sollte^ Es ist besser, wenn ich meine
Mutter selbst anrufe, sonst rennt sie womöglich zur Polizei. Ich bin nämlich
noch keine achtzehn.“
    Der Hausvater sprang auf, eilte
mit wütender Miene zur Tür und brüllte ganz unchristlich: „Rocho, verdammt noch
mal! Komm sofort in mein Büro!“
    Doch als er sich zu Sandra
umwandte, wirkte sein Gesicht wieder freundlich. Väterlich sagte er: „Geh zu
den anderen, mein Kind. Wir werden uns später noch einmal unterhalten.“
    Sandra ging hinaus und an dem
zum Büro stürzenden Rocho vorbei zu dem großen Versammlungsraum, wo einige der
Mädchen noch immer tanzten.
    Eine Überraschung erwartete sie
dort.
    Aus einer Gruppe, die auf der
Couch saß und laut miteinander diskutierte, löste sich ein Mädchen und kam mit
ausgebreiteten Armen auf Sandra zu, die unschlüssig an der Tür stehengeblieben
war.
    „Sandra! Sandra, bist du es
wirklich? Nein, wie ich mich freue!“
    Es war Jutta, die Sandra
umarmte und küßte.
    „Jutta, Menschenskind, was
machst du für Sachen?“ war alles, was Sandra vor Überraschung herausbringen
konnte.
    „Ich heiße jetzt Judith“, sagte
Jutta strahlend. Sie faßte Sandra bei den Händen und zog sie mit sich in die
Ecke neben den Kachelofen, wo das Dröhnen aus dem Plattenspieler erträglicher
war.
    „Erzähle, wie hast du zu uns
gefunden? Wer hat dich errettet?“
    „Willst du nicht lieber wissen,
wie es deinen Eltern geht, Jutta?“
    „Judith“, berichtigte Jutta
heiter.
    Sandra überhörte ihren Einwand.
„Dein plötzliches Verschwinden war ein Schock für sie. Kannst du dir nicht
vorstellen, was bei euch los ist? Deine Mutter ist in einer Nervenkrise“, sagte
sie vorwurfsvoll.
    „Warum denn das? Ich habe ihnen
doch mitgeteilt, wie glücklich ich jetzt bin. Freuen sie sich nicht darüber?“
Sie schlug sich an die Stirn. „Ich vergesse immer noch, wie weit entfernt meine
Familie vom Herrn ist. Halleluja!“
    „Das meinst du nicht im Ernst,
Jutta!“ sagte Sandra erschüttert.
    „Judith, bitte“, mahnte Jutta
lächelnd. „Sobald wir errettet sind, legen wir unseren früheren Namen ab. Es
soll nichts mehr geben, das uns an das erinnert, was wir einmal gewesen sind.
Wir sind jetzt nur noch Dienerinnen des Herrn. Halleluja! Also, bitte, nenne
mich Judith!“
    „Von mir aus, Jutta-Judith! Ich
bin deinetwegen hier.“
    „Meinetwegen? Das verstehe ich
nicht.“
    Sandra betrachtete Jutta, die
nicht nur ihren Namen gewechselt zu haben schien, sondern auch einer
Gehirnwäsche unterzogen worden war. Erfolgreich, wie Sandra fürchtete.
    Sandra atmete tief und heftig
ein und aus.
    Sie war sich zunächst nicht im
klaren darüber, wieviel sie Jutta-Judith erzählen durfte, ohne sich selbst zu
gefährden. Den Hausvater hatte sie schon verärgert. Rocho würde wütend auf sie
sein, nachdem er ihretwegen einen Anraunzer vom Chef einstecken mußte.
    Sandra sagte sich, daß sie
besser vorsichtig sein und ihre Zunge hüten sollte.
    Sie mußte zunächst herausfmden,
ob Jutta-Judith ihr Theater vorspielte, weil sie ebenfalls Angst hatte, oder ob
sie tatsächlich in der kurzen Zeit so hundertprozentig umgepolt worden war.
    „Deine Schwester Doris hat mich
auf die Familie aufmerksam gemacht. Unsere Schulkameradin Ingrid hat
gesehen, wie du vor zwei Wochen mit Rocho den Weihnachtsmarkt verlassen hast.
Das machte mich neugierig. Du kennst mich ja. Ich dachte, was mag das für eine
Sekte sein? Ich kaufte mir eine von euren Missionsschriften. Was da stand, hat
mir gefallen. Da habe ich heute Rocho angesprochen. Ich wollte wissen, ob du
bei ihnen lebst, und wie das hier so ist. Er hat mich... eingeladen, mitzukommen“,
erzählte Sandra der aufmerksam lauschenden Jutta.
    „Ich weiß aber

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