...und der grüne See
umso stärker ist er.“
„Äh, ich habe vier. Indigolith, Rubellit, Verdelit und Schörl.“
Bernds Kinnlade fiel augenblicklich nach unten.
Er fing sich jedoch schnell wieder und stieß heraus: „Du wirst Läufer, versteht sich ganz von selbst.“
„Aber ich kenn mich doch in Stonecashing echt Nüsse aus!“
„Das kommt von selbst.“ Bernd wirkte regelrecht euphorisch. „Du wirst es sofort merken. Mit vier Hauptsteinen wirst du deinen Gegnern davonspringen und dich so schnell bewegen können, dass dir noch nicht einmal jemand mit den Augen folgen kann. Vielleicht brauchst du noch nicht mal Leibwächter an deiner Seite. Ich sage euch, dieses Schuljahr werden wir eine mehr als realistische Chance haben, vor den anderen beiden Baumgemeinschaften zu landen.“
Bernd blickte nach hinten auf die Uhr über dem Eingang. „Ich muss jetzt zur nächsten Stunde. Also, Jungs! Wir sehen uns in vier Wochen. Ich zähle auf euch!“
„Ja, is knäcke.“ Denny stand ebenfalls auf. Auch sie mussten sich beeilen, um pünktlich zu zu erscheinen.
Rüstem zog derweil Mian seinen halbvollen Teller vor der Nase weg und sagte vorwurfsvoll: „Jetzt reicht es aber, Mian. Wenn du so weiter machst, können wir dich hier gleich wegrollen, oder ich spiel Ball mit dir.“
Denny grinste.
„Ok, du hast recht. Gehen wir lieber.“ Mian fasste sich an den Bauch. „Worüber habt ihr eigentlich die ganze Zeit mit dem Jungen gesprochen?“, wollte sie wissen.
Denny und Rüstem schauten sich nur verständnislos an. „Erklären wir dir später. Komm schon, Möpschen!“
Auf dem Weg zum Heilzentrum wollte Denny von Rüstem mehr über Stonecashing erfahren. Mian hatte es auf einmal eilig und ging ein paar Schritte vor ihnen.
„Um was geht es da überhaupt?“
„Na, um diesen Stein, den eine Mannschaft finden muss und dann behalten darf, vorausgesetzt, sie bringt ihn heil zu ihrem Baum. Dieser Stein hat dann zusätzlich, wenn man ihn irgendwo im Gemeinschaftsraum hinstellt, positive Auswirkungen auf sämtliche Hauptsteine in seiner unmittelbaren Nähe. Davon haben dann alle Schüler der Baumgemeinschaft einen Nutzen.“
„Das hört sich ja irgendwie alles easy an.“
„Von wegen! Mein Großvater hatte damals in der Türkei auch in so `ner Mannschaft gespielt. Bei den Spielen soll es immer heiß her gegangen sein. Schürfwunden waren da noch harmlos. Wenn man nicht aufpasst, kann man sich da ganz schön was brechen.“
„Hallo?“ Mian hatte sich genervt zu ihnen umgedreht. „Könntet ihr euch vielleicht ein wenig beeilen? Für euer Gespräch habt ihr heute Abend noch genügend Zeit. Übrigens ist Dr. Heising dafür bekannt, dass sie bei Unpünktlichkeit ziemlich sensibel reagiert.“
Innerhalb von Minuten waren sie im Unterrichtsraum des Heilzentrums. Sie hatten es gerade noch rechtzeitig geschafft. Was folgte, erwies sich für Denny und Rüstem als ausgesprochen langweilig und ermüdend. Dr. Heising gab eine kleine Einführung in Erkältungskrankheiten, grippalen Infekten, leichte Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, leichte Sportverletzungen und vieles andere mehr. Dann folgte die Nennung einiger Heilsteine aus der roten Gruppe und deren Anwendung. Denny reichte ein Nachmittag, um sich sicher zu sein, dass er nie Heilpraktiker werden würde. Rüstem ging es scheinbar genauso, denn er war zwischenzeitlich eingeschlafen. Denny verbrachte die Zeit damit, seinen Freund öfter anzustoßen, um ihn wach zu halten. Moana und Mian schienen von Beginn an über den Lehrstoff begeistert zu sein. Moana war als Erste im Klassenraum und hatte für ihre Schwester in der ersten Reihe einen Platz frei gehalten. Für Denny und Rüstem jedoch zog sich der Nachmittag hin wie Kaugummi. Gegen Ende des Unterrichtes wurden sie hellwach, als Dr. Heising als Hausaufgabe eine schriftliche Ausarbeitung über die vorausgegangenen drei Stunden verlangte.
Auf dem Rückweg zum Uranusbaum unterhielten Denny und Rüstem sich über ein und dasselbe Thema, das sie zur Mittagszeit durchgekaut hatten. Die Timakizwillinge folgten den beiden durch die unterirdischen Gänge und tauschten sich stattdessen angeregt über den heutigen Nachmittag im Heilzentrum aus.
„Pass auf, Denny, ich erkläre dir jetzt mal die Regeln, ok?“
Dennys Interesse für Stonecashing wuchs zunehmend. Er hatte sich bisher noch nie für Sport wie Fußball oder Handball begeistern können. Kampfsportarten waren ebenfalls nicht seine Welt. Aber bei
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