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und das Haus in den Huegeln

und das Haus in den Huegeln

Titel: und das Haus in den Huegeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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ihren
Pfannkuchenrest. „Warst du schon an unserem Stand?“ erkundigte sie sich.
    „Ja, ihr nicht?“
    „Nein, wo ist er denn?“
    „In der Langenstraße. Gleich um
die Ecke. Ich glaube, der vierte oder fünfte Tisch.“
    „Wer macht heute den Verkauf?“
    Doris zählte die Namen der
Mitschüler auf.
    „Kommst du mit?“ schlug Sandra
vor.
    Doris schüttelte den Kopf. „Ich
suche die Sektenleute. Habt ihr sie irgendwo gesehen?“
    „Ja, in der Mittelpassage. Aber
das ist schon eine Weile her. Was willst du denn von denen?“
    „Ich muß sie etwas fragen“,
erwiderte Doris ausweichend. Doch dann platzte sie heraus: „Ingrid sagt, sie
habe Jutta letzten Samstag mit denen weggehen sehen!“
    Inzwischen wußte natürlich die
ganze Klasse, daß Doris’ Schwester verschwunden war. Doris’ Eltern hatten es
nicht länger verheimlichen können. Sie wollten es auch nicht, denn es bot ihnen
die Möglichkeit, einen größeren Personenkreis nach Jutta zu befragen.
    „Jutta mit den
Halleluja-Singern?“ Sandra schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Ingrid behauptet es. Ich hab
schon überall nach ihnen gesucht. Jutta soll mit einem Dünnen, der einen
Chinesenbart trägt, weggegangen sein.“
    „Das ist der Anführer. Mit dem
habe ich mich letzten Samstag angelegt“, sagte Joschi.
    „Habt ihr denn immer noch
nichts... Aua!“ unterbrach sich Sandra, denn das Rad eines Kinderwagens fuhr
über ihren Fuß.
    „Müßt ihr unbedingt mitten im
Weg stehenbleiben?“ schimpfte der Mann, der den Kinderwagen schob.
    Die drei zogen sich an die
Seitenwand eines Kiosks zurück. „Nein, wir haben nichts von Jutta gehört“,
beantwortete Doris Sandras unvollendete Frage. „Wir haben nur festgestellt, daß
sie ihr ganzes Bankguthaben abgehoben hat. Vor drei Tagen. Und zwar hier in der
Stadt.“
    „Sauerei!“ sagte Sandra. „Und
sie hat sich nicht daheim gemeldet?“
    Doris schüttelte den Kopf.
    „Wir suchen mit. Am besten, wir
trennen uns, denn im Mittelgang ist die Gruppe jetzt bestimmt nicht mehr. Da
ist um die Mittagszeit kein Durchkommen. Doris, du gehst den Bürgersteig an den
Geschäften entlang ab. Joschi und ich sehen uns bei den Buden auf der
gegenüberliegenden Seite um“, schlug Sandra vor.
    Ihr Vorschlag wurde akzeptiert,
und Doris trennte sich von ihnen.
    Sandra und Joschi fanden die
Sektenmitglieder vor einem Antiquitätenstand, der von einer dichten
Menschentraube belagert war. Der Stand war in einer langgestreckten Bretterbude
untergebracht. Sie war überdacht und nur an der Vorderseite den Schaulustigen
geöffnet. Auf dem Verkaufstisch befanden sich schöne alte Standuhren, Leuchter,
Bilderrahmen, Vasen, Spiegel, Tafelsilber und hundert andere Sachen aus
Urgroßväterzeiten. Der Stand fand einen ungeheuren Zustrom.

    Und ausgerechnet dort hatten
sich die Sektenanhänger postiert. Sie wirbelten ihre Tamburine, verteilten
Gebetstexte und Werbetraktate und redeten beschwörend auf die Leute ein, die
sich interessiert um die Antiquitäten drängten.
    „Die machen denselben Wirbel
wie letzten Samstag. Sie denken wohl, der Weihnachtsmarkt gehört ihnen“,
schimpfte Joschi.
    „Ist ja auch eine tolle
Gelegenheit für sie, neue Mitglieder zu werben“, erwiderte Sandra.
    „Wer sich von denen einfangen
läßt, muß bescheuert sein“, sagte Joschi.
    ,Ja, du, ich kann mir auch
wirklich nicht vorstellen, daß Jutta zu denen gegangen ist“, meinte Sandra.
    „Fragen wir sie doch einfach,
ob sie Jutta kennen“, schlug Joschi vor.
    Doch dazu kam es zunächst
nicht. Denn während Sandra und Joschi sich dem Antiquitätenstand näherten,
entstand dort ein Tumult, der in eine Schlägerei auszuarten drohte.
    Einige der Leute, die gern in
Ruhe ihre Geschenke ausgewählt hätten, fühlten sich von den Sektenmitgliedern
belästigt. Ein Mann forderte die Gruppe lautstark und heftig auf, ihn in Ruhe
zu lassen und zu verschwinden. Andere Passanten mischten sich ein. Rufe wurden
laut. „Macht, daß ihr fortkommt, ihr Spinner!“ und „Unverständlich, daß die
Polizei diese Belästigungen nicht unterbindet!“ hörten Sandra und Joschi
heraus.
    Es kam zu Handgreiflichkeiten.
Eine Frau stieß einen Vollbärtigen vor die Brust, um ihn abzuwehren. Daraufhin
schlugen die Sektenmitglieder mit ihren Tamburinen auf die Leute ein. Ein paar
Jugendliche eilten von den Nebenständen hinzu und beteiligten sich an der
Rauferei. Der Verkaufstisch, der nur aus einer dünnen Sperrholzplatte bestand,
die auf vier Holzpflöcken ruhte, geriet

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