...und der grüne See (German Edition)
kannst Fred zu mir
sagen“, winkte sein Gegenüber ab und blickte sich geheimnis-
voll um, bevor er zu flüstern begann und sich nah an Denny´s
Gesicht hochzog. Übrigens habe ich deinen Rucksack ver-
steckt, damit du nicht an ihn denkst und ihn auch halbgeöffnet.
Irgendwie musste ich es ja schaffen, allein mit dir zu sprechen.“
„Ok, Fred! Ist in Ordnung.“, sagte Denny und pflückte den
Zwerg von seinem Pullover.
„Ich kannte schließlich deinen Großvater. Zu seinen
Lebzeiten gehörte er zu den großen Zwergenfreunden, was ich
persönlich nur bestätigen kann. Und respektiert hat er einen
jeden von uns. Immer faire Preise hat er gezahlt. Ich persönlich
bin mit ihm oft durch das Wiehengebirge und den Teutoburger
Wald gewandert.“ Fred wirkte in diesem Moment bedrückt.
„Eines Tages ist er krank geworden und seitdem hatte ich ihn
nicht mehr gesehen. Als wir von seinem Tod erfuhren, war die
gesamte Zwergengemeinschaft bestürzt. Irgendwann hat sich
dann herumgesprochen, dass sein Enkel in diesem Jahr auf das
Kolleg kommen soll. Fast alle freuen sich auf den Erben. Auf
dich!“„Woher wollen Sie … äh, willst du wissen, dass ich derjenige
bin und kein anderer?“, wollte Denny vorsichtig wissen.
Fred beäugte ihn von unten bis oben.
„Du bist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten und um ganz
sicher zu gehen, hab ich euch in der Lore belauscht.“
Denny schaute unruhig auf seine Uhr. Sicher würden die
anderen schon auf ihn warten, aber in seinem Kopf schwirrten
noch eine Menge Fragen herum.
„Was für ein Erbe und wovor warnen?“
Der Zwerg schaute sich vorsichtshalber noch einmal um
und flüsterte dann weiter: „Es sind viele Xamamax unterwegs
um dich zu finden. Du und ein Grüner See werden in Verbindung
gebracht. Es wurde auch gesagt, dass der Braune Baron seine
Finger im Spiel hat. Und von was du Erbe bist, weiß ich - und
die meisten von uns - auch nicht wirklich. Nur so viel, dass dein
Großvater dir etwas hinterlassen hat, dass für viele von großer
Wichtigkeit ist. Meine Leute drüben wissen es wie gesagt nicht.
„Häh? Deine Leute drüben?“, fragte Denny neugierig.
„Psst!“ Fred zog sich nochmals an Dennys Kragen hoch.
„Nicht so laut! Willst du, dass man uns hört?“, dann ließ er ihn
wieder los. „Mit meine ich ...“
„Denny Gideon? Sind Sie da unten?“ Denny erschrak! Diese
Stimme war ihm gut bekannt.
„Ja! Ich komme schon!“, rief er hinauf.
Fred war verschwunden.
Ohne lange zu überlegen, flitzte Denny die Treppe hoch, die
im Dielenboden einer Scheune endete.
„Sagen Sie mal, was hatten Sie da unten noch zu suchen?“
Vor ihm stand Professor Hoffalt.
„Glauben Sie, dass wir hier den ganzen Tag damit verbringen
können, auf Sie zu warten?“, blaffte sie ihn an.
„Mir ist beim Aussteigen mein Rucksack heruntergefallen“,
versuchte er sich zu entschuldigen, „der ist dabei aufgegangen
und ich habe alles wieder aufsammeln müssen.“
Rüstem und die Zwillinge hatten in der Scheune auf ihn ge-
wartet und schauten Denny fragend an. Sie schienen zu ahnen,
dass etwas nicht stimmte.
„Herr Gideon! Sie sollten in jedweder Hinsicht wissen, dass
Reisen stets mit geschlossenen Taschen zu tätigen sind. Haben
sie das verstanden? Ein Rucksack öffnet sich schließlich nicht
von allein.“
„Ja, Frau Professor!“ Das klang wohl kleinlaut genug.
„So, nun folgen Sie mir bitte!“ Die Lehrkraft trat ohne ein
weiteres Wort als erstes aus der Scheune, wo nur noch die rest-
lichen Erstschüler auf einer Wiese warteten.
Moana, Mian und Rüstem sah man die Neugier an.
„Erklär ich euch später, ok?“, flüsterte er ihnen zu. Mit ei-
nem kurzen Nicken gaben sie sich damit zufrieden.
Die kleine Gruppe verließ die Wiese, auf der die Scheune stand.
Die Schüler befanden sich im unteren Drittel eines Berges
und blickten auf ein verschlafen wirkendes Dorf im Tal. Eine
Birkenallee führte von dem Punkt, wo sich die Schüler befan-
den, in diese kleine Ortschaft. Drei Kilometer Luftlinie schätzte
Denny. Rundum sah man nichts außer Birken, Eichen, Kiefern
und andere heimische Baumarten und Sträucher. Bergaufwärts
erstreckte sich ein Kiefernwald.
Denny hatte keine Ahnung, in welcher Gegend sie sich
aufhielten und konnte sich eine Frage nicht verkneifen: „Frau
Professor, wo sind wir …“
„Wenn Sie sich vorhin ein wenig beeilt hätten“, herrschte
sie ihn an, „dann hätten sie auch mitbekommen, wo wir uns
momentan
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