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und das Haus in den Huegeln

und das Haus in den Huegeln

Titel: und das Haus in den Huegeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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betont, die echte Lebenshilfen bieten und Ratsuchende in
selbstloser Weise unterstützen.
    In einigen der Mädchen und
Jungen, die hier wild wirbelnd durch den Raum tanzten, erkannte Sandra die
Gruppe, die Rocho auf dem Weihnachtsmarkt zurückgelassen hatte. Und sie fragte
sich erstaunt, wie sie es angestellt hatten, vor ihnen hier zu sein.
    Doch dann erinnerte sich Sandra
an den zweiten Kleinbus in der Scheune. Und ihr wurde klar, daß Rocho sie auf
Umwegen hergebracht hatte, während seine Gruppe den kürzesten Weg nahm.
    Doch wo war Jutta?
    Sandra konnte sie nirgends
entdecken.
    Dann war ihr Eifer umsonst
gewesen und ihre Mission gescheitert. Dann könnte sie jetzt wieder gehen.
    Doch wie sollte sie hier
herauskommen? Rocho beobachtete sie. Und Sandra fürchtete, daß er sie
freiwillig nicht würde gehen lassen. Sie mußte die Nacht abwarten, um sich
heimlich davonschleichen zu können. Bis dahin galt es, die Zeit zu nützen.
Vielleicht war Jutta doch hier gewesen, und eines der Mädchen würde Sandra
vielleicht verraten, wo sie sich jetzt aufhielt.
    Rocho trat auf sie zu und zog
sie mit sich zur Couch. „Gefällt es dir bei uns? Siehst du, wie froh wir alle
sind? Spürst du, wie sehr wir uns alle lieben? Auch dich lieben?“ sagte er
beschwörend. „Gib mir deine Hände. Warum zitterst du? Hast du Angst? Die wird
dir hier genommen. Bei uns findest du vierundzwanzig Stunden am Tag
Geborgenheit und Herzenswärme.“
    Sandra starrte ihn an.
    „Wir wissen, wie es draußen
ist. Die Menschen haben einen vollen Magen und ein leeres Herz. Willst du so weiterleben?
Willst du weiterhin törichte Dinge in der Schule lernen und doch nie erfahren,
wie du das Böse in dir überwinden kannst?“ Seine Stimme wurde laut und
drängend: „Bleib bei uns! Die Begegnung zwischen dir und mir ist deine Chance.
Nütze sie! Du wirst frei, froh und ohne Sorgen sein!“
    Der Knall einer Fehlzündung
schreckte Sandra auf. Ein Motorrad donnerte draußen vorbei und erinnerte sie an
ihren Bruder Rainer.
    Sie entzog Rocho ihre Hände und
stand auf. „Entschuldige. Aber ich habe Hunger. Kann man hier etwas zu essen
bekommen?“
    „Wir essen nach der abendlichen
Gebetsversammlung“, erwiderte Rocho, keineswegs gekränkt, sondern lächelnd, und
stand ebenfalls auf. „Komm mit. Ich mache dich mit unserem Hausvater bekannt.“
    Hausvater? Dann war Rocho nicht
der Chef, und es gab noch jemand, der über ihm stand?
    Rocho führte Sandra durch den
dunklen Flur in ein kleines Büro.
    Ein etwa fünfzigjähriger Mann
saß an einem Schreibtisch und las.
    Als Rocho mit Sandra eintrat,
hob er den Kopf. Ernste, dunkle Augen blickten Sandra prüfend an. Schließlich
lächelte er. „Ah, unsere kleine neue Schwester!“
    Debora scheint mich schon
angemeldet zu haben, stellte Sandra fest.
    „Willkommen im Hause des Herrn,
mein Kind“, sagte der Hausvater sanft und ging mit ausgebreiteten Armen auf
Sandra zu.
    „Halleluja!“ sagte Rocho.
    „Halleluja!“ keuchte Sandra,
während sie, an einen mächtigen Brustkorb gedrückt, nach Atem rang.
    Der Hausvater küßte Sandra auf
die Stirn und kehrte zu seinem Schreibtisch zurück. „Du hast gut gearbeitet,
mein Sohn“, sagte er zu Rocho.
    „Danke, Vater“, erwiderte Rocho
und schlug demütig die Augen nieder.
    Was hat er denn gearbeitet?
Mich angeschleppt? Oder wofür sonst ist das Lob? grübelte Sandra.
    „Bitte, mein Kind!“ Der
Hausvater lud Sandra mit einer Handbewegung ein, auf dem Stuhl vor seinem
Schreibtisch Platz zu nehmen, während Rocho das Büro verließ.
    „Du möchtest also bei uns
bleiben.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung, denn der Hausvater
fuhr ohne Pause fort: „Ein glücklicher Entschluß, mein Kind. Wir werden dich
schulen und deine Ausbildung vollenden. Und wenn du die rechte Liebe hast,
reinen Herzens bist, dem Satan den Kampf ansagst und gehorsam im Herrn sein
willst...“ Jetzt machte er eine Pause und blickte Sandra wartend an.
    „Halleluja!“ rief Sandra.
    Der Hausvater nickte zufrieden,
„...wirst du ein glückliches Mitglied unserer glücklichen Familie werden, und
es soll dir an nichts fehlen.“
    Das halte ich nicht aus. Das
stehe ich nicht durch! Dem lache ich gleich voll ins Gesicht, dachte Sandra.
Sie senkte den Kopf und blickte zu Boden, um den Hausvater ihre verdächtig
zuckenden Lippen nicht sehen zu lassen.
    Der Hausvater nahm einen
bedruckten Doppelbogen Papier aus dem Seitenfach seines Schreibtisches. Er
schob es Sandra hin und legte einen

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